Schriftzug Marcsu Jähn
Transaktionsanalyse die 3 Ebenen der Ich-Strukturen

Ab wann ist eine Therapie nötig? Hilfe durch die Transaktionsanalyse

 

Ein Vergleich:  Wenn ich mir den Fuß verstaucht habe kann ich – wenn auch etwas beschwerlich – immer noch „weiter Humpeln“ und allmählich / ganz nebenbei wird der Fuß wieder gesund. Selbst wenn ich humple, kann ich mein Bein noch in einem gewissen / begrenzten Umfang nutzen.

Jetzt breche ich mir aber mein Bein und brauche eine Schiene / einen Gipsverband / Krücken – und das so lange bis der Knochen geheilt ist.

      • Bei der ersten Verletzung, der Verstauchung, führt dies zu einer Schwächung meines Beines bis zur Heilung.
      • Der Beinbruch gleicht einem Totalausfall und ich kann – während der Zeit der Heilung nach einem Knochenbruch – den Fuß überhaupt nicht belasten.

Beim Humpeln wäre eine ärztliche Versorgung eventuell nützlich gewesen (Bandagieren / Tapen etc.) beim Knochenbruch jedoch, war sie absolut notwendig!

Vergleichen wir das alles mal mit den starken emotionalen Belastungen bei psychischen Problemen: Soll ich hiermit in eine Therapie gehen????

Das Erwachsenen – ICH könnte durch alte Aufzeichnungen aus der Vergangenheit beschädigt sein und gewissermaßen „humpeln“…. Trotzdem kann ich immer noch mit meinen Schwierigkeiten und Problemen ohne (!) eine Therapie fertig werden.  Mit einer Therapie könnte ich mir das Leben aber häufig erleichtern.

Bei einigen Personen ist das Erwachsenen – ICH aber dermaßen geschwächt, dass man alleine oft nicht mehr weiterkommt. Durch andauerndes Versagen ist man praktisch verkrüppelt und dauerhaft in den eigenen Schuldgefühlen bildlich gesprochen eingefroren.

Die Folgen davon werden leider schnell in der Umgebung sichtbar:

      • Mütter können ihre wichtige Aufgabe in der Familie nicht mehr erfüllen
      • Berufstätige versagen am Arbeitsplatz – es kommt zur Überlastung / zum Burnout
      • Kinder geben sich in der Schule auf („ich schaffe das doch sowieso nicht mehr“)
      • Andere verändern sich in ihrem Verhalten so stark, dass sie permanent mit dem Gesetz in Konflikt kommen.

All diese Personen sind in einem Zustand dass sie eine Behandlung dringend brauchen! Und Sie würden hiervon sehr profitieren.

Aber jeder Andere – auch mit einer nicht so schweren Beeinträchtigung / egal ob „humpelnd“ oder nicht J – kann von einer Transaktions–Analyse-Therapie profitieren. Denn, jeder kann ein Transaktions–Analytiker werden! Und eine Therapie mit Hilfe der Transaktions-Analyse beschleunigt jedoch den Heilungsvorgang.

Es ist eine Lernerfahrungen, durch die jemand entdeckt, wie man seine eigenen – oft sehr verwirrten Daten im Kopf – für künftige Entscheidungen sortiert / strukturiert

      • Dies ist kein fauler Zauber der irgendeine geheimnisvolle Weisheit aus einem fernen Land anwendet.
      • Der Transaktions–Therapeut ist nicht allmächtig!

Dieser Therapeut vermittelt lediglich mit seinen Worten,

      1. was er weiß
      2. und was er in seinen eigenen Transaktionen mit dem Patienten verwendet,
        damit sein Gegenüber die gleiche Methode wie er kennenlernt und auch selber anwenden kann.

Das Ziel einer Transaktions–Therapie ist es, jeden Schüler / Patienten am Ende zu einem Experten zu machen, der dann selbständig seine eigenen Transaktionen analysiert.

(1.1) Hierdurch unterscheidet sich die Transaktions–Analyse stark von einer „normalen“ Psychotherapie!

Die „klassische“ Psychotherapie startet gewöhnlich so: Ein Mensch erkennt, dass er eine Therapie benötigt. Diese Entscheidung zu einer Therapie trifft zwar noch sein Erwachsenen–ICH. 

In dem Moment aber wo er in die Therapie eintritt verändert sich sein ICH-Zustand. Er befindet sich praktisch nur noch im Kindheits–ICH und der Therapeut ist im Eltern–ICH. („Ich weiß wie ich sie zu therapieren habe – also sage ich Ihnen jetzt wie es vorangeht“).

Dieses Wechseln in die „Kindheits–ICH zu Eltern-ICH- Kommunikation ist eine typische Übertragung von Gefühlen und Verhaltensweisen aus der frühen Kindheit des Patienten in die Gegenwart.

Dieses Hindernis wird in der Transaktions–Analyse aktiv umgangen durch den partnerschaftlichen Charakter dieser Therapieform / das Sprechen „auf Augenhöhe“ zwischen Therapeut und Patient / Schüler.

Das Ziel des Therapeuten ist es, 

      • (1) bei seinem Gegenüber die Selbsterkenntnis zu fördern
      • (2). Damit er anschließend so schnell wie möglich sein eigener Analytiker werden kann.

Eine typische erste Stunde der Transaktionsanalyse verläuft ungefähr so: Die ersten 30 Minuten gehören dem Bericht des Patienten über seine Probleme die anderen 30 Minuten der Einführung in die Grundlagen von der Struktur–Analyse.

Wenn der Patient verstanden hat, was Eltern-ICH, Erwachsenen-ICH und Kindheits-ICH bedeuten, wird ab diesem Punkt sein Problem/sein Leben möglichst nur noch in der neu gelernten Sprache besprochen.

Diese stärkt sein Erwachsenen-ICH  und es ist immer wieder interessant aus der Therapeuten-Perspektive zu sehen, dass der Gegenüber ab einem gewissen Lernpunkt beginnt, seine neue Sprache von sich aus intensiver in seinem Leben anwendet.

Logisch meldet sich dann irgendwann immer wieder das Kindheits-ICH zu Wort – denn es gibt nicht so leicht auf und erscheint oft als Widerstand mit dem bekannten Einwand: „Ja aber…“ 

Dann wird in solchen Situationen vom Therapeuten (1) von seinem Erwachsenen–ICH zu dem Erwachsenen-ICH des Patienten –  auf diese spezielle Transaktion aufmerksam gemacht, die ja aus dem Kindheits-ICH kommt – und es wird (2) gezeigt welche Probleme und Belastungen dieser Widerstand des Kindheits–ICH für die Transaktionen bedeutet.

Hört sich doch ganz einfach an, oder?

Besonders in den ersten Gesprächsstunden steht „das Lernen einer neuen Sprache“ mit seinen speziellen Begriffen im Vordergrund. Hierin unterscheidet sich die Struktur-Analyse von allen anderen Psychotherapien! 

Diese neue Sprache lässt den Patienten sich schon nach der ersten Stunde so komplett anders fühlen dass er nicht selten sagt: „Mir geht es bereits viel besser“ Jetzt erkenne ich mein Problem Klarer und das gibt mir Hoffnung für die Zukunft“

(1.2) Der Behandlungsvertrag

Eines der ersten neuen Worte in der Therapie ist der Behandlungsvertrag. Das Wort Vertrag kommt aus dem mittelhochdeutschen vertragen und bedeutet: „gegenseitig übereinkommen.“

Wir gebrauchen dieses Wort in der TA ganz bewusst um eine Erwartungshaltung zu dokumentieren: „ich bin hier um dir etwas beizubringen Du bist hier um etwas zu lernen.“

Eine Garantie auf Heilung gibt es – trotz Vertrag – nicht…. Dieser Vertrag verspricht lediglich, was einerseits der Therapeut und was andererseits der Patient tun wird.

Sollte sich im Laufe der Therapie mal etwas ändern – das Leben ist immer Veränderungen unterworfen – dann kann man den Vertrag immer wieder neu fassen. Wichtig ist nur, dass man einen Vertrag / eine Vereinbarung hat!

Allein einen Vertrag aufzusetzen, ist schon Teil der Therapie!

Denn dadurch lernt der Patient die Transaktions–Analyse nicht nur theoretisch zu lernen sondern sie in seinen alltäglichen Transaktionen auch praktisch anzuwenden. (Wie eine Fahrschule mit Theorie und Praxis)

Das Behandlungsziel liegt darin, auftretende Symptome zu heilen.

Die Behandlungsmethode

      • ist die Befreiung / das Training / die Stärkung des Erwachsenen–ICH
        • damit der Patient wieder zu einer Wahlfreiheit zurück kommt
        • und die Einschränkungen der Vergangenheit (durch das geschwächte Erwachsenen–ICH) weit hinter sich lässt.

(2) Die Diagnose – ist sie immer notwendig?

Bereits in dem ersten Orientierungsgespräch werde ich häufig gefragt:

      • „Bin ich nun ein Borderliner?“
      • „Habe ich eine Form der Persönlichkeitsstörung?“
      • „Was ist denn meine Diagnose?“

In der Regel frage ich dann zurück: „Brauchen Sie überhaupt eine Diagnose?“ „Wie könnte Ihnen eine Diagnose helfen?“

Ich bin der Überzeugung, dass Diagnosen in der Psychiatrie die Menschen mehr behindert als dass sie Ihnen helfen. Ein Patient kommt nicht zum Arzt um sich anschließend ein Etikett an die Brust heften zu lassen: „seht her, ich habe…“

Vielmehr kommen Sie zum Arzt / dem Therapeuten / einem Coach um praktische Hilfe und Lösungen bei ihrem Problemen im Leben zu erhalten.

Bei einer traditionellen medizinischen Diagnose handelt es sich eher um eine sehr gute Kommunikationsmöglichkeit unterhalb von Ärzten und nicht um eine praktische Hilfe für den Patienten.

Weiß ein Arzt von einer Diagnose dann weiß er in der Regel was zu tun ist. 
Nehmen wir mal folgende Diagnosen:

      • 4. Die Fraktur/den Bruch der Großziehe am Fuß.
      • K35 Akute Appendizitis/ der Blinddarm
      • M70 Die Bursitis – eine Krankheit des Weichteilgewebes durch Beanspruchung, über Beanspruchung und Druck.
      • C34 Das Lungenkarzinom Die bösartige Neubildung an / in den Bronchien und der Lunge.
      • I21 akuter Myokardinfarkt also ein Herzmuskelinfarkt.

All diese Begriffe beschreiben einen ganz spezifischen Zustand und verlangen dann auch eine ganz spezifische Behandlung.

Diese Form der Diagnose-Tradition wurde später in der Psychiatrie übernommen…  aber sie versagt bereits bei ihrer ureigentlichen Aufgabe: der Kommunikation.

Die Diagnose dass ein Mensch eine chronische Pseudo – schizophrene Angstneurose mit Verfolgungswahn hat, besagt nicht viel mehr als dass die Therapie sehr sehr lange dauern wird. Die Feststellung dass er an Schizophrenie leidet, hat auch nicht viel Wert …   Denn es gibt immer noch keine klare Definition der Schizophrenie.

Hat der Patienten überhaupt einen Nutzen davon, zu wissen dass er eine seltsame und schwierige Krankheit hat? Eigentlich nicht — und die Verwirrung wird noch größer wenn man weiß dass sich die Therapeuten heute immer noch nicht darüber einig sind wie man Schizophrenie überhaupt behandeln sollte oder was Schizophrenie grundsätzlich darstellt.

Schizophrenie ist nämlich selbst nach der heutigen Therapiemöglichkeit nicht heilbar – lediglich die Symptome können etwas gelindert werden. Darum denke ich, dass solche Diagnosen für das tägliche Leben wertlos sind und abgeschafft werden sollten.

Erst wenn wir wissen wie wir in der Psyche zusammengesetzt sind (!!!) kann uns dieses Wissen für die spätere Therapie frei machen. 

Was wäre mein Lösungsansatz?

      1. Die Sprache der Transaktions –Analyse,
      2. die Beobachtung aufgrund einer klar erkennbaren Einheit (der Transaktion) und
      3. die klare Bedeutung von Eltern–ICH, Erwachsenen-ICH und Kindheits-ICH

Diese 3 Punkte ermöglichen eine neue, eine sinnvolle Umgangssprache sowohl zwischen den Ärzten als auch  zwischen Ärzten und Patienten.

Wenn ein Patient weiß, dass er vom Eltern-ICH beherrscht und sein Kindheits – ICH blockiert ist, dann weiß er doch genau wo sein Problem liegt und kann sich entsprechend von seiner Vergangenheit lösen Er braucht dann keinen weiteren Hinweis darauf dass er noch dazu vielleicht an einem einem chronischen Verfolgungswahn leidet.

Wenn also ein Patient mir gegenüber sitzt und mich fragt was ihm denn fehlt, dann antworte ich gewöhnlich in einer Formulierung aus der Transaktionsanalyse die er nun frisch gelernt hat.

Meine typische Formulierung (logischerweise immer in Bezug auf den jeweiligen Patienten) könnte so lauten: 
„Sie haben eine Menge Nicht – OK in ihrem Kindheits-ICH, und ihr Erwachsenen-ICH ist dadurch stark getrübt. Darum reagiert es (das Er) manchmal nicht passend und gibt ihrem ständig drohenden Eltern-ICH immer wieder die Gelegenheit, auf ihr Kindheits-ICH einzuschlagen.

Dies ist die Ursache für Ihre Schuldgefühle!

2.1 Wie lange dauert eine typische Therapie?

Das ist eine wirklich interessante Frage auf die es schon die tollsten Studien gegeben hat. Die Frage ist ja: „wie lange dauert eine typische Therapie bis die Erwartung des Patienten erfüllt wird?“

Eine Studie möchte ich hierbei einmal erwähnen: Man hatte zwei Gruppen von Patienten mit in etwa vergleichbaren  psychischen Beschwerden verglichen. Der einen Gruppe wurde zu Beginn vermittelt dass sie ihr Behandlungsziel in 6 Wochen erreichen werden und der anderen Gruppe wurde als Zeitrahmen 1 Jahr genannt.

Was denkst Du in welcher Zeit diese beiden vergleichbaren Gruppen ihr Ziel erreicht haben? Ganz richtig: Die eine Gruppe brauchte 6 Wochen und die andere ein ganzes Jahr. Der Unterschied lag in ihrer Zeiterwartung!

Ich denke, die Erwartung hängt eher vom Verständnis der therapeutischen Ergebnisse ab die erreicht werden sollen. 

Das Behandlungsziel in der Transaktions-Analyse wird in der neu gelernten Sprache viel klarer als in anderen Therapieformen definiert. Darum weiß der Patient genau, was ihm bevorsteht und kann selber die Behandlungsdauer viel besser einschätzen.

In meinen Gruppen halte ich es so, dass ich die Sitzungen auf maximal 10 Gespräche beschränke um in diesen möglichst viel von dem gewünschten Ergebnis zu erzielen.

Wenn der Klient nach einer solchen Periode weiter machen möchte kann er 10 weitere Sitzungen buchen. Er weiß ja, dass er jederzeit verlängern kann.Aber acht von zehn Klienten erreichen ihr persönliches Ziel schon innerhalb der ersten zehn Sitzungen.

Wie alle unterscheiden uns in vielen Dingen. Vor allem in unserem Eltern-ICH, Erwachsenen-ICH und Kindheits-ICH. Auch sind unsere Lebenssituationen stark voneinander verschieden:

      • Ehe-Probleme
      • Eine unbefriedigende Arbeit
      • Keine Freizeitventile usw.…..

Es gab auch Patienten die bereits nach 3 bis 4 Sitzungen ihren persönlichen Durchbruch erreichten und es fertig brachten ihr Erwachsenen-ICH soweit zu befreien, dass sie anfangen konnten ihr Eltern-ICH deutlich vom Kindheits-ICH und beide von der Realität zu trennen – also von der äußeren Welt – denn dafür ist ja das Erwachsenen-ICH zuständig.

Eines der ersten Zeichen für den Fortschritt ist z.B. folgender Satz: „Mein Nicht–OK–Kindheits–ICH war/oder ist…“

Wenn er solche Ausdrücke gebraucht, dann ist dies ein klares Signal dass eine bewusste, eindeutige und reale Distanzierung des Kindheits-ICH vom Erwachsenen-ICH gelungen ist.

(3) Der Vorteil einer Systemtherapie

So, wie es in einer Fahrschule den theoretischen als auch den praktischen Unterricht gibt, … … bevorzugen Transaktions–Analytiker gerne die Behandlung von Menschen in ihren persönlichen und realen Systemen.

Das wäre zum Beispiel in der Familie, möglichst auch mit Arbeitskollegen oder den Menschen mit denen sie in ihrer Realität Umgang pflegen. In dem eigenen System – in welchem sich die Teilnehmer sich täglich bewegen – gibt es weniger Vorsicht und deutlich mehr Ungezwungenheit.

Dadurch offenbaren die Patienten leichter ihre aktuellen Probleme, und die gesamte Therapie wird deutlich beschleunigt. „Learning by doing“ ist hier das Motto

Anders ausgedrückt: Die Teilnehmer lernen, ihr eigenes Eltern-ICH, Erwachsenen-ICH und Kindheits-ICH in ihren aktuellen Transaktionen zu erkennen und dann innerhalb der Gruppe/des Systems zu modulieren.

Hierin liegt der höchste Wert der Transaktions – Analyse: es ist die Bereitstellung von praxisnahen Informationen die einem helfen sich sofort zu ändern.

Diese Veränderung findet aber auch in Einzeltherapien statt und wird dann sehr schnell von den anderen Familienangehörigen bemerkt. Häufig ergeben sich daraus sogar Risiken und Nebenwirkungen für den Einzelnen.

Der Partner eines Patienten kann es mit der Angst bekommen weil sein „altes / gewohntes System“ auf einmal nicht mehr so funktioniert und reagiert eventuell aggressiv gegenüber der Therapie.

In solchen Fällen lade ich den (Ehe)-partner zuerst einmal zu einer Einzelsitzung ein und erkläre auch ihm die Grundbegriffe von der Struktur –Analyse – was sonst

Das führte schon mehrfach dazu, dass Beide anschließend eine Paar-Therapie begannen. 

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Familienmitglied in eine Gruppe geht und anfängt sich zu ändern, dann betrifft es zwangsläufig immer die ganze Familie, weil deren Spielstruktur gestört wurde.

Wenn zum Beispiel ein Familienmitglied das „schwarze Schaf“ ist und anfängt aus seiner Rolle auszusteigen, werden die anderen Rollen, besonders die der Geschwister, verwirrt, verdreht oder einfach nur „gestört“. Auf dieser Grundlage beruhen die tollen Ergebnisse die bei einer Familientherapie erreicht werden.

Wenn ich mit einem Jugendlichen die Strukturanalyse lerne dann bestehe ich auf eine Einbeziehung der Eltern. So manche Eltern untergraben nämlich unwissentlich die therapeutischen Bemühungen, da sie in Wirklichkeit nicht die Eltern-Kind – Beziehung aufgeben wollen, die ihrer Meinung nach in der Vergangenheit „doch so gut funktioniert hat“.

Ihre alte Macht-Position wird in ihren Augen jetzt bedroht, wenn der Jugendliche auf einmal lernt, sein Erwachsenen-ICH zu trainieren und auch anzuwenden. Und falls die Eltern nicht ebenfalls „erwachsen“ reagieren, fangen die Transaktionen an sich zu überkreuzen – und das führt grundsätzlich zu einer Dialog-Blockade.

Diese Eltern sehen in der neuen Selbstständigkeit ihres Kindes (analog zu dem Verhalten mancher Ehepartner) eine Bedrohung ihrer Kontrolle über das Kind und kommen jetzt zu der Erkenntnis, das ihnen die Situation vor (!) der Behandlung deutlich angenehmer war.

Ein Wort zur Vorsicht möchte ich dennoch mitgeben:

Dieses Wissen über Beziehungen – welches man durch die Transaktions–Analyse – erhält sollte immer verantwortungsbewusst und liebevoll in der Realität umgesetzt werden. Was meine ich damit? Nun, manche Beziehungen existieren nur aufgrund der Kraft der „Spiele“. Wenn einer diese „Spiele“ nicht mehr mitspielen möchte, bedeutet dies oft den Abbruch der Beziehung. So etwas ist nicht immer notwendig und schon gar nicht menschenfreundlich.

Wenn die Besuche bei der Großmutter in der Vergangenheit immer nur das bekannte Spiel „ist es nicht schrecklich?“ ergeben haben, dann ist es nicht unbedingt sehr liebevoll, die Großmutter ab jetzt nicht mehr zu besuchen weil man „ist es nicht schrecklich?“ nicht mehr spielen möchte.

Wie könnte das trainierte Erwachsenen-ICH hier besser reagieren?

Nun, es hat die Wahl: entweder weiter zu spielen oder nicht mehr zu spielen. Aber auch das Spielen in etwas weniger Negatives zu verwandeln oder zu versuchen, über die Spiele zu sprechen mit dem Wunsch, damit aufzuhören.

Wir sind nicht sklavisch an ein schwarz/Weißverhalten gebunden! Wir lernen durch die Transaktionsanalyse dass es mehr gibt als nur gute Beziehung / oder nur schlechte Beziehung….

Es gibt noch viel dazwischen wobei uns unser Erwachsenen-ICH hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. 

Vielleicht hilft hier der Satz: „wenn wir uns vom „bösen“ nicht überwältigen lassen wollen, dann müssen wir das BÖSE mit dem GUTEN überwältigen.

Das aber ist unmöglich wenn wir uns von allen Beziehungen zurückziehen in denen diese Spiele gespielt werden. 

Also, rein in die Beziehungen und raus aus den Spielen!

Die Strukturanalyse bringt uns eine gegenseitige partnerschaftliche Art und Sprache beiDas ist der Unterschied zu der traditionellen Psychoanalyse in der der Analytiker der Held ist.

  • in der Transaktions – Analyse ist der Patient der Held!

Es gibt in der Transaktions – Analyse keinen übermächtigen Therapeuten, der in einer dunklen Ecke vor einem kleinen, hilfesuchenden Patienten sitzt. 

Ein Vertragspunkt in der Struktur–Transaktionsanalyse ist zum Beispiel die Aufforderung, das Kindheits-ICH aller Teilnehmer(einschließlich dem des Therapeuten) dazu zu bewegen, mit Humor auf die Situation zu schauen und möglichst häufig zu lachen.

Eltern-Erwachsenen-Kind-Gruppen sind typischerweise lachende Gruppen, welche die tolle Fähigkeit haben, mit dem fürsorglichen Eltern-ich zu schützen und zu unterstützen, während das wachsame Erwachsenen-ICH nach neuen Lösungen sucht.

Die „Gefahr“ (besser gesagt, die Chance) liegt hier also darin, dass weder der Therapeut noch sonst jemand von vornherein weiß, was die „Nicht–OK–Anschauung“ im Kindheits-ICH in dem Leben eines Menschen noch so alles bewirken kann.

Wenn ein Therapieteilnehmer sagt: „damit haben sie mein „Nicht–OK– Kindheits–ICH“ angegriffen“, dann ist der Weg frei für Neues… Und dieses NEUE ist mehr Chance – als Risiko.

Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen. 

Marcus Jähn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch über Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine Gegenübertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit über Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

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