Schriftzug Marcsu Jähn

Was motiviert mich?

Was treibt mich an – wofür brenne ich? (und wie finde ich das heraus?)

Titelbild Was motiviert mich - AlltagspsychologieNiemand ist immer und permanent motiviert. Was kann dir helfen, dich aufzuraffen, den eigenen Schweinehund zu überwinden und endlich motiviert loszulegen. Denn … Arbeit und größere Ziele erreichen sich schließlich nicht von selbst und auch die unliebsamen Aufgaben müssen erledigt werden.

Wir werden uns in diesem Artikel mit 2 Themenbereichen intensiv auseinandersetzen:

      • Selbstmotivation
      • Selbstreflexion

Steig mit mir in dieses Thema ein und lass Dich ein paar Minuten inspirieren und auch motivieren….

Motivation besteht aus zwei Dingen:
1. Einem Motiv WARUM ich etwas tue
2. Meine Bereitschaft es überhaupt zu tun,

Motivation kommt aus dem lateinischen Grundwort: Movere was sich bewegen, sich antreiben bedeutet. 
Es gibt so viele wunderbare Erklärungen rund um dieses Wort Motivation das man überhaupt nicht in der Lage ist, innerhalb eines Beitrages alles genau zu besprechen. Allein die Beschreibung das Motivation und Emotion tief miteinander verbunden sind zeigt, dass unser Bauch als Motivationsquelle von aller größter Bedeutung ist.
Das oft benutzte „Kopf-Herz-Bauch-Modell“ welches aus dem antiken Enneagramm entstand lässt hier freundlich grüßen…

In dem Werk „The Motivation Breakthrough“ von Rick Lavoie wird von 5 verschiedenen Motivationsenergien gesprochen, welche zwar für jeden eine Hilfe darstellen können, die aber – wie so viele Dinge in unserem Leben – für jeden einzelnen von uns verschieden wichtig sind. Ich empfinde seine Aufschlüsselung zum Thema Motivation recht spannend und möchte diese einmal in eigenen Worten und eigenen „laut gedachten Denkmodellen“ mit Dir betrachten.

Der Eine von uns sucht eher die Anerkennung / den Applaus von außen, während der Andere sehr stark durch seinen eigenen Wissensdurst im Verborgenen motiviert wird. Das Geheimnis hinter allem ist recht simpel und auch sehr einfach:

 Wenn wir unser eigenes – ganz persönliches Motivationsprofil kennen, dann haben wir es deutlich leichter im Leben unsere Aufgaben auch zu bewältigen – und haben dann anschließend auch mehr Kraft und Ressourcen zur Verfügung, um uns anschließend um die Motivationsbedürfnisse anderer zu kümmern als immer nur um uns selbst.

Denn, bereits Viktor Frankl sagte: „Nur das kranke Auge sieht sich selbst“
Und noch ein Zitat – diesmal von Martin Buber: Ich komme nur über das Du zu meinem Ich.

Schauen wir uns die Bereiche einmal im Einzelnen näher an:

1. Status Anerkennung

Das Motiv:
Dein Ziel ist es,
etwas im Außen zu gelten und für die eigenen Leistungen anerkannt zu werden.

In dem Wort Anerkennen steckt das Wort „erkennen“. Wir können es auch mit den Synonymen Akzeptanz, Lob und Respekt beschreiben.
Und ganz ehrlich, wer von uns möchte dies nicht erhalten?

Andererseits wirkt dagegen Kritik oder Missachtung extrem entmutigend auf uns. Und entsprechend stark ist dann die Angst vor Fehlern – Stichwort Perfektionismus.

Der psychologische Tipp:
Werde selber aktiv und hole Dir
die Anerkennung, die du brauchst bei Dir selber, statt die Verantwortung hierfür an andere zu übergeben und still und stumm auf irgendeine Anerkennung von ihnen zu warten.

Geh auf die Menschen Deiner Umgebung proaktiv zu. Auf alle die Dir wohlgesonnen sind, um von ihnen regelmäßiges ein positives Feedback einzuholen.

Wichtig: Beurteile Dich bitte stets selber und gebe Dir selber die Anerkennung nach der Du strebst.
Wie geht das? Indem Du Dir Deine eigenen Stärken vor Augen führst – und dich für das was Du heute geleistet hast auch lobst.
Ein altes Buch welches die Geschichte unserer Zivilisation seit über 3000 Jahren bereits begleitet enthält den Gedankengang: „Jeder erprobe sein eigenes Werk. Er wird sich dann über sich selber freuen.“

2. Gesellschaftsantrieb / Gruppen-Zugehörigkeit

Der Hintergrund hier ist folgender:

Du bist erst dann voll in Deinem Element, wenn du als Teil einer festen Gruppe auftrittst oder dort bist, wo auch viele andere Menschen zusammenkommen. Was dich auf der anderen Seite aber förmlich zerreißt, sind diese typischen Einzelkämpfersituationen, wo du alleine auf weiter Flur niemanden hast, mit dem Du dich austauschen kannst.

Der psychologische Tipp könnte folgender sein:
Sorge selber
für ein Gemeinschaftsgefühl, indem Du mit anderen z.B. im selben Raum / z.B. auch online via Zoom gemeinsam arbeitest oder zur gleichen Zeit ähnliche Dinge tust.

Ein praktisches Beispiel: Verabrede dich mit Deinem Kollegen / Deiner Kollegin zu einer bestimmten Tageszeit um eine (am besten eine ungeliebte) Tätigkeit / vielleicht Ablage oder Hausarbeit oder Jogging zu erledigen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Stelle den Wunsch nach einem Miteinander nicht über die eigentlich zu erledigenden Aufgaben und Ziele. Die Haupt-Priorität sollte das Erreichen der Ziele und nicht die Geselligkeit sein.
Die Geselligkeit ist lediglich das Mittel zum Zweck…

3. Unabhängigkeit

Der Beweggrund dahinter:

 Als Macher (in seiner Urbedeutung bezeichnet man damit einen Handelnden einen Schöpfer einen Akteur) und als solcher möchte man seine Ziele so schnell wie möglich erreichen.

Dafür ist man dann auch sehr gerne bereit, extra viel Energie aufzuwenden.
Du arbeitest und entscheidest am liebsten alles im Alleingang. Was dich aber total „herunterzieht“ sind ewig lange Teambildungsroutinen und endlose / fruchtlose Diskussionen.

Der psychologische Tipp hierbei:
Suche Dir genau die Aufgaben aus, welche Du in der Hauptsache auch alleine und in Eigenregie durchführen kannst.

Gönne dir darüber hinaus auch immer wieder den tollen Luxus einer Beratung durch richtige Experten – das macht Dich wirklich schneller und effizienter. Ein Beispiel:

Du entwirfst neue Arbeitsverträge zuerst alleine und gibst danach einem speziellen Fach-Juristen zur Durchsicht. Die Qualität Deiner Arbeit und Dein Selbstvertrauen wird exponentiell ansteigen!

4. Neugierde vs. Altgierde

Das Motiv hierbei:

Stets und ständig und praktisch für jedes Thema bist du interessiert und „Feuer und Flamme“. Denn … Neugierde ist der Reiz / das Verlangen, Neues zu erfahren und „verborgene Schätze“ zu heben.
Du hast einen unstillbaren Wissensdurst – dein Spitzname ist Wikipedia und Lernen ist für Dich ein totaler Genuss.

Was dich jedoch wirklich „runterziehen“ kann ist, wenn Dir wichtige Informationen vorenthalten werden.

Der psychologische Tipp:

Projekte, in denen Du Themen- und Wissensgebiet übergreifend arbeiten kannst, sind flüssiges Red-Bull für dich – du arbeitest dann wie mit Flügeln.

Nutze möglichst alle dir zur Verfügung stehenden Informationsquellen – sowohl Medien (Fachzeitschriften, Bücher, Internet) und wichtig: Gespräche mit Gleichinteressierten.
Das Neugierde etwas Wunderschönes ist, zeigt das Zitat von Platon: „Das Staunen ist die Einstellung eines Menschen der die Wahrheit wirklich liebt. Es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen.“

Und Philosophie … das ist die Liebe (philia) zur Weisheit

5.  Wettbewerb / Macht

Das Motiv hinter dieser Motivation ist:

Du gehst gerne in den Wettstreit mit anderen hinein und versuchst, persönlich / konkret und auch direkt Einfluss auf eine Situation zu nehmen. Es ist dir wichtig, das Sagen in einer Runde zu haben.

Und es ärgert dich andererseits, wenn du dich Ungerechtigkeiten hilflos ausgesetzt siehst.

Der psychologische Tipp: Erlange mehr Autorität, indem Du eher durch dein Können / Deine Kompetenz / Deine Fähigkeiten auffällst.

Engagiere dich ganz besonders in den Bereichen, in denen Durchsetzungsvermögen ein großes Plus ist (z. B. in der Politik / in NGO´s und allen Bereichen der öffentlichen Meinungsbildung).

Bis jetzt haben wir uns damit befasst, was (!) uns so motiviert.
Lass uns jetzt einmal über die Frage sprechen:

Warum ist es überhaupt gut, seine eigenen Motivationskanäle zu kennen?

Wenn wir uns in unseren eigenen Motivationskanälen wiederfinden, dann werden wir in unserer Arbeit und zwangsläufig auch in unserem restlichen Leben mehr Sinn finden.

 Um diese zu finden, müssen wir uns aber erst einmal selbst reflektieren. Dazu möchte ich mit Dir einmal vier mögliche Schritte ansprechen um über eine Selbstreflektion zu deiner eigenen intrinsischen Motivation zu gelangen …

Betrachten wir das an dem Beispiel eines noch jungen Menschen: Wer am Ende der Schullaufbahn und damit am Anfang seines Berufslebens steht, hat in der Regel noch keine Ahnung, was ihn / sie wirklich motiviert.

Oft sieht es dann so aus: 
Nach einer großen Begeisterung für den ersten selbstgewählten Job (der Sprung in die erhoffte Freiheit) sehen sich viele dann eher einer großen Unlust und Ernüchterung gegenüber als der ersten Motivation.

Man bekommt von jemand anderen Anweisungen und muss auf einmal Dinge tun die man selber nicht tun würde – Thema Selbstbestimmung. Unlust macht sich breit, obwohl man zuerst mit viel Leidenschaft in den selbstgewählten Beruf starten und auch viel lernen wollte.

Was ist dann zu tun? Und nicht nur in dieser Phase des Lebens, sondern auch später? Denn, eigentlich stellen wir uns alle doch beinahe täglich diese eine wichtige Frage: „Wofür das alles?“

Diese Frage ist wirklich nicht so einfach zu beantworten. Zuerst müssen wir mal unser Leben ein wenig unterteilen in

      • Beruf
      • Freizeit / Hobby
      • Familie

Jeder einzelne Bereich hat für sich das Recht, separat behandelt zu werden. Wir betrachten in diesem Vortrag nur mal den einen großen Bereich: die Arbeit

Wie finde ich nun heraus, was mich in meiner Arbeit motiviert und erfüllt? Das Zauberwort hinter all dem ist einfach, oft aber nur mühsam umzusetzen: Der Prozess der Selbstreflektion.

Selbstreflektion fordert mich auf, mich selber kritisch zu hinterfragen und mich freizumachen von all den äußeren Erwartungen und dem gesellschaftlichen Druck um mich herum.

Diese Selbstreflektion führt mich dann ganz allmählich zu meiner eigenen Selbstbestimmung im (Arbeits-)Leben. Und Selbstbestimmung ist einfach eine essentielle / eine wesentliche Voraussetzung für eine erfüllende und auch sinnvolle Arbeit.

So, wie wir eben die Selbstmotivation in verschiedene Bereiche aufgeteilt haben, so können wir jetzt diesem Prozess der Selbstreflektion auch eine Struktur geben.

Es gibt hier aber einen gravierenden Unterschied: Bei den Motiven waren die Bereiche 

      • Status / Anerkennung
      • Gesellschaftsantrieb und Gruppenzugehörigkeit
      • Unabhängigkeit
      • Neugierde
      • Wettbewerb und Macht

alles Bereiche, die nebeneinander existieren. Bei dem Vorgang der Selbstreflektion sprechen wir aber von einem Prozess. Das sind dann Schritte, die aufeinander folgen. Sie brauchen also immer die jeweilige Vorstufe – und die einzelnen Stufen sehen wie folgt aus.

      1. Betrachte alles erst einmal wie in einem Gedankenspiel – Was wäre, wenn ich morgen sterben würde?
      2. Mache dir eine Liste aller Dinge, welche dir Freude und Spaß bereiten
      3. Mache dir eine zweite Liste mit all den Dingen, die zu deinen Stärken gehören
      4. Unter welchen Rahmenbedingungen könntest Du nun deine Stärken und Vorlieben am besten ausleben?

Gehen wir diese 4 Schritte einmal gemeinsam durch:

  1. Stelle Dir ein erfülltes Leben vor. Gehe in Gedanken mal durch, was wäre, wenn Du morgen sterben würdest

Dieser Moment möge dir noch sehr lange erspart bleiben, aber wir alle unterliegen immer noch dem natürlichen Prozess des Alterns und müssen alle irgendwann mal sterben. Stell dir darum einmal vor, dass du nun sehr alt bist und du liegst auf deinem Sterbebett. Eine Pflegerin / Betreuerin kommt zu dir und stellt dir die Frage: „Hatten Sie ein erfülltes Leben?“. Vielleicht wirst du diese Frage zuerst mit einem „Ja!“ beantworten. Dann jedoch möchte die Pflegerin doch noch etwas mehr wissen.
Sie hakt nach: „Wie hatten Sie ihr Leben denn überhaupt gelebt? Warum sind Sie davon überzeugt, ein erfülltes Leben geführt zu haben?“

An was denkst du jetzt? Was es wirklich immer ein Leben voller Liebe, Erfolg oder schönen Momenten? Vielleicht war es ja auch ein Leben voller Neugier, Nachhaltigkeit, Anerkennung oder Selbstbestimmung.

Wenn Du Dir jetzt die Zeit nimmst über diese Dinge nachzudenken, dann notiere dir doch bitte alles, was dir zu dieser Frage spontan in den Sinn kommt und was dir aktuell wichtig erscheint. 

Dieses Gedankenspiel fordert einiges an Vorstellungsvermögen von einem ein. Wenn es dir jetzt immer noch schwerfällt, die Werte / Prinzipien / Transzendentien hinter deinem zurückliegenden Leben zu erkennen, dann kannst du erst einmal auch ganz konkrete und immanente Dinge aufschreiben (zum Beispiel ein Leben mit einer Familie, umgeben von vielen Kindern und Enkeln, eine Reise um die Welt, ein eigenes Haus, vielleicht auch eine kleine Kunstsammlung). Überlege dir dann, wofür diese Dinge stehen und was dir gerade an diesen Dingen so besonders gefällt. Nimm Dir hierbei ruhig auch mal die Hilfe deiner Freunde in Anspruch. Das kann sehr hilfreich und auch sehr aufschlussreich sein. Gemeinsam könnt ihr nämlich reflektieren und überlegen, welche Werte ihr mit diesen oder jenen konkreten Erfahrungen verbindet. Wofür steht das Auto / das Haus / die Familie / materielle und die Nicht-materiellen Dinge.

Denke bitte auch daran: Es gibt bei diesem Gedankenspiel überhaupt kein richtig oder falsch, sondern alles was dir persönlich als wichtig erscheint ist jetzt wichtig / richtig / und ok. Es ist nämlich wichtig, sich überhaupt einmal damit auseinanderzusetzen – sich mit sich selber zu beschäftigen. Und wenn du das dann zur Genüge getan hast, dann versuche dich am Ende mal auf einige wenige Werte zu konzentrieren.

Ein kleiner Richtwert dafür, wie viele Ziele ich im Auge behalten sollte ist die Zahl der Finger an einer Hand. Interessant ist nämlich, dass unser Gehirn genau mit dieser Anzahl an Möglichkeiten, sehr gut umgehen kann. Darum wären fünf Ziele für den Anfang mal ein guter Richtwert. Würden es mehr oder vielleicht weniger, wäre dies auch nicht tragisch.

  1. Mache dir eine Liste aller Dinge, welche dir Freude und Spaß bereiten

Jetzt nimm dir bitte ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand. Papier und Stift ist für unser Gehirn weitaus inspirierender als ein blinkender Cursor auf einem Bildschirm.

Wofür diese Liste? Hier kommt alles drauf was dir Spaß macht und auch Freude bereitet. Das können ganz konkrete Hobbys sein – ist aber nicht alles! Schreib auch die Dinge auf, welche deinen Interessen entsprechen:

      • Was für Literatur liest du gerne,
      • was schaust du dir gerne im WWW oder im TV an,
      • was tust du gerne in deiner Freizeit?
      • welche Aufgaben und auch welche Arbeiten bereiten dir mehr als nur Vergnügen?

Gehe bei der Beantwortung dieser Frage ruhig auch weiter in Deinem Leben zurück. Überlege dir bitte womit du dich als Kind und später als Jugendlicher am liebsten beschäftigt hast.

Warum ist dies eine große Hilfe? Als Kind hatten wir damals noch viel mehr die Chance, unseren intrinsischen / unseren innersten Motivationen nachzugehen, als wir das als erwachsene Person später haben tun können. Darum kann das ein guter Wegweiser für all die Dinge sein, die uns auch heute wirklich Spaß machen können.

Denn heute sind wir im Inneren oft noch der kleine Junge / das kleine Mädchen „gefangen“ im Körper eines plötzlich erwachsen gewordenen Menschen. 😊

  1. Mache dir eine zweite Liste mit all deinen Stärken

Jetzt beginnen wir unseren Fokus auf unser Können / unsere Fähigkeiten / unsere Stärken zu lenken. Das ist nicht zu verwechseln mit „Augen zu verschließen gegenüber den eigenen Schwächen!“ Nein! Denn was passiert, wenn ich mich auf meine Stärken konzentriere? Ich sehe die Lösungen viel eher! Und die Lösungen sind dann das, was mir hilft, mich von meinen Fehlern und Schwächen zu distanzieren. 

Dieser Punkt – das Betrachten der eigenen Stärken – erfordert nun besonders viel Selbstreflektion von uns. Darum hol die gerne ein wenig Fremdeinschätzungen mit hinein. Das kann einem eine echte Hilfe sein. Geh also ruhig zu Deiner Familie, deinen Freunden und Deinen Kollegen und hole Dir von Ihnen Feedback ein. Anstatt nur auf deine aktuellen oft unvollkommenen Ergebnisse zu schauen, überlege darum viel lieber,

      • was dir bereits heute leicht von der Hand fällt
      • und bei welchen Aufgaben du ohne große Selbst-Disziplin bereits viel Durchhaltevermögen zeigst.
      • Auch ist es wichtig, sich hierbei nicht von außen ablenken zu lassen.

        Wie vorhin bereits erwähnt: Vergleiche dich nicht mit Anderen und bewerte deine Stärken nicht anhand von äußeren Erfolgsmaßstäben. Du bist hier dein eigener Maßstab!

  1. Frage Dich: Unter welchen Rahmenbedingungen kannst Du deine Stärken und Deine Vorlieben am besten ausleben?

Du hast Dir nun mit den beiden Listen aus Schritt 2 und 3 eine tolle Entscheidungshilfe erarbeitet: Jetzt kannst du deine Interessen mit deinen Stärken kombinieren.

An diesem Punkt können wir gerne in ganz klassische Denkmuster verfallen und uns überlegen, welche Berufe oder Tätigkeiten beides – also die Stärken und die Interessen – in sich vereinen. Was da dann herauskommt ist eine Liste an ganz konkreten Jobbezeichnungen und wir könnten allmählich damit beginnen, uns zu bewerben.

Das Ziel über allem – das Große und Ganze was über allem thront – ist ja ein erfülltes / sinngebendes Arbeitsleben was uns in unserem ganzen Leben motiviert. Um diesem Ziel nun näher zu kommen, ist es jetzt aber wichtig, unser Blickfeld etwas mehr zu weiten.

Die äußeren Faktoren unserer Arbeit spielen nämlich ebenfalls eine sehr wichtige Rolle hierbei. Und damit meine ich die Umstände rund um unsere Arbeit: Arbeite ich z.B. als Angestellter für ein Unternehmen, bin ich freiberuflich für verschiedene Auftraggeber tätig oder bin ich ein Unternehmer? Es sind nämlich nicht nur die eigenen Interessen und Stärken, die uns alle motivieren, sondern eben auch die größeren Werte und Prinzipien / die Transzendentien im Leben.

Diese letzten Punkte spiegeln sich ganz besonders in den äußeren Faktoren unserer Arbeit wider:

Wenn du dich z.B. nach Autonomie, nach Unabhängigkeit oder großer Selbstbestimmung sehnst, und dieser Wunsch ist viel größer als dein Sicherheitsdenken, dann wirst du mit Sicherheit in einem Angestellten-Verhältnis nie hundertprozentige Erfüllung finden.

Sehnst du dich andererseits nach überdurchschnittlichem Wohlstand, aber auch Sicherheit und Anerkennung von außen? Die Konzernkarriere könnte der richtige Weg für dich sein.

Wenn Du dir also deiner ganz eigenen Werte und Prinzipien klar und deutlich bewusst bist, dann kannst du wirklich diese idealen Umstände deiner Arbeit für dich bestimmen. Prioritäten sind wichtig Denn nur wer sein Ziel kennt, kommt auch an seinem Ziel an 😊

Was aber wenn du jetzt an dieser Stelle auf „gefühlte Konflikte“ stößt?

      • Vielleicht wünschst dir einerseits Sicherheit und Erfolg im Job,
      • Andererseits aber auch mehr Zeit für die Familie
      • und das alles in einer tollen und kreativen Branche?

Da kann ich Dir ganz klar raten: An solchen Punkten in deinem Leben wirst du immer Prioritäten setzen müssen. Man muss nicht alles immer jetzt und gleich und sofort haben. Zum Glück ist das Leben recht lang und es ergeben sich im Laufe unseres Lebens viele Chancen. Darum: hab bitte keine Angst oder Panik davor, hin und wieder mal zu priorisieren.

Wichtig bei alledem ist, dass du mithilfe der jetzt angesprochenen Schritte den eigentlichen / den wichtigen Prozess der Selbstreflektion grundlegend erst mal anstößt. Dieses Reflektieren über sich selbst und die eigenen Vorstellungen ist nämlich alles andere als ein Spaziergang.

Am Ende dieses mühevollen Weges winkt jedoch eine große Belohnung:

      • durch die Definition deiner eigenen Werte, Stärken und Interessen
      • erhältst Du endlich eine dauerhafte Orientierung auf dem Weg zu deinem erfüllten, deinem sinngebenden Arbeitsleben.

All das hat noch einen Vorteil: Es fördert Deine eigene Identität. Schau Dir hierzu auch meine Vorträge zum Thema Identität und Behandlung einer Identitätsstörung an. 

Marcus Jähn Meine Buchempfehlung zu diesem Thema

Wenn alles doch so leicht wie Geldanlage wäre 😊 

Morgan Housel hat mit diesem sympathisch geschrieben Werk nicht nur die Psychologie der Geldanlage beschrieben, sondern auch viele Gesetze unseres Lebens angeschnitten. Warum hatte ein einfacher und zurückhaltender Hausmeister (Ronald Read) bei seinem Tod mehrere Millionen auf dem Konto, ein Top-Manager mit einem Millionenvermögen nach wenigen Jahren aber nichts mehr? 

In diesem Buch stecken nicht nur Anlageweisheiten wie das exponentielle Geldanlegen. Es sind auch die leisen, die stoischen Werte die hier vermittelt werden. Es gibt nämlich auch bei der Geldanlage ein GENUG, dass man seine Geldanlage „lieben“ sollte um nicht bei jedem kleinen Anlagesturm zu verkaufen, oder das Vermögen das ist, was man nicht sieht – denn Geld auszugeben um anderen zu zeigen wie reich man ist, ist der schnellste Weg in die Armut.

Was hat Geldanlage mit einem Kartenzählen bei Black Jack zu tun? Warum für das „Nicht-Erwartete“ sparen? Was ist das Positive am Pessimismus? Viel Spaß mit dieser Lektüre!

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