Schriftzug Marcsu Jähn

Wie werde ich psychisch wieder stark? Lerne von den Stoikern

Psychisch wieder stark werden Von den Stoikern lernenSei bei folgender Frage bitte ganz ehrlich zu Dir selbst: Wie gehst du mit Stress, mit Problemen oder mit Sorgen in der Regel um?

Zwei Gruppen könnten wir hier ganz grob voneinander unterscheiden:
Die eine Gruppe von Menschen, die steckt solche Krisen äußerlich betrachtet total locker weg. Die gehen vielleicht sogar noch gestärkt aus diesen Situationen raus, schütteln alles ab und wirken, als könnte sie nichts und niemand erschüttern. Diese Widerstandsfähigkeit nennen wir auch Resilienz.

Die zweite Gruppe auf der anderen Seite tut sich mit Problemen deutlich schwerer. Sie sehen Schwierigkeiten, wo häufig noch gar keine sind und nehmen sich alles ganz besonders zu Herzen. Das, was Ihnen meistens fehlt, ist mentale Stärke.

Doch was steckt hinter dieser besonderen Eigenschaft, mit der sich anscheinend nicht nur das eigene Leistungspotenzial besser ausschöpfen lässt, sondern auch gleich noch Gedanken, Gefühle und die komplette Seele in Einklang bringen lassen? Ein Versuch, mentaler Stärke auf die geheimnisvolle Spur zu kommen… Oft entscheidet es sich bereit in unserem Kopf, ob wir eher als Gewinner oder als Verlierer aus der Situation herausgehen werden. Keiner von uns kann sagen, dass er nicht hin und wieder mal auf die Nase fällt. Um diese Situationen geht es auch nicht,

Wenn wir von der mentalen Stärke sprechen, dann spricht ein Psychologe gerne von dem Wort Selbstwirksamkeit… Selbstwirksamkeit ist ein Grundvertrauen in sich selbst: Ich schaffe das!  Es ist die Zuversicht, auch das nächste Hindernis noch zu überwinden.

      • Es ist die Fähigkeit, dass ich mich auch in einer schwierigen Situation noch auf eine Lösung fokussieren kann
      • Mit Selbstwirksamkeit betrachte ich Rückschläge nicht als Niederlage, sondern vielmehr als eine Lehrstunde für die Zukunft
      • Selbstwirksamkeit fördert eine enorm hohe Frustrationstoleranz (also die Art und Weise, wie ich mit Rückschlägen umzugehen weiß) Rückschläge = Chance.
      • Selbstwirksamkeit könnte man zusammengefasst als eine Mischung aus Disziplin, Selbstvertrauen und einem realistischen Optimismus beschreiben.

Es versteht sich von selbst, dass diese Mischung viel zum persönlichen Erfolg beiträgt und darum möchten auch viele diese mentale Stärke haben. Wie kann ich mir diese Selbstwirksam denn antrainieren / oder aneignen? 

Die traurige Nachricht: Selbstwirksamkeit ist nicht einfach nur eine einfache Willenserklärung …. („Ich möchte – also werde ich“) Viele Mental-Trainings zielen leider darauf ab, Dir genau das zu suggerieren:
Wir setzen uns im Halbkreis auf und wiederholen häufig solche Mantras (sogenannte magische Formeln) wie z.B. „Tschakka – Du schaffst es!“

Für die Selbstwirksamkeit brauchen wir grundsätzlich einmal ein gewisses Talent und dann (das ist sehr wichtig) ein Ausdauertraining im „Tun des Guten“ Und „tadaaa“ sind wir mal wieder bei den 4 Kardinalstugenden.

      1. Klugheit
      2. Gerechtigkeit
      3. Tapferkeit
      4. Maaß

Wenn du nun entschlossen bist, mentale Stärke aufzubauen. dann gibt es viele Methoden – und jede behauptet von sich die Beste zu sein.
Wenn wir aber mal folgende Kriterien anlegen:

      • Existiert schon lange
      • Wurde unter den extremsten Bedingungen erprobt

Dann gibt es neben der Bibel, wohl kaum eine bessere Methode als die von Marc Aurel, einem der bekanntesten Vertreter der Stoa – der Lehre der Stoiker. Bekannte Stoiker waren z.B. Seneca und Epiktet (dem geistigen Ziehvater von Marc Aurel)

Marc Aurel / oder Marcus Aurelius war von 161 bis 180 u.Z. Kaiser von Rom und gilt als der letzte der fünf guten Kaiser des römischen Reiches. Nerva / Trajan, Hadrian, Antonius Pius und Marc Aurel die von 96 bis 180 u.Z. regierten Die Regierungszeit von Marc Aurel war durchsetzt von Chaos, Krieg und Tod. Pausenlos musste er sein großes Reich gleichzeitig an verschiedenen Fronten verteidigen

      • Die Barbaren im Norden und
      • die Parther im Osten
      • mehrere Katastrophen innerhalb des Landes verhindern
      • er musste gegen eine Pest und Hungersnot ankämpfen – die wohl schrecklichste in seiner Geschichte
      • und er musste dann noch als Mensch für sein Volk da sein

Die Allermeisten von uns würden bereits bei einer dieser Herausforderung zusammenbrechen. Nicht so jedoch dieser Marc Aurel. Er hatte nicht nur die Stärke

      • um alle diese Herausforderungen hervorragend zu meistern,
      • sondern konnte währenddessen auch noch die Philosophie der Römer für die nächsten Jahrtausende – ja bis in unsere Zeit – zu prägen
      • ein Buch zu schreiben (Eis eautrm – Selbstbetrachtungen)
      • von seinem Volk geliebt zu werden
      • und auch ein offenkundig sehr demütiges Leben zu führen indem er zum Beispiel ab seinem zwölften Lebensjahr nur noch auf dem Boden geschlafen hat.

Nur wenige in der Geschichte der Menschheit waren mental so stark wie Marcus Aurelius Lass uns darum einmal die fünf besten Strategien aus seinem Buch ansehen, um wie er mentale Stärke / Selbstwirksamkeit zu bekommen:

Tipp (1) Kontrolliere deine Gedanken

Das ist wohl eines der bestbekanntesten Zitate von Marc Aurel: du selber – und nicht die Anderen um Dich heraum – hast die Kontrolle über deine Gedanken. Aber nicht darüber, was im Außen passiert

Laut Marc Aurel liegt es demnach in unserer eigenen Macht, WAS wir denken 
Was bedeutet das? Das heißt, wenn DU unmotiviert bist, dann hast DU auch selber die Macht, genau das zu ändern! Wenn DU Angst hast, dann liegt es allein in DEINER Hand diese Gedanken-Angst auch zu bändigen Du brauchst dazu keine Unterstützung von außen denn Du allein kannst deine Gedanken kontrollieren

Vergleichen kann man dies mit Vögeln die über Deinem Kopf kreisen. Zwar kannst Du Ihnen nicht verbieten, über Deinem Kopf zu fliegen – aber Du kannst verhindern, dass sie sich ein Nest auf Deinem Kopf machen.

Allein diese Erkenntnis – ICH habe es in MEINER Hand – ist unglaublich wertvoll und ist auch der erste Schritt zu mentaler Stärke / bzw. Selbstwirksamkeit.

Eine bessere Gedankenkontrolle finden wir gleich noch in den Tipps 4 und 5.

Tipp (2) – Bedenke immer, dass Du sterblich bist

Stell Dir Folgendes einmal vor – und lass Dir bitte etwas Zeit für das Bild, was in Deinem Kopf hochsteigt: Wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest, wie würdest du diese 24 Stunden verbringen? Würdest du dann wirklich an deinem letzten Tag irgendwelche Streaming-Serien aus dem Netz anschauen, auf Deiner Couch liegen und Chips futtern oder bis zum Mittag im Bett liegen bleiben???

Ganz bestimmt nicht … Du würdest all das regeln was Dir in diesem Moment als wichtig erscheint. Und auf einmal wird dir auch klar, was Du so alles in Deinem Leben hast erreichen wollen. Marcus Aurelius sagte klipp und klar: „Du könntest jederzeit sterben – darum lasse diesen Gedanken bestimmen was du tust sagst und denkst

Wenn dir einmal die Stärke / die Motivation fehlt um das zu tun was dir wirklich wichtig ist  – dann erinnere dich an dieses Zitat

      • Denke daran, dass dein Leben immer und zu jeder Zeit enden kann
      • Denke daran, Deine Uhr tickt
      • Denke daran, dass du selbst (und nicht ein anderer) entscheidest ob du voller Reue auf dein Leben zurückblickst oder voller Stolz

Vielleicht ist es genau dieser eine Gedanke über die Endlichkeit unseres Lebens, der uns den nötigen Funken an Motivation gibt den wir brauchen

Tipp (3) Höre auf, dauernd über die Meinung der Anderen nachzudenken

Ein weiteres und nicht weniger interessantes Zitat von Marcus Aurelius ist das Folgende. Wir alle lieben uns selbst mehr als andere …. aber interessieren uns trotzdem mehr für die Meinung anderer als für unsere eigene Meinung Ein klares Zeichen von mentaler stärke ist, wenn du keine Angst vor der Meinung anderer hast. Doch leider lassen viele Menschen ihr komplettes Leben von dieser angst bestimmen „Was denken blos die Anderen?“

      • Sie sprechen niemals ihre Traumfrau oder ihren Traummann an weil sie angst haben abgelehnt zu werden 
      • Sie entscheiden sich eher für den langweiligen Job, da sie Angst haben von anderen negativ beurteilt zu werden wenn sie ihr eigenes ding machen

Meiner Meinung nach, ist die Angst vor dem was andere Denken und / oder sagen einer der größten Gründe warum die meisten von uns niemals ihre Träume verwirklichen

In diesem Jahr ist Alfred Biolek verstorben. In einem interessanten Nachruf über ihn und sein Lebenswerk habe ich nachgelesen, dass er genau diese mentale Stärke immer und immer wieder an den Tag legte. Ihm waren Quoten und Meinungen vollkommen zweitrangig. Nach seinen Eltern sollte er Jura studieren – was er auch getan hat – auch mit gutem Abschluss. Aber dann tat er was er selber für richtig hielt. Und wir können dankbar dafür sein, dass er dies auch so umgesetzt hat – wir würden seine Shows ansonsten doch vermissen…

Wie kann ich diese Angst denn überhaupt überwinden? Lass Dir gesagt sein, es gibt eigentlich keinen Trick hierfür, sondern vielmehr einen einfach zu verstehenden / jedoch schwer umzusetzenden Weg:

Dieser effektive Weg – um die Angst vor der Meinung anderer loszuwerden ist – dich ihr zu stellen

      1. Schau andere Menschen fest / freundlich an
      2. Sprich diese fremden Menschen nach einem verbindlichen Augenkontakt auch kurz an
      3. Halte eine Rede vor einer kleinen gruppe
      4. oder tue etwas anderes was Dir persönlich immer wieder Angst macht

Warum sollten wir dies machen? Wäre es nicht besser, wenn wir unseren Ängsten zeit unseres Lebens aus dem Weg gehen sollten? Nun, dann würdest du wahrscheinlich die größten Schätze in Deinem Leben nicht ausgraben. Denn, hinter unseren Ängsten liegt sehr häufig eigentlich etwas viel Größeres: unsere großen Träume. Denn, nur was mir wichtig ist, bei dem habe ich auch Angst es zu verlieren oder es nicht zu erhalten.

Was also sollte ich / solltest Du nun tun? Trau dich deinen Ängsten direkt ins Angesicht zu schauen. Ich kann Dir aus der Katathym-Imaginativen Therapie heraus versprechen: Dieser Blick lohnt sich wirklich! 

Der Tipp Nummer 4 ist etwas versteckter – er ist nicht so direkt wie die Tipps 1 bis 3: Nehmen wir an, Du betrachtest dich selbst als mental schwachen Menschen. Wenn dem so ist, dann wirst Du auch zu einem mental schwachen Menschen. 

Marc Aurel sagte nämlich im Tipp (4): Die Seele besitzt die Farbe deiner Gedanken

Dieser etwas zweideutige Satz bedeutet nichts anderes als: Die Gedanken, welche Du immer wieder über dich denkst werden zwangsläufig zu Deiner Realität Weil dem so ist, ist es wirklich wichtig, WIE Du dich siehst! Drehst Du nun den Spieß einmal um und betrachtest Dich nun ganz konsequent mal als ein starken, einen selbstbewussten und disziplinierten Menschen, dann wirst Du auch zwangsläufig zu einem solchen werden

Geht das in einer Woche? Logischerweise nein… Das braucht natürlich seine Zeit … Als junger Mensch warst Du davon überzeugt dass Du die Welt erobern konntest… Und so wie es oft viele Jahre gebraucht hatte, das Du ein solcher Mensch geworden bist der du heute bist, so wirst Du logischerweise auch nicht über Nacht ein anderer Mensch nur weil du ab jetzt anders über dich denkst

Aber, das ist wie beim Marathon: So wie die längste Wegstrecke immer mit einem Schritt beginnt, so beginnt die persönliche Veränderung auch immer mit einem eigenen Gedanken!

Und was sollte nun Dein Gedanke sein? Sieh Dich selbst als den Gewinner Wenn Dir das am Anfang noch sehr schwer fällt, dann denke immer wieder an die Dinge zurück, welche Du bereits erfolgreich gemeistert hast.

Fange ein „Ich habe es geschafft – Tagebuch“ an zu schreiben. Notiere hier auch die aller kleinsten Dinge:

      • wie z.B. das frühe(re) Aufstehen
      • oder ein erfolgreicher Tag auf der Arbeit
      • ich habe einen fremden Menschen angesprochen
      • ich habe das Telefonat beim Amt hinter mich gebracht…

Es ist einfach ein Fakt: Sich selbst immer wieder an seine Erfolge zu erinnern stärkt unser Selbstbild enorm

Der Tipp Nummer (5) zeigt uns, wie einfach es ist, störende Gedanken entweder abzuwehren oder loszulassen und sofort gelassener zu werden:

Warum ist gerade dieser Tipp (5) so wichtig? Nun, oft lassen wir uns von unseren Gedanken und unseren Gefühlen derart überwältigen das wir uns dann einfach kampflos geschlagen geben. Wir glauben dann felsenfest, dass wir nichts gegen diese Motivationslosigkeit antun können – aber ich kann Dir versichern: „Das stimmt nicht!!!“

Hier der Tipp von Marc Aurel (Nummer 5)

Ein Gedanke oder ein Gefühl bekommt nur dann große Macht über uns, wenn wir es auch zulassen.

Wenn negative Gedanken in dir aufkommen und du beginnst, unmotiviert zu sein, du spürst Angst in dir hochkommen dann streife diese Gedanken und Gefühle einfach ab mache dir bewusst, dass DU (!) die Kontrolle über Deine Gedanken hasst

Ja, auch dieser Tipp klingt wieder viel zu simpel als dass er wirksam sein könnte. Vielleicht kommt bei Dir ja der Gedanke auf: „Wenn es denn so einfach wäre, warum machen es dann nicht alle anderen auch?“ Aber es ist gerade diese Einfachheit, welche die Lehrsätze von Marc Aurel so wirkungsvoll macht

Etwas greifbarer wird dieser Gedankengang, wenn man sich ein Zitat von Marc Aurel aus dem 3. Kapitel seines Buches einmal vornimmt:

Zitat: Alexander, Cäsar und Pompejus, was sind sie gegen einen Diogenes, Heraklit und Sokrates? Die letzten Drei erkannten die Dinge, ihre wirkenden Kräfte und ihre Bestandteile, und waren immer in gleicher Seelenruhe. Die ersten Drei aber (Alexander, Cäsar, Pompejus): welche Angst sie doch haben vor so vielem – und welch eine Abhängigkeit / ja sogar Knechtschaft dies vor der Angst ist!

Die Sterblichkeit können wir als Mensch nicht überwinden, jedoch unsere Angst vor den Umständen. Du selber hast die Gewalt über Deine Ängste / Deine Gedanken! 

Am Ende dieses Beitrages habe ich noch etwas für dich, damit du dich auch weiterhin deinen Ängsten und negativen Gedanken wirkungsvoll entgegenstellen kannst:

In meiner Playlist über die Grundprinzipien der Transaktionsanalyse zeige ich Dir den Weg auf vom anfänglichen „Ich bin nicht ok“ hin zu dem Ziel: „Ich bin OK und Du bist auch OK“

Du findest hier den Link zu der Playlist: 
https://www.youtube.com/playlist?list=PL0KU6DMweMvVOcSNW-zS2WZwC6-yOJxd8

Gerne kannst Du dir die Redemanuskripte auch ansehen unter: 
https://werdewiederstark.de/landing-page/beziehungswissen/die-transaktionsanalyse/teil-3-woher-kommt-das-gefuehl-nicht-ok-zu-sein/

 

Marcus Jähn Meine Buchempfehlung zu diesem Thema

Die Schwarmintelligenz der Denker

Stoizismus bedeutet nicht, alles gelassen über sich ergehen zu lassen. Keineswegs! Es ist ein Lernen, Üben und Anwenden von Weisheiten anderer großer Menschen. 

Das Lesen dieses Buches hat mich immer wieder neu fasziniert, da viele Dinge durch tiefes Nachdenken ein vollkommen neues Bild erhalten. Da ist z.B. von einem Modefotografen die Rede, der keine Rechnungen stellt um weiter unabhängig zu sein, die Kettenmethode um sich von einer Sucht zu befreien, von Nelson Mandela der im Gefängnis zeigte, wie man Würde lernt und lehrt. Beim Lesen wirst du von Viktor Frankl (versuche das Gegenteil) über Präsident Truman (Du hast die Verantwortung) hin zu den Navy Seals (Ruhe ist ansteckend) geführt. Neugierig geworden? Ich bin es immer noch, obwohl ich das Buch bereits mehrfach gelesen habe. 

👉 Hier geht es zum Buchtitel

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