Um Spiele in der Kommunikation etwas verstÀndlicher und aussagekrÀftiger zu machen, werden sie in der Transaktionsanalyse oft mit bildhaften Etiketten versehen.
Ausgangspunkt von vielen Spielen ist die Angst in eine Verliererposition zu kommen. Doch anstatt diese Ăngste offen, vertrauensvoll und eigenverantwortlich anzusprechen greift man lieber zu subtileren AbwehrmaĂnahmen wie: Manipulationen.
Warum macht man das? Den Spielen in der Kommunikation liegt die gemeinsame Annahme zu Grunde, dass nicht alle Spielteilnehmer âO.K.â sind und man darum zu einem Spiel förmlich gezwungen wird.
WÀhrend die Beziehungsgestaltung in der sichtbaren / deskriptiven Ebene noch unauffÀllig ist, entwickelt sich auf der unsichtbaren Ebene / der psychologischen Ebene unterschwellig ein Tauziehen aus drei typischen Rollen:
In einzelnen Spielen gibt es dann noch gewisse Opferpositionen. Diese gehen dann davon aus, dass der andere âO.K.â ist, man selbst jedoch nicht. Leider ist das Ergebnis vieler Spiele, dass am Ende alle in einer schlechteren Position ankommen. Denn selbst die scheinbaren Spiel-Gewinne haben etwas verloren was man ganz klassisch einfach WĂŒrde nennen kann.
Es gibt viele Möglichkeiten, Kommunikationsspiele
Darum lohnt es sich immer, die Dynamiken eines Konfliktes mal aus der nĂŒchternen Perspektive der Transaktionsanalyse zu betrachten. Dadurch kann man seine eigenen Neigungen zu den Spielen und sich durch dieses Wissen, viel weniger in die Spieldynamik Anderer hineinziehen zu lassen.
Das Ziel der AufklĂ€rung in der Transaktionsanalyse ist es: Sich selbst hĂ€ufiger O.K. zu fĂŒhlen und anderen eine âO.K. â Positionâ zu erlauben / zu ermöglichen. Wenn wir dies mit diesen PsychoâEdukationskanal erreichen, dann ist das ein riesengroĂer Lohn finde ich!
Lasst uns einmal zwei Varianten von âTumultââSpielen miteinander besprechen:
Nicht immer â aber sehr hĂ€ufig â finden wir dieses Spiel in einem Familienkonstrukt vor, in welchem
Stellen wir uns mal eine fiktive Situation vor:
Der Vater kehrt mĂŒde von der Arbeit nach Hause zurĂŒck und schimpft mit seiner Tochter die ihm daraufhin eine recht freche Antwort gibt.
Oder auch sehr gerne genommen die Variante:
Die Tochter beginnt das Spiel, indem sie sich ihrem Vater gegenĂŒber unverschĂ€mt benimmt und der Vater hierauf erbost reagiert.
Bei Beiden Spielteilnehmern werden die Stimmen nun lauter und der Streit kommt zu seinem logischen Höhepunkt. Der Ausgang des Streits hÀngt oft davon ab, wer mit dem Streit angefangen hat. Folgende Varianten sind denkbar:
Egal wer mit der TĂŒr knallt, das Ende des Spieles âTumultâ wird durch das Zuknallen an der TĂŒr sichtbar/hörbar. Auch wenn es sich jetzt im ersten Moment nicht nach einer Lösung anhört, so ist dies zwar eine simple Lösung (wenn auch wenig erfreuliches) aber trotzdem eine recht effektive Lösung um die sexuellen Probleme â wie es solche hĂ€ufig zwischen Vater und Tochter in gewissen Familien gibt â zu beenden.
Diese neue Situation der sexuellen Entwicklung der Tochter fĂŒhrt hĂ€ufig zu Problemen in Familien und ein gemeinsames Leben unter dem gleichen Dach ist oft nur unter der Bedingung möglich, dass beide aufeinander böse sind.
Und das Zuknallen von TĂŒren unterstreicht fĂŒr jeden von Ihnen, dass sie sexuell getrennte Menschen sind und auch in getrennten Schlafzimmern ĂŒbernachten.
In manchen sehr hilflosen Familien (hilflos ist eigentlich nur ein anderes Wort fĂŒr degenerierte Familien) wird dieses Spiel auf eine recht unangenehme Form gespielt.
Kommt die Tochter von einem Rendezvous zurĂŒck, dann wartet der Vater schon mit gezĂŒcktem Gewehr (ein Scherz âŠ) an der WohnungstĂŒr und unterzieht das MĂ€dchen einer förmlichen Leibesvisite. Nur um sich zu vergewissern, dass seine Tochter keinen Sex mit einem Jungen hatte.
Selbst der kleinste Verdacht fĂŒhrt zu einem groĂen Streit der vielleicht sogar damit endet, dass die Tochter mitten in der Nacht das Haus verlĂ€sst.
Und irgendwann nimmt die Natur dann ihren Lauf, sie fortert ihren Tribut und das MĂ€dchen wird irgendwann mal mit einem Freund nach Hause kommen. Dann sieht der Vater seinen Verdacht natĂŒrlich âgerechtfertigtâ und versucht, der hilflosen Mutter klarzumachen dass er das alles hat kommen sehen.
In dem Kommunikationsspiel 2.3 âFrigide Frauâ haben wir ja schon einiges ĂŒber diesen Tumult erwĂ€hnt â und hier gehört es zu der Schlussphase des Spieles âFrigide Frauâ.
Der Partner macht sanfte AnnĂ€herungsversuche bei seiner Frau und wird von ihr immer wieder abgewiesen. Sie weist ihn zurĂŒck mit der Behauptung, alle MĂ€nner benehmen sich wie Tiere. MĂ€nner lieben ihre Frauen in Wirklichkeit gar nicht, sondern wollen nur Sex.
Nach einer kurzen Zeit des ZurĂŒckhaltens fĂ€ngt er wieder an sich ihr anzunĂ€hern â jedes Mal aber mit dem gleichen Resultat. Irgendwann kommt es dann zu dem Höhepunkt â also zu dem Spiel âTumultâ â was durch das Zuknallen einer TĂŒr den Abschluss erfĂ€hrt.
Bereits in dem Spiel â2.3 Frigide Frauâ haben wir ja erkannt, dass nicht nur die Frau IntimitĂ€t verhindern möchte sondern auch der Mann.
Auch der Mann fĂŒrchtet sich im Grunde vor sexuellen IntimitĂ€ten mit seiner Frau, denn schlieĂlich hat er ja seine GefĂ€hrtin sorgfĂ€ltig unter genau dem Gesichtspunkt â Distanz zur IntimitĂ€t â ausgesucht.
Schau dir dieses Spiel noch mal auf diesem Video unter folgendem Link an:
Die Antithese fĂŒr das Spiel Tumult, Ă€hnelt sehr stark der Antithese des Spieles âFrigide Frauâ.
Wenn wir uns den Tumult zwischen Vater und Tochter einmal in aller Ruhe ansehen, dann ist das Spiel fĂŒr den Vater gar nicht so unerfreulich wie er es wohl gerne wahrhaben möchte. Es ist im Allgemeinen sogar die Tochter die durch eine frĂŒhe Heirat oder das Verlassen des Hauses zuerst den Zug âRaus aus dem Spiel â die Antithese) macht und das Spiel beendet.
HÀufig beobachten wir dann, dass auch die Mutter bereit ist einen Spielbeendenden Zug zu unternehmen indem sie in dieser Situation (Streit zwischen Vater und Tochter) hÀufig ihre relative/absolute FrigiditÀt aufgibt.
Manchmal hört das Spiel aber auch dadurch auf, dass der Vater auĂerhalb des eigenen Hauses ein Objekt fĂŒr seine sexuellen Interessen findet. Dies wird aber nur nebenbei erwĂ€hnt, weil es sehr hĂ€ufig vorkommt und ausdrĂŒcklich nicht als Vorschlag fĂŒr eine Antithese zur VerfĂŒgung gestellt werden sollte.
Sich nach sexueller Befriedigung auĂerhalb der Ehe umzusehen fĂŒhrt unweigerlich zu weiteren Komplikationen. Etwas detaillierter haben wir dies alles bereits im Punkt 2.3 âFrigide Frauâ in der Antithese beschrieben.
Dort wurde als bestmögliche Lösung fĂŒr eine Antithese erwĂ€hnt, dass man sich einer Transaktionsâ Ehe und Therapie-Gruppe anschlieĂen sollte.
Eine weitere Möglichkeit um dezent das Spiel zu beenden wÀre es auch indem man sich einfach anderen gesellschaftlichen Umgang aussucht der nicht der sexuellen Befriedigung dient. Der sich aber gut zum Ablenken von den Problemen im eigenen Haus eignet.
Zusammengefasst können wir sagen: âFast alles ist besser als TĂŒren zuzuknallen.â
Es sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind.
Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
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Thomas Harris (Facharzt und Professor fĂŒr Psychiatrie) hatte mit Eric Berne die Transaktionsanalyse begrĂŒndet und auch in der Praxis immer wieder erprobt. Wo Eric Berne sehr in der Theorie aufgeht, erklĂ€rt uns Thomas Harris in einer sehr lebendigen Art und Weise, dass die Transaktionsanalyse in unserem Alltag einen wichtigen Beitrag leisten kann. Hier sind Themen wie Kindererziehung, Ehe, Depression und andere psychische Probleme, Gewaltfreie Kommunikation, Spannungen durch Religion und Kultur die Grundlage seiner Studien.
Ein tolles Buch zur Selbstreflexion. Ich vergleiche es sehr gerne mit einem SchlĂŒssel um das Schloss der eigenen Handlungsrituale zu öffnen. Mit diesem Buch werden die âDrehbĂŒcher des eigenen Verhaltensâ sichtbar.