Schriftzug Marcsu Jähn

Trauma und EMDR – Das Mittel gegen die Sprachlosigkeit im Trauma

Wer genau hinschaut, kann viel sehen … You observe a lot by watching. Zitat Yogi Berra


Das Bild zeigt eine Frau die in einen Hirnscanner fMRT gelegt wird. Traumatherapie beginnt im Gehirn

Vor ca. 30 Jahren, Anfang der 1990er-Jahre kam es durch die Entwicklung neuer Brain-Imaging-Techniken zu völlig neuen Möglichkeiten, sich ein Bild von dem zu machen, was in unserem Gehirn bei seiner Arbeit, dem Denken und Erinnern passiert.

Auf einmal wurden Schaltkreise beim Verarbeiten von Erinnerungen und Emotionen sichtbar und man konnte so etwas wie Karten des Verstandes und des Bewusstseins anlegen.

👉 Was also passiert nun im Gehirn, wenn man einen Traumatisierten bittet, sich in einen solchen Scanner zu legen und anschließend an seine erlebten traumatischen Erfahrungen zu erinnern?

Viele wissen bereits, dass durch solch ein Erinnern bestimmte Bereiche im limbischen System, etwas unterhalb der Gehirnmitte auf der rechten Seite intensiv angeregt werden.

Dieses Bild zeigt die Amygdala im KopfEs handelt sich hierbei um die gut bekannte Amygdala / unseren Mandelkern, der uns vor Gefahren warnt und uns durch eine Körper-Stressreaktion für Flucht oder Kampf in Bewegung versetzt. Durch die neuen Studien mit den Gehirnscannern wurde schnell klar, dass die Amygdala bei Re-Traumatisierten, einen Alarm auslöst, auch dann, wenn das Ereignis bereits viele Jahre zurückliegt.

Dabei wird eine Welle an Stresshormonen und Nervenimpulsen freigesetzt die dann Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffaufnahme steigern und so den Körper für den Kampf- Fluchtmodus bereit machen. Trotz völlig sicherer Umgebung kann unser Körper – wenn ein Reiz an das Erlebte erinnert – in Sekundenbruchteilen wieder in denselben Zustand starker Erregung zurückschwenken wie zu dem Zeitpunkt des Ereignisses. Das war aber noch nicht alles, was man durch die Gehirnscanner lernte. 

Teil 1 – Sprachloses Entsetzen

Diese Bild zeigt das Broca-Areal, das Wernicke-Areal und das Brodmann-Areal 19Die wohl größte Überraschung liegt wahrscheinlich in dem, was NICHT passiert… Eine Reaktion wird durch ein Trauma nämlich nicht erzeugt, sondern fast gänzlich verhindert:

Bei den Hirn-Scanner-Aufnahmen fand man einen weißen Fleck im linken Frontallappen des Kortex. Diese Region wird das Broca-Areal genannt. Dieser „weiße Fleck“ zeigt an, dass hier die Nerven-Aktivität deutlich reduziert wird. Aber was bedeutet dies für uns?

Das Broca-Areal, oder auch die „Brocasche Sprachregion“ ist eines der Sprachzentren unseres Gehirns. Funktioniert es nicht richtig, können wir unsere Gedanken und Gefühle nicht mehr richtig in Worte fassen.

Indem nun in den Hirn-Scans zu sehen war, dass dieser Bereich bei einem Trauma-Flashback jedes Mal abgeschaltet wird, ist bewiesen, dass sich eine Trauma-Reaktion nicht von einer körperlichen Läsion / Verletzung – wie wir sie von Schlaganfällen her kennen, unterscheidet. Durch Trauma verstummt ein Mensch.

Alle Traumata sind präverbal.

Edvard Munch - Der SchreiEdvard Munch – ein norwegischer Maler 1863 – 1944) gab mit seinem Bild „Der Schrei“ diesem sprachlosen Entsetzen einen würdigen Rahmen. Er verarbeitete mit seinem Bild eigene Angstattacken. Aber nicht immer erfolgt so ein „Schrei“ eines traumatisierten Menschen stumm… Unter bestimmten heftigen Umständen wird auch mit Wut, Schreierei, einem Rufen nach der eigenen Mutter oder einem völligen Verstummen reagiert.

Überlebende von Misshandlungen oder Unfallopfer sitzen dann oft stumm, starr, ausdruckslos und völlig steif in einer Notaufnahme und weigern sich zu sprechen.

Betrachten wir uns Fotos von Soldaten, die aus einem Krieg nach Hause zurückkehren, dann sieht man oft nur hohle Blicke in Augenhöhlen, die stumm und starr ins Leere schauen. Selbst viele Jahre nach dem traumatischen Erlebnis ist es für sie wegen ihrer Wut, Hilflosigkeit oder ihrem Entsetzen noch unmöglich, anderen von dem zu erzählen, was sie erlebt haben.

Traumata bringen uns an den Rand unserer Möglichkeiten, mit Sprache das auszudrücken, was man im Inneren empfindet. Denn Sprache hat nun mal einen Vorteil, der sich beim Trauma jedoch in einen Nachteil verwandelt: Sprache setzt ein gemeinsames Erleben oder zumindest eine gemeinsame Vorstellung voraus. Und wenn das Erlebte weit außerhalb jeglicher Norm ist, dann gibt es hierfür auch keine Sprache.

Das heißt nun aber nicht, dass Traumatisierte gar nicht über das sprechen können, was sie erlebt haben. Irgendwie muss das alles ja mal raus… Mit der Zeit entwickeln die meisten von ihnen darum so etwas wie eine Meta-Geschichte, eine Version für die Öffentlichkeit, ähnlich einem Nachrichtensprecher. Solche Varianten sind zwar ganz „nett“ aber das, was im inneren wirklich vor sich geht, wird dabei oft komplett verschwiegen.

Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurück zum zweiten Weltkrieg. Was geschah, als die Alliierten die Konzentrationslager befreiten? Selbst die abgebrühtesten Soldaten, Reporter oder auch die Insassen selber, fanden weder zu diesem Zeitpunkt noch später Worte, um all das zu beschreiben, was in Theresienthal, Buchenwald, Auschwitz u.a. Lagern sichtbar wurde.  

👉 Was aber geschieht, wenn ich keine Worte für etwas finde?

Dann bleiben nur die quälenden Bilder, die jedoch immer wieder als Albträume und Flashbacks in den Sinn zurückkehren.

Dieses Bild zeigt die Brodmann-Areale die von Korbinian Brodmann eingeteilt wurdenIm Gehirnscanner wurde noch etwas, neben der aktiveren Amygdala und dem ausgebremsten Broca-Areal sichtbar, und zwar das Brodmann-Areal 19. Dieses war bei den Probanden deutlich stärker aktiviert.

Was hat es mit diesem Brodmann-Areal 19 auf sich?

Der Name kommt von dem deutschen Psychiater und Neuroanatom Korbinian Brodmann (1868 – 1918). Er hatte die Großhirnrinde in 52 Gebiete / Areale unterteilt, die sich untereinander durch ihren Aufbau und ihre Funktion unterschieden. Das BA19, auch als Area parastriata (para = neben / striata = gestreift) bezeichnet, bildet die tertiäre (die dritte) Sehrinde. Fällt sie aus, dann sprechen wir von einer optischen Agnosie oder SeelenblindheitDas dieser Bereich bei traumatisierten Menschen in einem Flashback aber wieder hochaktiv wird, das hatte die Forscher schon sehr verwundert. Denn normalerweise werden unverarbeitete Bilder schnell vom Areal 19 in andere Teile des Gehirns weitergeleitet, die dann die Aufgabe haben, den Sinn des Gesehenen zu deuten.

👉 Bei einem Trauma findet nun aber genau das Gegenteil statt! Es wird praktisch genauso aktiviert, als wurde das Trauma jetzt gerade in diesem Moment wieder stattfinden.

Und damit nicht genug! Auch in anderen Gehirnbereichen werden Geräusche, Gerüche und andere körperliche Erinnerung separat von der Geschichte selbst registriert. Komme ich dann – auch Jahre später – in eine ähnliche Situation, also mit ähnlichen Geräuschen, Bildern, Gerüchen … dann löst dies oft einen Flashback aus, der das zuerst erlebte Trauma komplett wieder ins Bewusstsein zurückholt – als wenn es jetzt gerade wieder passiert.

Teil 2 – Die Verlagerung der Aktivität auf eine Seite des Gehirns

Wir sind aber noch nicht am Ende der Beobachtung. Amygdala, Broca-Areal, BA19 sind lediglich nur der Anfang.

In den Gehirnscans wurde auf einmal deutlich, dass die Gehirne von traumatisierten Menschen bei einem Flashback überwiegend auf der rechten Seite aktiviert werden.

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind eine Menge an Studien über diesen Unterschied zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte erstellt worden.

Menschen mit einer linkshemisphärischen Orientierung werden als rational und logisch denkend bezeichnet – und diejenigen mit einer rechtshemisphärischen Orientierung als intuitiv und künstlerisch veranlagt.

Bei einem Trauma wird die linke Gehirnhälfte heruntergeregelt und die rechte Gehirnhälfte wird raufgeregeltDurch die neuen Einblicke in Gehirn mit Hilfe des fMRT (funktioneller Magnetresonanztomograph) wurde nun deutlich, dass die Erinnerungen von Traumata die rechte Hemisphäre des Gehirns aktivieren und die linke deaktivieren.

👉 Was hat dies alles nun für Auswirkungen?

Nun, schauen wir uns ein weiteres mal die unterschiedlichen Sprachen der beiden Gehirnhälften an. Die rechte Seite ist vorwiegend intuitiv, emotional und visuell am Arbeiten. Die linke Seite arbeitet mit der Sprache, der Logik und vorwiegend analytisch. Links ist alles was mit dem Reden und seinem Inhalt zusammenhängt und rechts spielt die „Musik des Lebens“.

Das Gehirn des Fötus entwickelt sich zuerst mit der rechten GehirnhälfteInteressant ist dabei nun folgendes: die rechte Gehirnhälfte entwickelt sich im Mutterleib zuerst!

Kommunikation zwischen Mutter und Kind findet am Anfang noch nonverbal / ohne Worte statt. Die sprachliche linke Gehirnhälfte entwickelt sich deutlich später. So ungefähr wenn das Kind anfängt, Sprache zu verstehen und selber zu reden.

Mit der linken Gehirnhälfte fängt das Kind dann an, Dinge zu benennen, zu vergleichen und in Beziehung zueinander zu bringen. Die rechte und die Linke Gehirnhälfte verarbeiten auch die Eindrücke aus der Vergangenheit sehr unterschiedlich: Die linke erinnert sich an Fakten, Statistiken und wichtige Wörter. Sie erklärt und ordnet Erlebnisse logisch ein. Die rechte Gehirnhälfte hingegen, erinnert sich an Stimmen, Gesichter, Geräusche, Berührungen, Gerüche und an all die vielen Emotionen.

Das Bild zeigt die beiden Forscher Joseph LeDoux und Karim Nader. Beides Forscher rund um das Thema ErinnerungenSie verbindet dies dann mit gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit und bildet daraus dann die „persönliche / eigene Wahrheit“. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte sich einmal näher mit den Studien von Joseph LeDoux (er prägte den Begriff „emotionales Gehirn“) und Karim Nader befassen.

Nur ein kurzes Beispiel aus deren Studien dafür, wie sich unser Gedächtnis beim Erinnern verändert. Nehmen wir an, wir sind in einer ganz frischen neuen Beziehung und erzählen unserem besten Freund von unserer Partnerin. Jetzt erinnert uns unsere neue Partnerin aber auch noch an jemanden aus unserer frühesten Jugend (vielleicht eine Cousine oder Tante), zu dem man eine angenehme Beziehung hatte. Und zack … ist die Erinnerung viel tiefer und auf die Cousine abgestimmt als vorher.

Das Bild zeigt den Corpus Callossum - den Zwischenbalken im GehirnNormalerweise arbeiten die rechte und die linke Hirnhälfte über den Mittelbalken / den Corpus Callossum ohne Probleme zusammen; auch wenn man den Eindruck von außen hat, dass derjenige eine der beiden Seiten bevorzugt.

Wenn aber eine Hirnhälfte auch nur kurzfristig ausfällt (durch Unfall / Operation ect.) dann kann dies zu ziemlichen Komplikationen führen.

Wenn z.B. die linke Seite ausfällt – da wo das Broca-Areal liegt – dann können wir unsere Erfahrungen und Erinnerungen nicht mehr vernünftig organisieren, oder Ursache und Wirkung voneinander unterscheiden.

Auch können wir die Konsequenzen unserer Handlungen nicht mehr richtig verstehen und keine vernünftigen Pläne entwickeln.

Kommt dir das nicht bekannt vor? Hast du nicht auch schon mal jemanden sagen hören „ich verliere noch den Verstand“? Medizinisch korrekt könnte man sagen, er verliert seine „exekutiven Funktionen“.

Erinnert sich ein traumatisierter Mensch an seine fürchterlichen Erfahrungen, dann reagiert die rechte Hirnhälfte darauf so, als würde alles gerade im Hier und Jetzt / in der Gegenwart stattfinden.

Die rechte und die linke Gehirnhälfte arbeiten unterschiedlich. Links ist rational und rechts emotionalNormalerweise greift dann die linke Hirnhälfte ein und zeigt den zeitlichen Ablauf an. Da sie durch das Trauma jedoch stark außer Funktion gesetzt wurde, fühlt sich die Erinnerung wie ein Wiedererleben und reinszenieren an – und man ist wieder so wie damals entsetzt, wütend, beschämt oder erstarrt.

Weil dies aber so völlig abstrus auch auf den Betroffenen wirkt, sucht er – nachdem sich der Gefühlssturm gelegt hat – etwas oder jemandem, dem die Schuld für all das gegeben werden kann. Und das ist jetzt ein wichtiger Gedanke, gerade für die Therapie in Partnerschaften, wo mindestens einer der Beiden an Trauma-Erinnerungen leidet:

Zwar verhalten wir alle uns hin und wieder auf merkwürdige Weise, wenn wir mal ein paar Minuten zu spät kommen, das Essen haben anbrennen lassen oder weil wir dem Partner irgendwie nicht richtig zuhören. Und normalerweise können wir uns – nachdem wie uns wieder beruhigt haben – für unseren Fehler entschuldigen und diesen auch zugeben.

Durch erlebte Traumata wird diese Art von Gewahrsein jedoch massiv beeinträchtig, was durch die Studien in den Hirnscannern bewiesen werden konnte. Solche Menschen sind dann von der Situation völlig überfordert und suchen nach einem Schuldigen. Und wer steht ihm am nächsten? Richtig, der eigene Partner. Der bekommt dann die erste Welle der Überforderung mit. Darum haben wir auch so viele Konflikte in Partnerschaften.

Teil 3 – Gefangen im Kampf- oder Fluchtverhalten

Kapitel 3 - Gefangen im Kampf Flucht-ModusWenn ein Traumatisierter mit seinem fürchterlichen Erlebnis wieder konfrontiert wird, dann wird sofort wieder das Alarmsystem der Amygdala aktiviert. Der Betroffene verhält sich körperlich und geistig dann genau so, als wenn er sich wieder in der „alten Situation“ befindet – egal ob diese 1 Tag oder viele Jahre zurück liegt.

Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck und Adrenalinspiegel steigt.

An sich ist Adrenalin sehr wichtig, da es eines der Hormone ist, die uns in realen Gefahrensituationen in den Kampf- oder Fluchtmodus versetzt. Unter normalen Umständen steigt der Stresshormonspiegel kurzfristig an und sinkt sofort wieder, wenn die Gefahr vorüber ist.

  • Ganz anders bei traumatisierten Menschen. Hier dauert es nicht nur wesentlich länger, bis die Stresshormone wieder auf den Normalwert zurückfallen, sie steigen auch bei geringem Stresslevel unverhältnismäßig schnell und stark an.

Die Folgen davon? Nicht nur dass es zu Gedächtnisproblemen im zeitlichen Erinnern kommt … ein länger erhöhter Stresshormonspiegel kann auch zu Aufmerksamkeitsstörungen, Reizbarkeit und Schlafproblemen führen.

Eine andere Art der Reaktion / Abwehrreaktion darf hierbei aber auch nicht unerwähnt bleiben: Es gibt Menschen, die leugnen ihre erlebten Traumen einfach. Kommen sie dann in ein ähnliches Erlebnis, dann erkennt der Körper dies zwar, aber das Bewusstsein tut so, als sei überhaupt nichts geschehen. Unser Verstand kann zwar lernen, die Signale des emotionalen Gehirns zu ignorieren, trotzdem sind die Alarmsignale des Körpers immer noch da … sie gehen nicht von alleine weg! Die Stresshormone senden weiter ihre Signale an die Muskeln, damit diese in Spannung bleiben oder erstarren können.

Logischerweise hat dieser Dauerbeschuss von Alarm-Signalen auch Folgen für die inneren Organe. Viele Krankheiten unserer heutigen Zivilisation haben diesen Dauerstress als Ursache. Zwar können Beruhigungsmittel wie Sedativa, Drogen oder Alkohol diese unfassbar belastenden Erinnerungen und Gefühle kurzfristig neutralisieren, jedoch können wir unseren Körper nicht überlisten, denn er bekommt das alles trotzdem weiter mit.

Was wäre eine hilfreiche Methode im Kampf gegen diese Flashbacks?

Teil 4 – Wer hat recht, Freud oder EMDR?

Kapitel 4 - Wer hat recht? Sigmund Freud oder EMDR?Der große Sigmund Freud hatte mit seinem Freund Joseph Breuer herausgefunden, dass viele traumatisierte Personen (das Wort Trauma kam erst viel später auf, zur Zeit von Freud nannte man vieles Hysterie) unter Hypnose von Dingen berichten konnten, die im Wachzustand für sie nicht erreichbar waren. Also entwickelte er die Theorie, dass – indem immer wieder über etwas Unaussprechliches versucht wird, zu sprechen und man sich so langsam an den „Sumpf des Erinnerns“ heranarbeitet – sich irgendwie Erleichterung einstellen müsste.

An sich ist dieser Gedankengang genial für die Zeit von Sigmund Freud und er hat auch vielen Menschen eine gewisse Erleichterung gebracht. Leider ist dies aber bei einem Großteil von Traumatisierten nicht so… Viele Opfer von schrecklichen Ereignissen sind noch Jahrzehnte später in einem Flashback gefangen… Was also könnte man nun tun?

Bei einem Trauma wird die linke Gehirnhälfte heruntergeregelt und die rechte Gehirnhälfte wird raufgeregeltBetrachten wir nochmals, was wir in den Hirnscans von Traumatisierten beobachten können:

  • Die linke Hirnhälfte für die fokussierte Aufmerksamkeit wird großflächig reduziert
  • Die rechte Hirnhälfte – die offene Aufmerksamkeit – feuert in erhöhtem Maße.

Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, diesen Prozess irgendwie auszugleichen? Und ja, den gibt es!

Unser Gehirn kennt nur zwei Zustände: Es ist Vergangenheit, es passiert jetzt. EMDR hilft dem Gehirn, Vergangenes in die Vergangenheit wieder einzuordnenDas Gehirn kennt eigentlich nur zwei Zustände:

  • „Es ist passiert“ oder
  • „Es passiert gerade jetzt.“

Das ist auch die Erklärung, warum viele im Trauma stecken bleiben. Wenn während einer schrecklichen Erfahrung, große Teile des Gehirns abschalten – darunter ein Bereich, den wir das Corpus Callosum nennen – dann kann das Gehirn die Erfahrung nie verarbeiten und glaubt darum, dass das Ereignis immer noch stattfindet.

EMDR funktioniert wie unsere natürlichen REM-Schlaf-Phasen. In diesen REM-Phasen bewegen sich unsere Augen sehr schnell von links nach rechts – der Mediziner nennt dies eine „sakkadische Augenbewegung“. Währenddessen träumen wir sehr intensiv, wodurch die erlebten Bilder des Tages mit den Erfahrungen der Vergangenheit in einen logischen Zusammenhang gebracht werden. Kleine Traumata werden so schnell in „ruhige Erinnerungen“ abgeändert. Da EMDR den gleichen Vorgang der Augenbewegung nutzt, erhält unser Gehirn hierdurch eine zweite Chance, erlebte Trauma dauerhaft zu verarbeiten. 

EMDR ist auf keinem Fall eine Hypnose oder irgendein Spooky-Trick. Man bekommt hiervon auch keine Amnesie. EMDR trennt einfach die emotionale Störung von der eigentlichen Erfahrung, sodass man sich an das Ereignis erinnern kann, ohne davon emotional aufgeladen zu werden. 

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