(4) „Ich bin OK – du bist OK“
All das Leben und die ganzen Lebens-Umstände wären hoffnungslos wenn es nicht eine 4. Lebensanschauung gäbe und auf die gründet sich die Therapie und jegliche therapeutische Hoffnung. Das ist die Lebensanschauung: „ich bin OK – du bist OK“.
Es gibt – wie schon öfter gesagt – zwischen den ersten drei Lebensanschauungen und dieser besonderen 4. Lebensanschauung einen deutlichen qualitativen Unterschied: Die ersten drei Lebensanschauungen sind unbewusst ganz früh im Leben entschieden worden.
Die Lebensanschauung: „ich bin nicht OK – du bist OK“ kommt zu allererst und bleibt für die meisten Menschen das gesamte Leben lang erhalten.
Leider gibt es dann noch die Gruppe der ganz besonders unglücklichen Kinder welche ihre ursprüngliche Lebenseinstellung gegen die zweite oder dritte austauschen und noch tiefer in den traurigen Zustand absinken.
Nach heutigem Beobachten ist bis zum 3. Lebensjahr eine dieser ersten drei Lebensanschauungen in jedem Menschen fixiert / determiniert. Wahrscheinlich ist dies die erste Funktion des Erwachsenen-Ichs im Säugling. Es versucht damit einen Sinn im Leben zu finden um das viele Durcheinander Anreizen und Emotionen die von außen auf das Kind hereinstürmen in eine gewisse Ordnung zu bringen.
Diese 4. Lebensanschauung: „ich bin OK –du bist OK“ beinhaltet einen riesengroßen Unterschied zu diesen ersten drei Lebensanschauungen:
Sie ist das Ergebnis einer klaren Entscheidung und beruht auf Denken, Glauben und Einsatzbereitschaft.
Die ersten 3 Lebensanschauungen entspringen der Frage: „warum“?
Diese 4. Lebensanschauung bildet sich aus der Fragestellung: „warum nicht?“
In diese Lebensanschauung wird man nicht gedrängt sondern man entscheidet sich dafür so wie der Saulus zum Paulus wurde und sein gesamtes Leben umgedreht hat.
Menschen, die solch eine Lebensanschauung mit den Jahren entwickelt haben – wurden als Kinder immer wieder Situationen ausgesetzt: – in denen sie sich ihren eigenen Wert und den der Anderen beweisen konnten. Bereits früh im Leben entdeckten sie, dass auch sie „okay“ sind.
Leider ist diese Lebensanschauung in unserer heutigen Gesellschaft nur sehr sehr selten anzutreffen. Am allerhäufigsten ist die erfolglose“ Lebensanschauung vertreten: „ich bin nicht OK – du bist OK“.
Wir beobachten überall um uns herum genau diese Art von Menschen. Sie versuchen mit dieser Lebensanschauung fertig zu werden in dem sie so genannte Verhaltenspiele
Ein Verhaltensspiel ist ein Abwehrmechanismus / ähnlich dem Verdrängungsmechanismuss um sich mit der Realität nicht so auseinander zu setzen wie es eigentlich nötig wäre..
Man kann die vielen verschiedenen Verhaltensspiele mit einem einfachen Kinderspiel vergleichen: „meins ist besser als Deins.“
Die Last des „nicht OK– Daseins“ wird durch dieses Spiel ein wenig erleichtert indem diese Kinder sich gegenseitig sagen, „mein Spielzeug ist besser als Deins“.
Erwachsene verfeinern dieses Spiel „meins ist besser als Deins“ indem sie zum Beispiel
- viele materielle Dinge sich aufhäufen
- oder sich an ihrer eigenen Bescheidenheit ergötzen.
Der Psychotherapeut Alfred Adler nannte diese Manöver „Leitbilder“. In meinem Video über die Transaktionsanalyse – die Strukturierung der Zeit und die Lebenskräfte“ (2.1.) spreche ich etwas intensiver über diese verschiedenen Muster des Zeitvertreibs und deren Zweck der Ablenkung
Was ist der Sinn dieses Beitrages? Mit diesem Beitrag soll nachgewiesen werden,
- dass Menschen nur gesund oder „OK“ werden können wenn die drei Lebensanschauungen aufgedeckt werden
- und man herausfindet wie durch diese Grundeinstellung unser gegenwärtiges Verhalten chronisch beeinflusst wird.
- „Ich bin OK– du bist OK“ ist eine Lebensanschauung und kein Gefühl. All die „nicht-OK-Aufzeichnungen“ im Kindheits-Ich werden nicht durch eine alleinige / einzige Entscheidung die du heute für dich triffst gelöscht! Das reicht nicht….
Die praktische Aufgabe für dich ist jetzt die:
Sammel dir Aufnahmen von „okay –Ergebnissen“
- von Erfolgen im Leben,
- von Erfolgen die auf einer Ethik beruhen (also unseren Transzendentalien entsprechen)
- die rational und logisch untermauert werden,
- und ganz wichtig:
Sammel dir „Aufnahmen“ von sinnvollen Erfolgen die von Deinem Erwachsenen- Ich entschieden und programmiert wurden und nicht vom Eltern-Ich oder Kindheits-Ich gesteuert waren.
Ich hoffe du spürst jetzt schon, dass dies nur langfristig funktioniert und nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann!
Nur weil du jetzt eine Entscheidung getroffen hast – das du die Grundanschauung „ich bin okay – du bist okay“ ausgewählt hast – wird es nicht sofort passieren. Unser Kindheits-Ich will zwar immer sofort Ergebnisse haben wie Fertig Suppen, Pulver-Kaffee die Kopfschmerztablette dir sofort wirkt oder oder oder ….
Unser Erwachsenen–Ich kann aber begreifen, dass hier für Geduld und Vertrauen nötig ist. Wie bei einem Auto mehrere Lackschichten vorhanden sind, sind alle unsere Erfahrungen unauslöschlich in unseren Eltern –ich und unserem Kindheits – ich aufgezeichnet.
Wir können diese nicht löschen aber wir können sie abschalten wenn diese alten Aufzeichnungen wieder anfangen wie ein Tonband die alten Sprüche wieder abzuspulen.
Da die Transaktionsanalyse ein hervorragendes Mittel zur Selbsthilfe ist trainiert sie unser Erwachsenen – Ich dazu, bei anderen Personen die Reaktionen des Kindheits – Ich´s zu erkennen und kann sich dann frei entscheiden auf dieser Ich-Ebene mit zu spielen oder nicht!
Dies hat große Veränderungen zur Folge! was sind das für Veränderungen? Wie schaffe ich es mich zu verändern?
Das werden wir im großen Teil 4 miteinander besprechen und ich lade dich jetzt schon ein dies in einem der nächsten Videos mit mir gemeinsam durch zu arbeiten.