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Borderline

Borderline Diagnose: Borderline oder ADHS?

Epidemiologie/ oder die HĂ€ufigkeit und Verbreitung von Borderline – Persönlichkeitsstörung und ADHS.

Aus unserer Gesellschaft können wir das Vorhandensein von ADHS und der Borderline – Persönlichkeitsstörung auf keinem Fall mehr wegleugnen.

HĂ€ufung von ADHS:

      • Kinder 3-10 %
      • Erwachsene 2-5 %
      • Das VerhĂ€ltnis zwischen mĂ€nnlich und weiblich: vier zu eins bei Kindern und zwei zu eins bei Erwachsenen
      • Circa 15 % haben als Begleiterkrankung eine Wolle line Persönlichkeitsstörung

HÀufung der Borderline-Persönlichkeitsstörung

      • In der Jugend circa 5 %
      • Im Erwachsenen Alter 1-2 %
      • Das VerhĂ€ltnis zwischen mĂ€nnlich und weiblich ist 1:3
      • 27 % der Personen mit einem Borderline – Persönlichkeitsstörung haben auch ADHS diagnostiziert.

Es wird immer deutlicher in den Beobachtungen, dass eine Borderline–Persönlichkeitsstörung hĂ€ufig in Kombination mit einer ADHS–Störung auftritt.

Eine Kinderneurologin erwĂ€hnte, das eine schwere Beziehungsstörung zwischen Mutter und Kind aufgrund einer nicht erkannten und auch nicht behandelten ADHS–Störung dem Borderline-Syndrom praktisch Entstehungshilfe leistet. 

Weiter sagt die Literatur, dass die schweren Langzeitfolgen einer Borderline–Störung hĂ€ufig durch eine rechtzeitige und fachgerechte Behandlung der ADHS zumindest gelindert, wenn ich sogar verhindert hĂ€tte werden können. 

Ist es nun Borderline oder ADHS?
Kriterien im Vergleich zwischen Borderline und ADHS

Borderline Diagnose: Warum gibt es so viel Gemeinsamkeit zwischen ADHS und einer Borderline Persönlichkeitsstörung?

Nun, fĂŒr die Diagnose einer Borderline – Persönlichkeitsstörung sind 5 von 9 Kriterien erforderlich. Was die Sache aber sehr kompliziert macht, ist das mehrere von diesen Kriterien auch bei ADHS Patienten vorkommen können.

Die ĂŒbrigen, wie zum Beispiel

      • das selbstverletzende Verhalten,
      • Suiziddrohungen oder suizidale Handlungen,
      • das chronische GefĂŒhl der Leere und
      • zeitweise paranoide Vorstellungen

findet man bei den ADHS–Patienten eher nicht und darum machen sie die Diagnose einer Borderline – Persönlichkeitsstörung eher wahrscheinlicher.

Aber nicht immer gelingt die klare Unterscheidung zwischen den beiden Störungen! GemĂ€ĂŸ aktuellen Studien sollen 60 % der Borderline-Patienten in ihrer Kindheit auffĂ€llig stark ADHS–Symptome zeigen. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass sich in Gruppen von Borderline-Patienten wahrscheinlich viele ADHS – Betroffene befinden. 

Wenn wir jetzt etwas in der medizinischen Diagnose – Geschichte zurĂŒckgehen, circa 30 Jahre, dann gab es Forscher wie zum Beispiel Joseph Biedermann einem US-amerikanischen Psychiater, die herausfanden, dass Erwachsene mit ADHS an 2 oder sogar mehr Begleit–Störungen leiden.

Das dĂŒrfte jetzt auch gar nicht so verwunderlich erscheinen, denn beim nĂ€heren Hinsehen erkennen wir, das ADHS ein Risikofaktor/eine VulnerabilitĂ€t fĂŒr zahlreiche andere psychische Erkrankungen darstellt. Nur eine gehört nicht dazu und zwar die Schizophrenie.

Ganz besonders hĂ€ufig finden wir aber Depressionen, Angst Störungen, Persönlichkeitsstörungen sowie AbhĂ€ngigkeitserkrankungen bei diesen Patienten vor. Und weil es so viele Überschneidungen gibt, sollten wir mal besonders genau die verschiedenen Kriterien betrachten.

Was sind die Kriterien einer ADHS – Störung?

      • die Diagnose sollte immer fremd anamnestisch bestĂ€tigt werden. Die BestĂ€tigung sollte dann durch die Eltern, Lehrer oder Kollegen, Freunde stattfinden.
      • die Symptome sollten seit der frĂŒhsten Jugend/zweite Fristen Kindheit an bestehen und möglichen anderen Symptomen die typisch sind fĂŒr eine schwere Persönlichkeitsstörung im zeitlichen Ablauf voran gehen.
      • In Bezug auf die Schule und auch zu den Eltern sollte eine relativ normale soziale Anpassung und eine gute Beziehung stattgefunden haben
      • Antisoziale Tendenzen in der frĂŒhsten Kindheit sollten nicht vorhanden sein.
        Eine normale Integration der eigenen IdentitÀt auch unter etwas schwierigeren Bedingungen.
      • Tiefe zwischenmenschliche Beziehungen und die FĂ€higkeit sich um diese auch zu sorgen.
      • Die FĂ€higkeit eine offene und verlĂ€ssliche Beziehung zum Therapeuten herzustellen
      • Eine deutliche und schnelle Symptomverbesserung nach der Verwendung von stimmungsaufhellenden Medikamenten.
      • und nicht zuletzt sollte uns bewusst sein, dass eine ADHS-Diagnose die zum allerersten Mal im Erwachsenen Alter gestellt wird einen stutzig machen sollte. Diese dĂŒrfte ohne eine neuropsychologische Testung keinen Bestand haben.

Bei einer Persönlichkeitsstörung haben wir folgende trennende Kennzeichen:

      • Zutiefst und stark gestörte Objekt-Beziehungen
      • Die UnfĂ€higkeit, dauerhafte Freundschaften zu entwickeln
      • Sehr problematische Beziehungen zur primĂ€ren Familie
      • Eine stark beeintrĂ€chtigte Entwicklung der eigenen IdentitĂ€t
      • Sehr hĂ€ufig ein chronisch antisoziales Verhalten – und das von der frĂŒhsten Kindheit an.

ADHS von einer bipolaren Störung zu unterscheiden ist etwas einfacher weil es hier von Natur aus die typische Phasen der bipolaren Erkrankung ist.

Gesunde und kranke Phasen sind hier klar und deutlich voneinander abtrennbar. Diesen Gedanken hatten wir ja bereits im Teil (1) dieser Playlist miteinander besprochen.

Praktische Bedeutung fĂŒr die Therapie

Warum ist es denn so wichtig, dass wir zwischen Borderline und ADHS so genau differenzieren?

Nun, genauso wie bei einer bipolaren Störung, einer Depression ist auch bei ADHS grundsÀtzlich erst mal eine andere Therapie angeraten.

      • Borderline – Therapie: diese besteht in der Hauptsache aus den AnsĂ€tzen der Psychotherapie. Wie zum Beispiel: 
        DBT, TFT, MBT (Mentalisierungsbasierte Therapie)

      • ADHS Therapien stĂŒtzen sich zusĂ€tzlich auch auf die Gabe von Stimulanzien, Atomoxetin (Ein NARI) also ein Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer.

Wie kann man nun Menschen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung und/oder einem ADHS therapeutisch betreuen?

Eine der erwĂ€hnten Therapiemöglichkeiten ist die DBT welche von der amerikanischen Psychologin Marsha Linehan (*1943) entwickelt wurde. Interessant ist, dass sie selber mit 17 die Diagnose Schizophrenie erhielt – sich diese Diagnose spĂ€ter jedoch als Borderline herausgestellt hatte. Da Borderline und seine richtige Behandlung noch nicht so bekannt war, wurde bei ihr natĂŒrlich eine falsche Behandlung durchgefĂŒhrt.

Statt mit einer Psychotherapie wurde Marsha Linehan 26 Monate mit Psychopharmaka Psychoanalyse nach Sigmund Freud Elektro Krampftherapie behandelt
. Das ist natĂŒrlich komplett entgegengesetzt zu der Psychotherapie welche heute in erster Linie bei Borderline – Patienten durchgefĂŒhrt wird.

Das zentrale Thema, die Basis ihrer nun entwickelten Behandlungs-Theorie ist die radikale Selbst–Akzeptanz.

Ihre Module findest du hier auf dem Schaubild:

      • Achtsamkeitstraining
      • Stress Toleranz
      • Umgang mit GefĂŒhlen und die Regulation der GefĂŒhle
      • Zwischenmenschliche Fertigkeiten
      • Selbst Akzeptanz
Unterschiedliche BehandlungsansÀtze zwischen Borderline und ADHS
BehandlungsansÀtze ADHS und Borderline
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  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kĂŒhlen Kopf zu bewahren. 

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