Wer genau hinschaut, kann viel sehen âŠÂ You observe a lot by watching. Zitat Yogi Berra
Vor ca. 30 Jahren, Anfang der 1990er-Jahre kam es durch die Entwicklung neuer Brain-Imaging-Techniken zu völlig neuen Möglichkeiten, sich ein Bild von dem zu machen, was in unserem Gehirn bei seiner Arbeit, dem Denken und Erinnern passiert.
Auf einmal wurden Schaltkreise beim Verarbeiten von Erinnerungen und Emotionen sichtbar und man konnte so etwas wie Karten des Verstandes und des Bewusstseins anlegen.
đ Was also passiert nun im Gehirn, wenn man einen Traumatisierten bittet, sich in einen solchen Scanner zu legen und anschlieĂend an seine erlebten traumatischen Erfahrungen zu erinnern?
Viele wissen bereits, dass durch solch ein Erinnern bestimmte Bereiche im limbischen System, etwas unterhalb der Gehirnmitte auf der rechten Seite intensiv angeregt werden.
Es handelt sich hierbei um die gut bekannte Amygdala / unseren Mandelkern, der uns vor Gefahren warnt und uns durch eine Körper-Stressreaktion fĂŒr Flucht oder Kampf in Bewegung versetzt. Durch die neuen Studien mit den Gehirnscannern wurde schnell klar, dass die Amygdala bei Re-Traumatisierten, einen Alarm auslöst, auch dann, wenn das Ereignis bereits viele Jahre zurĂŒckliegt.
Dabei wird eine Welle an Stresshormonen und Nervenimpulsen freigesetzt die dann Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffaufnahme steigern und so den Körper fĂŒr den Kampf- Fluchtmodus bereit machen. Trotz völlig sicherer Umgebung kann unser Körper â wenn ein Reiz an das Erlebte erinnert â in Sekundenbruchteilen wieder in denselben Zustand starker Erregung zurĂŒckschwenken wie zu dem Zeitpunkt des Ereignisses. Das war aber noch nicht alles, was man durch die Gehirnscanner lernte.Â
Die wohl gröĂte Ăberraschung liegt wahrscheinlich in dem, was NICHT passiert⊠Eine Reaktion wird durch ein Trauma nĂ€mlich nicht erzeugt, sondern fast gĂ€nzlich verhindert:
Bei den Hirn-Scanner-Aufnahmen fand man einen weiĂen Fleck im linken Frontallappen des Kortex. Diese Region wird das Broca-Areal genannt. Dieser âweiĂe Fleckâ zeigt an, dass hier die Nerven-AktivitĂ€t deutlich reduziert wird. Aber was bedeutet dies fĂŒr uns?
Das Broca-Areal, oder auch die âBrocasche Sprachregionâ ist eines der Sprachzentren unseres Gehirns. Funktioniert es nicht richtig, können wir unsere Gedanken und GefĂŒhle nicht mehr richtig in Worte fassen.
Indem nun in den Hirn-Scans zu sehen war, dass dieser Bereich bei einem Trauma-Flashback jedes Mal abgeschaltet wird, ist bewiesen, dass sich eine Trauma-Reaktion nicht von einer körperlichen LĂ€sion / Verletzung – wie wir sie von SchlaganfĂ€llen her kennen, unterscheidet. Durch Trauma verstummt ein Mensch.
Edvard Munch â ein norwegischer Maler 1863 â 1944) gab mit seinem Bild âDer Schreiâ diesem sprachlosen Entsetzen einen wĂŒrdigen Rahmen. Er verarbeitete mit seinem Bild eigene Angstattacken. Aber nicht immer erfolgt so ein âSchreiâ eines traumatisierten Menschen stumm⊠Unter bestimmten heftigen UmstĂ€nden wird auch mit Wut, Schreierei, einem Rufen nach der eigenen Mutter oder einem völligen Verstummen reagiert.
Ăberlebende von Misshandlungen oder Unfallopfer sitzen dann oft stumm, starr, ausdruckslos und völlig steif in einer Notaufnahme und weigern sich zu sprechen.
Betrachten wir uns Fotos von Soldaten, die aus einem Krieg nach Hause zurĂŒckkehren, dann sieht man oft nur hohle Blicke in Augenhöhlen, die stumm und starr ins Leere schauen. Selbst viele Jahre nach dem traumatischen Erlebnis ist es fĂŒr sie wegen ihrer Wut, Hilflosigkeit oder ihrem Entsetzen noch unmöglich, anderen von dem zu erzĂ€hlen, was sie erlebt haben.
Traumata bringen uns an den Rand unserer Möglichkeiten, mit Sprache das auszudrĂŒcken, was man im Inneren empfindet. Denn Sprache hat nun mal einen Vorteil, der sich beim Trauma jedoch in einen Nachteil verwandelt: Sprache setzt ein gemeinsames Erleben oder zumindest eine gemeinsame Vorstellung voraus. Und wenn das Erlebte weit auĂerhalb jeglicher Norm ist, dann gibt es hierfĂŒr auch keine Sprache.
Das heiĂt nun aber nicht, dass Traumatisierte gar nicht ĂŒber das sprechen können, was sie erlebt haben. Irgendwie muss das alles ja mal rausâŠÂ Mit der Zeit entwickeln die meisten von ihnen darum so etwas wie eine Meta-Geschichte, eine Version fĂŒr die Ăffentlichkeit, Ă€hnlich einem Nachrichtensprecher. Solche Varianten sind zwar ganz ânettâ aber das, was im inneren wirklich vor sich geht, wird dabei oft komplett verschwiegen.
Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurĂŒck zum zweiten Weltkrieg. Was geschah, als die Alliierten die Konzentrationslager befreiten? Selbst die abgebrĂŒhtesten Soldaten, Reporter oder auch die Insassen selber, fanden weder zu diesem Zeitpunkt noch spĂ€ter Worte, um all das zu beschreiben, was in Theresienthal, Buchenwald, Auschwitz u.a. Lagern sichtbar wurde. Â
đ Was aber geschieht, wenn ich keine Worte fĂŒr etwas finde?
Dann bleiben nur die quĂ€lenden Bilder, die jedoch immer wieder als AlbtrĂ€ume und Flashbacks in den Sinn zurĂŒckkehren.
Im Gehirnscanner wurde noch etwas, neben der aktiveren Amygdala und dem ausgebremsten Broca-Areal sichtbar, und zwar das Brodmann-Areal 19. Dieses war bei den Probanden deutlich stÀrker aktiviert.
Was hat es mit diesem Brodmann-Areal 19 auf sich?
Der Name kommt von dem deutschen Psychiater und Neuroanatom Korbinian Brodmann (1868 â 1918). Er hatte die GroĂhirnrinde in 52 Gebiete / Areale unterteilt, die sich untereinander durch ihren Aufbau und ihre Funktion unterschieden. Das BA19, auch als Area parastriata (para = neben / striata = gestreift) bezeichnet, bildet die tertiĂ€re (die dritte) Sehrinde. FĂ€llt sie aus, dann sprechen wir von einer optischen Agnosie oder Seelenblindheit. Das dieser Bereich bei traumatisierten Menschen in einem Flashback aber wieder hochaktiv wird, das hatte die Forscher schon sehr verwundert. Denn normalerweise werden unverarbeitete Bilder schnell vom Areal 19 in andere Teile des Gehirns weitergeleitet, die dann die Aufgabe haben, den Sinn des Gesehenen zu deuten.
đ Bei einem Trauma findet nun aber genau das Gegenteil statt! Es wird praktisch genauso aktiviert, als wurde das Trauma jetzt gerade in diesem Moment wieder stattfinden.
Und damit nicht genug! Auch in anderen Gehirnbereichen werden GerĂ€usche, GerĂŒche und andere körperliche Erinnerung separat von der Geschichte selbst registriert. Komme ich dann â auch Jahre spĂ€ter â in eine Ă€hnliche Situation, also mit Ă€hnlichen GerĂ€uschen, Bildern, GerĂŒchen ⊠dann löst dies oft einen Flashback aus, der das zuerst erlebte Trauma komplett wieder ins Bewusstsein zurĂŒckholt â als wenn es jetzt gerade wieder passiert.
Wir sind aber noch nicht am Ende der Beobachtung. Amygdala, Broca-Areal, BA19 sind lediglich nur der Anfang.
In den Gehirnscans wurde auf einmal deutlich, dass die Gehirne von traumatisierten Menschen bei einem Flashback ĂŒberwiegend auf der rechten Seite aktiviert werden.
In den vergangenen drei Jahrzehnten sind eine Menge an Studien ĂŒber diesen Unterschied zwischen der linken und der rechten GehirnhĂ€lfte erstellt worden.
Menschen mit einer linkshemisphĂ€rischen Orientierung werden als rational und logisch denkend bezeichnet – und diejenigen mit einer rechtshemisphĂ€rischen Orientierung als intuitiv und kĂŒnstlerisch veranlagt.
Durch die neuen Einblicke in Gehirn mit Hilfe des fMRT (funktioneller Magnetresonanztomograph) wurde nun deutlich, dass die Erinnerungen von Traumata die rechte HemisphÀre des Gehirns aktivieren und die linke deaktivieren.
đ Was hat dies alles nun fĂŒr Auswirkungen?
Nun, schauen wir uns ein weiteres mal die unterschiedlichen Sprachen der beiden GehirnhĂ€lften an. Die rechte Seite ist vorwiegend intuitiv, emotional und visuell am Arbeiten. Die linke Seite arbeitet mit der Sprache, der Logik und vorwiegend analytisch. Links ist alles was mit dem Reden und seinem Inhalt zusammenhĂ€ngt und rechts spielt die âMusik des Lebensâ.
Interessant ist dabei nun folgendes: die rechte GehirnhÀlfte entwickelt sich im Mutterleib zuerst!
Kommunikation zwischen Mutter und Kind findet am Anfang noch nonverbal / ohne Worte statt. Die sprachliche linke GehirnhÀlfte entwickelt sich deutlich spÀter. So ungefÀhr wenn das Kind anfÀngt, Sprache zu verstehen und selber zu reden.
Mit der linken GehirnhĂ€lfte fĂ€ngt das Kind dann an, Dinge zu benennen, zu vergleichen und in Beziehung zueinander zu bringen. Die rechte und die Linke GehirnhĂ€lfte verarbeiten auch die EindrĂŒcke aus der Vergangenheit sehr unterschiedlich: Die linke erinnert sich an Fakten, Statistiken und wichtige Wörter. Sie erklĂ€rt und ordnet Erlebnisse logisch ein. Die rechte GehirnhĂ€lfte hingegen, erinnert sich an Stimmen, Gesichter, GerĂ€usche, BerĂŒhrungen, GerĂŒche und an all die vielen Emotionen.
Sie verbindet dies dann mit gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit und bildet daraus dann die âpersönliche / eigene Wahrheitâ. Wer mehr darĂŒber erfahren möchte, sollte sich einmal nĂ€her mit den Studien von Joseph LeDoux (er prĂ€gte den Begriff âemotionales Gehirnâ) und Karim Nader befassen.
Nur ein kurzes Beispiel aus deren Studien dafĂŒr, wie sich unser GedĂ€chtnis beim Erinnern verĂ€ndert. Nehmen wir an, wir sind in einer ganz frischen neuen Beziehung und erzĂ€hlen unserem besten Freund von unserer Partnerin. Jetzt erinnert uns unsere neue Partnerin aber auch noch an jemanden aus unserer frĂŒhesten Jugend (vielleicht eine Cousine oder Tante), zu dem man eine angenehme Beziehung hatte. Und zack ⊠ist die Erinnerung viel tiefer und auf die Cousine abgestimmt als vorher.
Normalerweise arbeiten die rechte und die linke HirnhĂ€lfte ĂŒber den Mittelbalken / den Corpus Callossum ohne Probleme zusammen; auch wenn man den Eindruck von auĂen hat, dass derjenige eine der beiden Seiten bevorzugt.
Wenn aber eine HirnhĂ€lfte auch nur kurzfristig ausfĂ€llt (durch Unfall / Operation ect.) dann kann dies zu ziemlichen Komplikationen fĂŒhren.
Wenn z.B. die linke Seite ausfĂ€llt â da wo das Broca-Areal liegt â dann können wir unsere Erfahrungen und Erinnerungen nicht mehr vernĂŒnftig organisieren, oder Ursache und Wirkung voneinander unterscheiden.
Auch können wir die Konsequenzen unserer Handlungen nicht mehr richtig verstehen und keine vernĂŒnftigen PlĂ€ne entwickeln.
Kommt dir das nicht bekannt vor? Hast du nicht auch schon mal jemanden sagen hören âich verliere noch den Verstandâ? Medizinisch korrekt könnte man sagen, er verliert seine âexekutiven Funktionenâ.
Erinnert sich ein traumatisierter Mensch an seine fĂŒrchterlichen Erfahrungen, dann reagiert die rechte HirnhĂ€lfte darauf so, als wĂŒrde alles gerade im Hier und Jetzt / in der Gegenwart stattfinden.
Normalerweise greift dann die linke HirnhĂ€lfte ein und zeigt den zeitlichen Ablauf an. Da sie durch das Trauma jedoch stark auĂer Funktion gesetzt wurde, fĂŒhlt sich die Erinnerung wie ein Wiedererleben und reinszenieren an â und man ist wieder so wie damals entsetzt, wĂŒtend, beschĂ€mt oder erstarrt.
Weil dies aber so völlig abstrus auch auf den Betroffenen wirkt, sucht er – nachdem sich der GefĂŒhlssturm gelegt hat – etwas oder jemandem, dem die Schuld fĂŒr all das gegeben werden kann. Und das ist jetzt ein wichtiger Gedanke, gerade fĂŒr die Therapie in Partnerschaften, wo mindestens einer der Beiden an Trauma-Erinnerungen leidet:
Zwar verhalten wir alle uns hin und wieder auf merkwĂŒrdige Weise, wenn wir mal ein paar Minuten zu spĂ€t kommen, das Essen haben anbrennen lassen oder weil wir dem Partner irgendwie nicht richtig zuhören. Und normalerweise können wir uns â nachdem wie uns wieder beruhigt haben â fĂŒr unseren Fehler entschuldigen und diesen auch zugeben.
Durch erlebte Traumata wird diese Art von Gewahrsein jedoch massiv beeintrĂ€chtig, was durch die Studien in den Hirnscannern bewiesen werden konnte. Solche Menschen sind dann von der Situation völlig ĂŒberfordert und suchen nach einem Schuldigen. Und wer steht ihm am nĂ€chsten? Richtig, der eigene Partner. Der bekommt dann die erste Welle der Ăberforderung mit. Darum haben wir auch so viele Konflikte in Partnerschaften.
Wenn ein Traumatisierter mit seinem fĂŒrchterlichen Erlebnis wieder konfrontiert wird, dann wird sofort wieder das Alarmsystem der Amygdala aktiviert. Der Betroffene verhĂ€lt sich körperlich und geistig dann genau so, als wenn er sich wieder in der âalten Situationâ befindet â egal ob diese 1 Tag oder viele Jahre zurĂŒck liegt.
Das Herz schlÀgt schneller, der Blutdruck und Adrenalinspiegel steigt.
An sich ist Adrenalin sehr wichtig, da es eines der Hormone ist, die uns in realen Gefahrensituationen in den Kampf- oder Fluchtmodus versetzt. Unter normalen UmstĂ€nden steigt der Stresshormonspiegel kurzfristig an und sinkt sofort wieder, wenn die Gefahr vorĂŒber ist.
Die Folgen davon? Nicht nur dass es zu GedĂ€chtnisproblemen im zeitlichen Erinnern kommt ⊠ein lĂ€nger erhöhter Stresshormonspiegel kann auch zu Aufmerksamkeitsstörungen, Reizbarkeit und Schlafproblemen fĂŒhren.
Eine andere Art der Reaktion / Abwehrreaktion darf hierbei aber auch nicht unerwĂ€hnt bleiben: Es gibt Menschen, die leugnen ihre erlebten Traumen einfach. Kommen sie dann in ein Ă€hnliches Erlebnis, dann erkennt der Körper dies zwar, aber das Bewusstsein tut so, als sei ĂŒberhaupt nichts geschehen. Unser Verstand kann zwar lernen, die Signale des emotionalen Gehirns zu ignorieren, trotzdem sind die Alarmsignale des Körpers immer noch da ⊠sie gehen nicht von alleine weg! Die Stresshormone senden weiter ihre Signale an die Muskeln, damit diese in Spannung bleiben oder erstarren können.
Logischerweise hat dieser Dauerbeschuss von Alarm-Signalen auch Folgen fĂŒr die inneren Organe. Viele Krankheiten unserer heutigen Zivilisation haben diesen Dauerstress als Ursache. Zwar können Beruhigungsmittel wie Sedativa, Drogen oder Alkohol diese unfassbar belastenden Erinnerungen und GefĂŒhle kurzfristig neutralisieren, jedoch können wir unseren Körper nicht ĂŒberlisten, denn er bekommt das alles trotzdem weiter mit.
Was wÀre eine hilfreiche Methode im Kampf gegen diese Flashbacks?
Der groĂe Sigmund Freud hatte mit seinem Freund Joseph Breuer herausgefunden, dass viele traumatisierte Personen (das Wort Trauma kam erst viel spĂ€ter auf, zur Zeit von Freud nannte man vieles Hysterie) unter Hypnose von Dingen berichten konnten, die im Wachzustand fĂŒr sie nicht erreichbar waren. Also entwickelte er die Theorie, dass â indem immer wieder ĂŒber etwas Unaussprechliches versucht wird, zu sprechen und man sich so langsam an den âSumpf des Erinnernsâ heranarbeitet – sich irgendwie Erleichterung einstellen mĂŒsste.
An sich ist dieser Gedankengang genial fĂŒr die Zeit von Sigmund Freud und er hat auch vielen Menschen eine gewisse Erleichterung gebracht. Leider ist dies aber bei einem GroĂteil von Traumatisierten nicht soâŠÂ Viele Opfer von schrecklichen Ereignissen sind noch Jahrzehnte spĂ€ter in einem Flashback gefangen⊠Was also könnte man nun tun?
Betrachten wir nochmals, was wir in den Hirnscans von Traumatisierten beobachten können:
Was, wenn es eine Möglichkeit gÀbe, diesen Prozess irgendwie auszugleichen? Und ja, den gibt es!
Das Gehirn kennt eigentlich nur zwei ZustÀnde:
Das ist auch die ErklĂ€rung, warum viele im Trauma stecken bleiben. Wenn wĂ€hrend einer schrecklichen Erfahrung, groĂe Teile des Gehirns abschalten – darunter ein Bereich, den wir das Corpus Callosum nennen â dann kann das Gehirn die Erfahrung nie verarbeiten und glaubt darum, dass das Ereignis immer noch stattfindet.
EMDR funktioniert wie unsere natĂŒrlichen REM-Schlaf-Phasen. In diesen REM-Phasen bewegen sich unsere Augen sehr schnell von links nach rechts â der Mediziner nennt dies eine âsakkadische Augenbewegungâ. WĂ€hrenddessen trĂ€umen wir sehr intensiv, wodurch die erlebten Bilder des Tages mit den Erfahrungen der Vergangenheit in einen logischen Zusammenhang gebracht werden. Kleine Traumata werden so schnell in âruhige Erinnerungenâ abgeĂ€ndert. Da EMDR den gleichen Vorgang der Augenbewegung nutzt, erhĂ€lt unser Gehirn hierdurch eine zweite Chance, erlebte Trauma dauerhaft zu verarbeiten.Â
EMDR ist auf keinem Fall eine Hypnose oder irgendein Spooky-Trick. Man bekommt hiervon auch keine Amnesie. EMDR trennt einfach die emotionale Störung von der eigentlichen Erfahrung, sodass man sich an das Ereignis erinnern kann, ohne davon emotional aufgeladen zu werden.Â
Wenn ich jemanden nur ein Buch zum Thema Trauma, Einfluss auf unser Gehirn und Therapievarianten empfehlen dĂŒrfte, dann wĂ€re es mit Sicherheit dieses herausragende Werk des Trauma-Forschers Bessel van der Kolk. In diesem ĂŒberragenden Werk werden die Entstehung von Traumatas und die verschiedensten Therapien wie EMDR, Yoga, Self-Leadership, Neurofeedback, Tiefenpsychologie und viele mehr angesprochen.Â
VerĂ€ndert ein Trauma unser Gehirn und kann man diese Spuren sichtbar machen? Was ist mit dem Irokesenschnitt im fMRT gemeint? Gibt es Unterschiede zwischen einer PTBS und einer kPTBS also einer Trauma-Entwicklungsstörung? Was können Psychopharmaka und was nicht?Â
Ein geballtes Wissen aus >40 Jahren komprimiert auf 400 Seiten. Dieses Buch macht Mut in die Zukunft der Trauma-Forschung. Mehr als Wert zu studieren!Â
Es sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind.Â
Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
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