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Transaktionsanalyse

(1) Das Strukturmodell

Eine Hilfe in der Kommunikation mit einem Borderliner ?

Transaktionsanalyse und die Kommunikation mit einem Borderliner. Geht das ĂŒberhaupt

Kann und die Transaktionsanalyse im Umgang mit Borderline helfen? Ja! Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung und diese haben alle eins gemeinsam: Sie sind Ausdruck einer unsicheren, instabilen Persönlichkeitsentwicklung.

Nach der Transaktionsanalyse können wir in unserer Persönlichkeit auf drei „Ich-ZustĂ€nde“ zurĂŒckgreifen um das Miteinander mit anderen zu stabilisieren. Dabei fĂ€llt auf, dass ein „Ich-Zustand“ in unserer heutigen Gesellschaft immer instabiler wird – das „Erwachsenen-Ich“.

Was das ist, was es mit der Kommunikation mit einem Borderliner zu tun hat und wie es uns allen in der zwischenmenschlichen Kommunikation hilft, darum geht es in diesem Beitrag


Unsere Welt der Sprache und der Kommunikation ist schon was Besonderes
. Nach SchĂ€tzungen hat unsere deutsche Umgangssprache aktuell 75.000 zentral lebendig genutzte Wörter, insgesamt jedoch einen Wortschatz von 350.000 bis 500.000. Das ist aber noch nicht alles
 nimmt man noch die vielen Fachbereiche mit ihren Spezialbegriffen hinzu – allein die Welt der Chemie hat 20 Millionen Begriffe – dann sind wir in einem Bereich, den man nur noch schwer ĂŒberblicken kann. Zu der reinen Zahl der benutzbaren Wörter kommt nun aber noch eine weitere Ebene hinzu, die unsere Kommunikation um ein Vielfaches potenziert:

  • Und zwar die Art und Weise, wie wir wĂ€hrend eines GesprĂ€ches wann, wie, mit welcher Betonung, Modulation, Gestik, Mimik und nicht zuletzt der Körperhaltung unsere Wörter einsetzen, oder durch ein Schweigen diese gekonnt weglassen.

Nimmt man sich mal die Zeit, um andere Menschen in ihren GesprĂ€chen zu beobachten, dann hat man oft den Eindruck, als wĂŒrde man hier sogar einem bewussten Rollen- / oder TheaterstĂŒck folgen. Man sieht sich verĂ€nderte Haltungen, Anschauungen, Stimmlagen, verĂ€nderte Worte und viele weitere Aspekte. Wichtig hierbei ist, dass das, was wir im Außen als verĂ€ndertes Verhalten sehen, im Inneren immer durch verĂ€nderte GefĂŒhle beim Sprecher begleitet und initiiert wird.

Unser Verhalten ist immer (!) mit unseren Emotionen und unserer inneren seelischen Verfassung verbunden. Mal ist diese synchron und mal völlig im Widerspruch – auch das geht 
 jeder, der mal mit einem Borderliner kommuniziert hat, kann ein Lied davon singen. Und weil die Kommunikation mit Menschen in einer instabilen inneren Haltung (z.B. Borderline) oder schwierigen Ă€ußeren Situation (z.B. in einem Streit, einem Konflikt) immer mehr zunimmt, sollten wir uns mit diesem Thema immer wieder befassen.

Das Kopf-Herz-Bauch-Modell aus dem EnneagrammSchon vor Jahrzehnten fĂŒhrten diese spannenden VerĂ€nderungen und auch WidersprĂŒche Eric Berne zu seiner revolutionĂ€ren Idee von den drei verschiedenen Ich-ZustĂ€nden, die uns oft in der Psychologie begegnen.

  • Das Kopf-Herz-Bauch Modell (das Enneagramm)
  • Sigmund Freuds Instanzen-Lehre vom Es, dem Ich und dem „Über-Ich“
  • Und auch die Aufteilung unseres Verhaltens nach den drei Konzepten der Temperament, Persönlichkeit und Charakter.

Kommunikation mit einem Borderliner. Zuerst Transaktinsanalyse und dann die Gewaltfreie KommunikationIch halte die Transaktionsanalyse fĂŒr den ersten von zwei Lösungswegen, um einem Konflikt vernĂŒnftig zu begegnen:

  1. Durch die Transaktionsanalyse können wir verstehen, wieso weshalb oder warum jemand so und so reagiert.
  2. Durch die GfK (die gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg) kann ich die hitzige Diskussion wieder in ruhigere Fahrwasser leiten.

Die Struktur der Transaktionsanalyse ist recht einfach zu verstehen und orientiert sich an folgenden drei „Ich-ZustĂ€nden“

(Teil 1) Die 3 Ich-ZustĂ€nde – psychologische RealitĂ€ten

Schauen wir uns zuerst mal die Etymologie (griech. Etymos = wahr, logos = Wort; also das wahre Wort) des Begriffes „Zustand“ an. Im frĂŒhneuhochdeutsch bedeutete es „zuostant“ und spĂ€ter ein „Dabeistehen“ / ein „Stand“. Im 17 Jahrhundert verĂ€nderte sich dann seine Bedeutung in eine „innere Befindlichkeit“. Den „Ich-Zustand“ könnte man folgendermaßen beschreiben:

  • Im Außen ist er fĂŒr den Beobachter eine sichtbare zusammenhĂ€ngende Verhaltensstruktur.
  • Im Inneren ist er ein zusammenhĂ€ngendes

👉 Merke: Unser Empfinden reagiert und interagiert eng mit unserem Verhalten.

Jeder Mensch – egal ob gesund oder instabil – hat diese verschiedenen „Ich-ZustĂ€nde“ die weit mehr sind als nur einfache schauspielerische „Rollen“. Es sind psychologische RealitĂ€ten.

NatĂŒrlich ist die menschliche Psyche sehr kompliziert, jedoch können wir die „Ich-ZustĂ€nde“ / bzw. die „inneren Haltungen“ auf drei Kategorien herunterbrechen:

  1. Ich-ZustÀnde, welche sich wie Elternfiguren verhalten
  2. Ich-ZustÀnde, die selbstÀndig, rational und objektive die sie umgebenden RealitÀten beachten; und dann gibt es noch diejenigen 

  3. die sich wie einfache, rĂŒckstĂ€ndige oder regressive Relikte aus grauer Vorzeit zeigen. Das sind dann die Haltungen oder Ich-ZustĂ€nde, welche aus frĂŒhester Kindheit beim Erwachsenen immer noch wirksam sind.

- die exteropsychischen Haltungen (das, was sich im Außen wie ein Elternteil verhĂ€lt; exterus (lat.) = Ă€ußerlich ), - die neopsychischen Haltungen (das sind die inneren Interpretationen und Verarbeitungen des Erwachsenen-Ichs; neos (griech.) = neu) und - die archĂ€opsychische Haltung (die unbewussten Erinnerungen aus der Kindheit; archaios (altgriech.) = alt).Die Fachsprache hat natĂŒrlich mal wieder ihre eigenen Begriffe hierfĂŒr: Das wĂ€ren dann

  • die exteropsychischen Haltungen (das, was sich im Außen wie ein Elternteil verhĂ€lt; exterus (lat.) = Ă€ußerlich ),
  • die neopsychischen Haltungen (das sind die inneren Interpretationen und Verarbeitungen des Erwachsenen-Ichs; neos (griech.) = neu) und
  • die archĂ€opsychische Haltung (die unbewussten Erinnerungen aus der Kindheit; archaios (altgriech.) = alt).

In der Praxis werden sie kurz und knapp als das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und als das Kindheits-Ich bezeichnet. Das ist zwar fachlich nicht soooo korrekt, reicht aber trotzdem voll und ganz dafĂŒr aus, zu beschreiben, was damit eigentlich gemeint ist. In einer Kommunikation kann eine Person dann wahlweise mal sein Eltern-Ich, sein Erwachsenen-Ich oder sein Kindheits-Ich benutzen und dieses – mal schnell und auch mal langsamer – immer wieder wechseln oder einfach auch nur anpassen. In der Praxis wĂŒrde man diese folgendermaßen beschreiben:

In einer Kommunikation kann eine Person dann wahlweise mal sein Eltern-Ich, sein Erwachsenen-Ich oder sein Kindheits-Ich benutzen und dieses – mal schnell und auch mal langsamer – immer wieder wechseln oder einfach auch nur anpassen. „Du bist in deinem Eltern-lch“ bedeutet: „Du redest und benimmst dich gerade wie einer deiner Elternteile. Deine Haltung, deine Gesten, deine Wörter und deine sichtbaren Empfindungen sind das genaue Ebenbild deiner Eltern.“

„Du bist in deinem Erwachsenen-Ich“ meint: „Du bist gerade frei von irgendeiner Ideologie (die Leere von den Ideen). Du kannst die Situation selbstĂ€ndig, rationell und objektiv Erfassen. Du sprichst ĂŒber die Situation unvoreingenommen und triffst deine Entscheidungen, ohne eine Bewertung abzugeben.“

„Das ist dein Kindheits-Ich“ bedeutet: „Die Art und Weise deiner Reaktion entspricht genau derjenigen, die du als kleiner Junge oder als kleines MĂ€dchen gezeigt haben wĂŒrdest.»

Aus all dem Besprochenen können wir schon mal folgende drei Schlussfolgerungen ziehen:

  1. Jeder Mensch von uns hat Eltern und besitzt im Inneren eine Gruppe von Ich-ZustĂ€nden, welche die Ich-ZustĂ€nde seiner Eltern – so wie er sie wahrgenommen hatte – widerspiegeln.

Etwas platter umschrieben: „Jeder von uns trĂ€gt seine Eltern mit ihren RatschlĂ€gen, Ermahnungen, Regeln, Werten und Transzendentien mit sich herum, die unter bestimmten UmstĂ€nden zum Vorschein kommen – das ist mir der exteropsychischen Funktion gemeint.“

  1. Jeder von uns hat die FÀhigkeit, eine Situation ohne Bewertung und damit objektiven zu erfassen, wenn der Ich-Zustand des Erwachsenen-Ichs sich aktivieren lÀsst (die neopsychische Funktion).

Wieder einmal umgangssprachlich ausgedrĂŒckt: „Jeder unter uns – egal ob Kind, Erwachsener oder eben auch ein Schizophrener – hat dieses Erwachsenen-Ich. – selbst Krankheit schĂŒtzt nicht vor einem kleinen Teil Rest-Vernunft 😊“ Jeder von uns war einmal jĂŒnger als aktuell 😊 und besitzt damit auch innerlich fixierte Reflexe aus seiner frĂŒheren Lernphase, die dann unter bestimmten Voraussetzungen wieder reaktiviert werden (das ist die archĂ€opsychische Funktion). In der Umgangssprache ausgedrĂŒckt: „Jeder trĂ€gt den kleinen Jungen oder das kleine MĂ€dchen seiner Kindheit mit sich herum.“

Das Strukturdiagramm in der TransaktionsanalyseLass uns dies einmal bildlich darstellen. Das hier gezeigte Struktur-Diagramm beschreibt zwar simpel aber dennoch mit dem Eltern-Ich, dem Erwachsenen-Ich und dem Kindheits-Ich die Persönlichkeit eines jeden Menschen in seiner Gesamtheit. Diese drei ZustĂ€nde sind deutlich voneinander abgegrenzt – und das ist wichtig zu beachten! Warum? Weil sie sich nicht nur völlig voneinander unterscheiden, sondern oft sogar in einem starken Widerspruch zueinander stehen. Das mag am Anfang vielleicht noch etwas verwirrend erscheinen, aber ich lade dich ausdrĂŒcklich dazu ein, dir dieses Bild einmal sehr genau einzuprĂ€gen. Ich verspreche dir, dass dieses Wissen ĂŒber das Prinzip der Strukturdiagnose dein ganzes Leben beeinflussen kann.


Einen wichtigen Disclaimer / ErklÀrung möchte ich in diesem Zusammenhang noch erwÀhnen:

  1. In der Struktur-Analyse verwendet gewisse Wörter wie z.B. „kindlich / kindisch“ grundsĂ€tzlich erst mal nicht. Warum?
    Weil ihnen gewissermaßen ein „GeschmĂ€ckle“ anhaftet, von dem man sich lieber distanzieren möchte. Deshalb nimmt man – um das Kindheits-Ichs zu beschreiben (den frĂŒheren, regressiven Ich-Zustand) lieber die Bezeichnung „kindhaft“. Das Kindheits-Ich ist nĂ€mlich keineswegs minderwertig im Vergleich zu den anderen. Es ist aus vielen GrĂŒnden heraus sogar mit der wertvollste Bestandteil unserer Persönlichkeit!

Er kann fĂŒr unser Leben nĂ€mlich genau das leisten, was ein reales Kind in einer Familie bewirkt: Lebendigkeit, Schönheit, Freude, Quirligkeit und schöpferische Impulse. Manfred Spitzer, ein Neurowissenschaftler und Psychiater sagte einmal ĂŒbe das Geschenk unserer Kinder: „Die beste Medizin im Kampf gegen ein alterndes Gehirn ist ein Enkelkind.“ Ist das Kindheits-Ich jedoch traumatisiert, verwirrt oder instabil, dann kann dies schwere Konsequenzen nach sich ziehen die auch umgehend behandelt werden sollten.

  1. Das gleiche, was ich eben ĂŒber kindisch gesagt haben, gilt auch fĂŒr die Begriffe „reif“ bzw. „unreif“. In dem Wortschatz der Transaktionsanalyse gibt es keine „unreifen Personen“. Es gibt nur diejenigen, bei denen das Kindheits-Ich vielleicht zu stark im Vordergrund ist und deren rationelles Erwachsenen-Ich einfach nur mehr freigelegt oder aktiviert werden muss. Auf der anderen Seite handelt es sich bei den sogenannten „reifen Personen“ um diejenigen, die ihr Erwachsenen-Ich die meiste Zeit unter Kontrolle halten können und die ihr Kindheits-Ich nur selten den Ton angeben lassen.

  1. Bei dem dritten Zustand, dem Eltern-Ich muss man im Hinterkopf behalten, dass es in zwei unterschiedlichen Formen auf den Plan treten kann:
    1. durch einen direkten, aktiven Ich-Zustand und
    2. einen indirekten Einflussfaktor.

Ist das Eltern-Ich direkt aktiv, dann verhĂ€lt man sich so, wie es Jahre zuvor Vater (bzw. Mutter) getan haben („Mach was ich dir vormache / zeige!“). Tritt es jedoch als indirekter Einflussfaktor auf den Plan, dann handelt man so, wie es damals von einem erwartet wurde („Mach, was ich dir sage!»). Im ersten – dem aktiven Fall – identifiziert man sich mit seinen Eltern, im zweiten – beim indirekten Einfluss – passt man sich ihren Forderungen an.

  1. Ähnlich wie das Eltern-Ich, zeigt sich auch das Kindheits-Ich mit zwei unterschiedlichen ZustĂ€nden:
    1. Einerseits als ein angepasstes Kindheits-Ich und
    2. Anderseits als ein natĂŒrliches Kindheits-Ich.
      Das angepasste Kindheits-Ich passt sich – wie der Name schon vermuten lĂ€sst – den Regeln und Forderungen des Eltern-Ichs an und verhĂ€lt sich so, wie es die Eltern von einem erwartet hĂ€tten – gehorsam oder dem Alter entsprechend reif. Oder es passt sich dermaßen an, dass es sich zurĂŒckzieht und seine Autonomie abgibt.

Der Einfluss des Eltern-Ichs hier ist die Ursache und das angepasste Kindheits-Ich ist die Auswirkung. Das natĂŒrliche Kindheits-Ich zeigt sich in natĂŒrlichen, spontanen Handlungen und Reaktion z. B. in Form von Rebellion oder kreativen Handlungen.

Gibt es Möglichkeiten, diese These einer Struktur-Analyse von außen zu begrĂŒnden?

Ja, und zwar wenn wir nur mal einen Menschen betrachten, der durch zu viel Alkkoholgenuss sein Verhalten allmĂ€hlich verĂ€ndert. Bei dem Betrunkenen tritt dann zuerst das Eltern-Ich außer Kraft und hat keinen Einfluss mehr auf das angepasste Kindheits-Ich. Das verwandelt sich dann in der Folge vom angepassten in das natĂŒrliche Kindheits-Ich. So einfach ist das! Transaktionsanalyse wirkt oft etwas trocken, ist aber ein extrem interessanter Ansatz, um unsere Kommunikation und unser Verhalten zu verstehen und zu strukturieren.

Teil 2 – Das Gehirn und die Ich-ZustĂ€nde

Ein „Ich-Zustand“ ist keine Krankheit oder EinschrĂ€nkung, sondern stellt ein echtes Hilfsmittel in der Psychologie dar. Er beschreibt, wie jemand eine Situation, in der er sich gerade befindet, erlebt. Wichtig zu merken ist hierbei, dass wir uns immer nur in einem einzigen der besprochenen drei ZustĂ€nden befinden können.

Wo werden unsere Ich-ZustÀnde organisiert und gespeichert?

Ein Pionier auf diesem Gebiet war der Neurologe Wilder Penfield (1891 – 1975, ein kanadischer Neurochirurg). Ganz einfach, in unserem Gehirn. Das wunderbare Gehirn ist der eigentliche organisierende Faktor unseres psychischen Lebens.  Die konkreten Hinweise hierfĂŒr gibt es schon sehr lange. Ein Pionier auf diesem Gebiet war der Neurologe Wilder Penfield (1891 – 1975, ein kanadischer Neurochirurg). Bei seinen jahrelangen Forschungen am offenen Gehirn – Ausgangspunkt seiner Forschung war auf der Suche nach einer Lösung bei Epilepsie. Dabei fand er heraus, dass schwache StromstĂ¶ĂŸe an bestimmten Stellen im Gehirn unterschiedliche Reaktionen auslösen konnten. An der Zentralfurche (der Sulcus centralis) bemerkte er dann, dass er z.B. auf der einen Seite Muskelreaktionen und auf der anderen Seite Sinneswahrnehmungen erzeugen konnte.

Oft werden seine Forschungen von Wissenschaftlern leider etwas unkorrekt zitiert, die der Meinung sind, dass die Wirklichkeit etwas Konkretes ist, etwas was wir ohne Verzerrung wahrnehmen. Wie kommen sie zu dieser Ansicht? Sie stĂŒtzen sich auf Penfields Berichte, wo er davon schreibt, dass seine am geöffneten Gehirn operierten Patienten detailliert von lebhaften Erinnerungen berichteten, wenn bestimmte Bereiche mit Elektroden stimuliert wurden.

Dadurch meinen selbst heute noch einige Wissenschaftler, dass unser Gehirn sĂ€mtliche Erinnerungen in sich abspeichert. Dies ist jedoch durch spĂ€tere Studien widerlegt worden, da viele der von den operierten Patienten erwĂ€hnten „Erinnerungen“ nachweislich nicht so stattgefunden haben konnten.

Zu diesem interessanten Thema „Wie entstehen Erinnerungen und wie werden diese dann abgerufen?“ empfehle ich die Forschungen von Joseph LeDoux und Karim Nader. Sie haben nĂ€mlich gezeigt, dass wĂ€hrend des Ablesens einer Erinnerung in unserem Gehirn eine Proteinsynthese stattfindet bei der die Erinnerung an die aktuelle RealitĂ€t angepasst wird. Zu diesem interessanten Thema „Wie entstehen Erinnerungen und wie werden diese dann abgerufen?“ empfehle ich die Forschungen von Joseph LeDoux und Karim Nader. Sie haben nĂ€mlich gezeigt, dass wĂ€hrend des Ablesens einer Erinnerung in unserem Gehirn eine Proteinsynthese stattfindet bei der die Erinnerung an die aktuelle RealitĂ€t angepasst wird. Vielleicht kommt daher auch der Satz: „Der Fisch, den ich gefangen habe war soooooo groß 😊)

Wichtig fĂŒr uns hierbei ist jedoch folgendes: Unser Gehirn erzeugt Ich-ZustĂ€nde / Geisteshaltungen in einer Wechselbeziehung zu dem, was es gerade im Außen erlebt.

Jeder einzelne der Ich-ZustĂ€nde hat deshalb seine eigene lebenswichtige Bedeutung fĂŒr den Menschen:

Die drei Ich-ZustÀnde der TransaktionsanalyseIm Kindheits-Ich ist der Sitz unserer Intuition, der schöpferischen KreativitÀt aber auch der spontanen Antriebskraft und Freude. Es ist sehr emotional.

Das Erwachsenen-Ich ist unser Werkzeug Nummer Eins, um Aufgaben und Probleme zu lösen. Es empfĂ€ngt und ĂŒbermittelt Informationen, wertet die Chancen und Möglichkeiten aus und setzt um was nötig ist, um Dinge zu erledigen. In seiner Art mit RĂŒckschlĂ€gen und Erfolgen umzugehen ist es absolut pragmatisch: Möchte man zum Beispiel eine verkehrsreiche Straße ĂŒberqueren, dann erkennt und berechnet unser Gehirn verschiedene komplizierte Daten in Bezug auf die Geschwindigkeiten, AbstĂ€nde und Menge der Autos. Mit der „Aktion“ – in dem Falle die Straße ĂŒberqueren – wird dann so lange gewartet, bis unser Gehirn der Meinung ist, dass wir die andere Straßenseite auch sicher erreichen. FĂŒr das Gehirn ist das alles dann ein Erfolg / eine Genugtuung: eine Straße zu ĂŒberqueren oder andere Dinge wie z.B. Skifahren, Fliegen, Segeln, Joggen zu schaffen. Eine weitere wichtige Aufgabe unseres Erwachsenen-Ichs ist es, zwischen den beiden Instanzen des Eltern- Ichs und des Kindheits-Ichs zu vermitteln. Durch seine Sachlichkeit, seine Ruhe und Konsequenz ist es unser ausgleichender Faktor im Leben.

Das Eltern-Ich selbst hat zwei große Aufgaben welches es unverzichtbar fĂŒr uns machen:

  1. Einerseits hilft es, als Vater oder Mutter vernĂŒnftig zu handeln und so das Überleben des Nachwuchses zu sichern.

Wie wichtig dies ist, können wir bei denen beobachten, die entweder schon frĂŒh ihre Eltern durch Tod verloren haben oder in einem Elternhaus aufwachsen mussten, in dem es keine Bindung gab – John Bowlby, der große Bindungsexperte, hat ĂŒber diese Kinder viele Jahre seine Forschungen betrieben. Ihnen fĂ€llt es ungleich schwerer, selber Kinder zu erziehen, als im Vergleich zu denen, die lange Zeit in Familien mit starken Bindungen aufgewachsen sind.

  1. Die zweite Funktion des Eltern-Ichs ist eine besonders starke UnterstĂŒtzung unseres Alltags. Fast alle Handlungen, Reflexe und Reaktionen unseres Eltern-Ichs geschehen praktisch automatisch.

Und das ist eine gigantische Einsparung von Zeit und Energie. Viele Dinge werden „einfach so getan, weil man es einfach halt so tut“. 😊 Durch das Erwachsenen-Ich brauchen wir unzĂ€hlige „Einfach / Simpel-Entscheidungen“ nicht mehr zu fĂ€llen, weil diese Routine-Angelegenheiten dem Eltern-Ich ĂŒberlassen werden. Der Vorteil liegt deutlich auf der Hand: Routineaufgaben werden abgegeben um sich mit voller Konzentration neuen Aufgaben zuwenden. Wenn ich mich wĂ€hrend des Vokabellernens noch mit der Körperhaltung, meiner Tasse Kaffee oder dem Streicheln der Katze befassen oder konzentrieren mĂŒsste, blieben nicht viele Ressourcen fĂŒr das Lernen ĂŒbrig. 😊

(Teil 3) Der Nutzen der Strukturanalyse / kann sie bei Borderline und anderen Persönlichkeitsstörungen wirklich helfen?

Alle drei Ich-ZustĂ€nde / oder auch Persönlichkeitsaspekte genannt, haben in unserem Leben einen hohen Stellenwert und seine Daseinsberechtigung in einem gesunden und sinnvollen Leben. GerĂ€t nur einer dieser Drei in ein Ungleichgewicht, dann wird das gesamte System (weil es sich bei unserer Psyche um ein geschlossenes System handelt) massiv gestört. Eine Analyse und Reorganisation – zum Beispiel durch eine Therapie wĂ€re dann ein richtiger und wichtiger Lösungsschritt.

Zu der Frage, ob die Transaktionsanalyse bei Persönlichkeitsstörungen helfen kann: Persönlichkeitsstörungen haben im Grunde genommen alle eine gemeinsame Grundlage – die InstabilitĂ€t der drei Ich-ZustĂ€nde:

Narzissmus: Ist eine Großartigkeit (in Fantasie/Verhalten), ein BedĂŒrfnis nach Bewunderung und ein Mangel an Empathie. Es ist eine nach Außen gerichtete Verhaltensweise durch ein Feuerwerk an großen Taten, um von einem schwachen „Ich“ abzulenken.

Borderline ist eine impulsive InstabilitĂ€t die sich in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten zeigt. Es ist ein Kreisen um ein instabiles schwaches „Erwachsenen-Ich“ und zeigt sich oft in einer Wut gegen sich selbst – zum Beispiel durch selbstzerstörerische Handlungen wie Ritzen, Drogen, ect.

Schizoid ist der Wunsch nach Distanz vor anderen. Das eigene „Ich“ kann die NĂ€he zu sozialen Beziehungen nicht ertragen.

Histrionisch: Um von einem schwachen „Ich“ abzulenken wird im Außen eine starke EmotionalitĂ€t und ein Streben nach Aufmerksamkeit aufrechterhalten.

Alle uns bekannten Persönlichkeitsstörungen verbindet der Umstand, dass die Affekte und die GefĂŒhle zu sich selbst und der Umwelt gestört sind.

Diese Unsicherheit greift die Transaktionsanalyse auf, indem sie das kognitive – fast schon mathematische und logische Betrachten (wie ein Unbeteiligter zum Thema Emotionen) aufnimmt, den Patienten darin stĂ€rkt, um dann so, die aus dem Ruder geraten GefĂŒhle besser korrigieren zu können. Es ist ein Training des „Erwachsenen-Ichs“ fĂŒr mehr StabilitĂ€t im „Kampf“ gegen die immer hĂ€ufiger zu beobachtenden Persönlichkeitsstörungen.

Transaktionsanalyse – Lassen Sie uns miteinander ins GesprĂ€ch kommen. 

Marcus JĂ€hn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine GegenĂŒbertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit ĂŒber Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

  • Eine humorvoll und spielerisch – ja fast tĂ€nzerisch – eingesetzte Gewaltfreie Kommunikation in Kombination mit der von mir entwickelten 
  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kĂŒhlen Kopf zu bewahren. 

Buchen Sie sich einfach auf meinem Online-Kalender ein Zeitfenster oder nutzen Sie mein klassisches Kontaktformular um mit mir in Verbindung zu treten. Ich freue mich auf Sie. Ihr Marcus

Marcus JĂ€hn Meine Buchempfehlung zu diesem Thema

Die Kunst der Kommunikation

Thomas Harris (Facharzt und Professor fĂŒr Psychiatrie) hatte mit Eric Berne die Transaktionsanalyse begrĂŒndet und auch in der Praxis immer wieder erprobt. Wo Eric Berne sehr in der Theorie aufgeht, erklĂ€rt uns Thomas Harris in einer sehr lebendigen Art und Weise, dass die Transaktionsanalyse in unserem Alltag einen wichtigen Beitrag leisten kann. Hier sind Themen wie Kindererziehung, Ehe, Depression und andere psychische Probleme, Gewaltfreie Kommunikation, Spannungen durch Religion und Kultur die Grundlage seiner Studien. 

Ein tolles Buch zur Selbstreflexion. Ich vergleiche es sehr gerne mit einem SchlĂŒssel um das Schloss der eigenen Handlungsrituale zu öffnen. Mit diesem Buch werden die “DrehbĂŒcher des eigenen Verhaltens” sichtbar.

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