Schriftzug Marcsu Jähn

Spiele in der Kommunikation – die Transaktionsanalyse

1.2 Der Schuldner

Das Spiel Schuldner ist mehr als nur ein einfaches Spiel in den Kommunikationsspielen.  In der ganzen Welt steht es für eine Lebensgestaltung/ein regelrechtes Lebensmotto. Aus diesem Grunde steht dieses Spiel auch in dem ersten großen Bereich der Alltagsspiele.

Alltagsspiele sind die Handlungs–Spiele welche sich tief im Lebens-Manuskript/Lebens–Drehbuch eines Menschen verankern können.  Es geht bei dem Thema „Schuldner“ um eine Verschuldung auf Lebenszeit. Diese Verschuldung auf Lebenszeit können wir auf der ganzen Welt beobachten. Das passiert z.B. indem diese erste große Lebensschuld auf sich genommen wird, indem ein junger Mann eine Frau heiratet und sich für den Brautpreis tief verschuldet. Entweder er verschuldet sich für den Braut-Kaufpreis oder er heiratet eine Frau und nimmt kurz darauf einen Kredit für einen Hauskauf in Anspruch.

Brautkauf / Hauskauf – das Ergebnis ist das Gleiche – eine lebenslange Verschuldung. Ab diesem Zeitpunkt hat der junge Mann dann zwangsläufig ein ganz konkretes Lebensziel vor Augen.

Und noch einmal:

      • es ist völlig egal aus welchem Bereich der Welt jemand kommt, er versucht mit der Übernahme einer Schuld seinem Leben eine gewisse Struktur zu geben.

Warum er dies macht, darüber können wir gerne ein wenig laut spekulieren. Ich persönlich sehe hier eine konkrete Verbindung zwischen den Medien/dem dort gezeigten Materialismus und dem Anspruchsdenken welches sich daraus ergibt.

Jetzt aber mal eine ketzerische Frage: Welche Lebensaufgabe hat denn dieser junge Mann, der jetzt 20 bis 30 Jahre ein Haus bezahlt hat und die Schuldenlast getilgt hat?

In den Medien sehen wir immer den jungen erfolgreichen Mann der am Anfang seines Lebens steht und mit großem Enthusiasmus eine Schuld auf sich nimmt die ihn in seinem ganzen Leben erst einmal in Anspruch nimmt. Irgendwann hat er diese Schuld dann mal getilgt, die Ausbildungskosten für seine Kinder und auch sämtliche Rentenversicherungsbeiträge gezahlt… Was aber dann?

Dann gleicht dieser Mann häufig all jenen, die nur noch ein Ziel in ihrem Leben haben: das Erreichen der Rente und sehr viel Freizeit.

Aber noch einmal: Was für eine Aufgabe haben diese Personen dann, nachdem sie ihr ganzes Leben nur in Bezug auf ein Datum hingelebt haben? … Nur wenige Schuldner haben es in ihrem Leben geschafft, aus einem großen Schuldenberg einen großen Vermögensberg zu machen.

Diese stellen wirklich nur die Ausnahme dar. Die Mehrzahl der Menschen verbleibt auf einem großen Schuldenberg welchen sie sich bemühen, irgendwann einmal abgezahlt zu haben.

These und Antithese im Spiel Der Schuldner
Die Ich-Ebenen im Spiel der Schuldner

(1) Schulden als Antrieb:

Die meisten jungen Menschen in den westlichen Ländern nehmen große Hypotheken und / oder Schulden auf, um mit ihrer Partnerin ein eigenes Heim zu erwerben. Die Realität zeigt, dass viele diese Hypothekenschulden nur in Krisenzeiten etwas ernster betrachten – ansonsten diesen jedoch nicht einen erhöhten Wert beimessen („das macht man halt so – Schuldenmachen“).

Wird die Wirtschaftslage irgendwann mal sehr kritisch, sie geraten in Schwierigkeiten oder sie bekommen Depressionen, dann sind ihre Verpflichtungen / ihre Schulden häufig ein Antrieb sich doch mehr im Leben anzustrengen. 

Aber eigentlich spielen sie in der sonstigen Zeit keine ernsthafte Rolle ihrem Leben. Sie sagen zwar: „wenn ich diese Schuld nicht hätte…“ genießen aber trotzdem im Großen und Ganzen ihr Leben. Sie betrachten ihre gemachten Schulden wie ein Spiel…

Aber was (!) für ein Spiel steckt denn jetzt dahinter, dass viele sich so unbedarft zu einem Schuldner machen?

(2) Das Spiel: „Versuche es und kassiere!“

Dies ist eine häufig genutzte Variante des Spieles „Schuldner“, und sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass dieses Spiel so genutzt werden kann, dass der Spieler immer (!) gewinnt und das, egal wie das Spiel selber im weiteren Verlauf auch ausgehen mag.

Also nochmal: Der Spieler kann immer gewinnen, egal wie das Spiel ausgeht. Das macht den Reiz / diesen spielerischen Reiz von dem Spiel aus.

Das junge Paar nimmt jetzt für alle möglichen Waren und Dienstleistungen einen Kredit in Anspruch und hofft, das nach einigen zaghaften Inkassoversuchen, der Gläubiger seine Bemühungen aufgibt. Wenn das so wäre, dann könnten die Schuldner ihre Erwerbungen straflos genießen und haben so schon mal gewonnen

Wenn der Gläubiger nun doch etwas intensivere Versuche unternimmt zu kassieren dann genießen die Schuldner nicht mehr nur die Benutzung ihrer Erwerbung sondern auch ein Art sportliches Vergnügen an dieser neuen Verfolgungsjagd.

Die dritte Runde an Intensität beginnt, wenn der Gläubiger zum Inkasso richtig fest entschlossen ist. Vielleicht wird er dann auch zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen und vielleicht sogar geräuschvoll mit einem auffälligen Inkassowagen vor die Haustüre fahren – a la „Moskau-Inkasso“.

Und du wirst es wohl bereits ahnen: auch hier sieht der Schuldner noch einen Gewinn in dem Spiel.

Auch wenn ihm nun deutlich wird, dass er wohl oder übel die Schuld bezahlen muss kann er sich immer noch als Gewinner ansehen, denn nun verlegt er sich auf die Variante des Spiels: „hab ich dich endlich du Schweinehund!“

Er lenkt den Blick von seiner Schuld weg indem er ihn auf den Gläubiger richtet der logischerweise voll habgierig, rücksichtslos daherkommt und ihn den armen „unschuldigen Schuldner“ herzlos ausnimmt.

(3) Hieraus ergeben sich zwei klar erkennbare Nutzeffekte:

 (1) Der existenzielle Nutzen: Der Schuldner wird in seiner Position ganz klar gestärkt dass er (wenn auch unterschwellig) doch sagt dass alle Gläubiger geldgierig und raffgierig sind.

(2) Der soziale Nutzen: Den können wir jetzt sogar noch einmal unterteilen in den äußerlichen und den innerlichen sozialen Nutzen

(2.1) Ein äußerlicher sozialer Nutzen ist z.B. immer der, welcher vor den Bekannten und Freunden ausgekostet werden kann. Der Schuldner hat tatsächlich einen Gewinn vor seinen Freunden denn er kann bei Ihnen offen über den Gläubiger schimpfen ohne sein Gesicht vor den Freunden zu verlieren

(2.2) Dann gibt noch den inneren sozialen Nutzen und zwar wenn der Schuldner vor dem eigenen Spiegelbild steht: der Schuldner kann immer noch den Gläubiger persönlich die Stirn bieten.

„Wenn sich alle Gläubiger so unmenschlich benehmen, warum soll man dann überhaupt an das Bezahlen eines Kredites denken?“ Dann kann ich zu Recht mein eigener Robin Hood werden.

Du siehst, Schulden machen und zu gewinnen geht wirklich sehr einfach. Schulden machen ist bei vielen Menschen zu einem Lebensmotto geworden und viele ziehen sich einen sozialen Gewinn einen Nutzen daraus, Kredite einfach nicht zu bedienen.

Auch wenn es sich finanziell als unlogisch herausstellt, so ist dies aus dem Blickwinkel des Schuldners heraus wiederum stets von einem Nutzen begleitet.

Teil 4 Die Antithese / wie komme ich aus dem Spiel „Schulden“ wieder raus?

Es gibt nur eine einzige Möglichkeit aus diesem Spiel heraus zu kommen: es geht nur indem der Gläubiger die sofortige Barzahlung verlangt.

Sehr gute Spieler dieses Spiels („Versuch und kassiere“) verfügen zwar über sehr professionelle Ausweichmethoden – aber werden unwirksam, wenn der Gläubiger gadenlos von Anfang an auf die sofortige Bezahlung beharrt

Die Antithese des Spieles (Versuchs, aber lass dich nicht erwischen) besteht nur darin, dass pünktlich gezahlt wird und ganz offen über sämtliche Probleme gesprochen wird.

Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen. 

Marcus Jähn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch über Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine Gegenübertragung?
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  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

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  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kühlen Kopf zu bewahren. 

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