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4.4 Das Strumpf-Spiel – die Versuchung

Und ewig lockt das Weib …

Eine der wichtigsten Lehren von Sigmund Freud ist die von der Triebtheorie. Die Triebenergie ist die Motivation/das Libido, das Streben nach sofortiger Trieb-Befriedigung als ein Lustprinzip.

Und wenn wir uns mit diesem Thema hier bei den Gesellschaftsspielen befinden, dann hat dies viel mit Lust, Befriedigung und Bauchgefühlen zu tun. Das jetzige Spiel 4.4 (die Versuchung) ist so ein typisches Lustspiel.

Eine Frau befindet sich in einer Gruppe mehrere Männer. Schon nach kurzer Zeit zeigt sie mehr Haut als andere Frauen. Sie entblößt auf sehr provokante Weise ihre Beine und sagt betont unschuldig: „Oh mein Gott, ich hab ja eine Laufmasche.“

Das Ziel ist recht eindeutig:
Diese Handlung zielt darauf ab, einerseits die anwesenden Männer sexuell zu erregen und auf der anderen Seite die anwesenden Frauen auf ihre Plätze zu verweisen.
Würde jetzt irgendjemand der Frau ihr Spielverhalten aufzeigen, dann würde sie natürlich sofort ihre Unschuld beteuern und  mit starken Gegenbeschuldigungen protestieren. Das erinnert uns schnell an Teil 4.3 das Spiel „Hilfe! Vergewaltigung!“. 

Ein bei diesem Spiel häufig zu beobachtendes Verhalten ist das sehr geringe Anpassungsvermögen von der Frau.
Selten wartet sie mit ihrem Spiel lange genug, um erst einmal zu erkennen, mit was für Leuten sie es hier zu tun hat oder wann vielleicht der richtige Augenblick für Ihr Spiel wäre. 

Darum wird es dann auch in der Umgebung eher als unpassend empfunden und es wirkt sich nachteilig auf die Beziehungen zu den übrigen Anwesenden aus. Diese Spielerin wird dann von den anderen Beobachtern schnell lediglich auf diese Handlung und ihr Äußeres reduziert.

Dieses Spielverhalten ist sehr typisch für eine Grundhaltung dieser Sorte Frau: Sehr häufig begreifen sie nicht, was um sie herum in dieser Situation und im gesamten Leben vor sich geht.

Obwohl sie vielleicht sehr gebildet sein mag, begreift sie nicht dass das Leben mehr beinhaltet als nur Oberflächlichkeiten. Häufig beobachtet man bei ihnen eine sehr zynische Auffassung von der menschlichen Natur und sie wollen beweisen dass andere genau auf diesem gleichen Niveau sind wie sie.

In der Sprache der Transaktionsanalyse würden wir das jetzt so ausdrücken:

Ihr Kindheits-Ich und ihr Eltern–Ich überlagern ihr abwägendes und korrigierendes Erwachsenen–Ich und lenken es dazu:

      1. das eigene provozierende Verhalten
      2. und die Moralvorstellungen des Großteils der Umgebung zu ignorieren.

Dadurch bekommt das Spiel bei ihr leider eine grundlegend selbstzerstörerische Tendenz.  

In der Beobachtung der Transaktionsanalyse unterteilen wir dieses Spiel in eine erotische , eine orale und eine anale Variante.

Die erotische Variante haben wir gerade beispielhaft mit der Laufmasche beschrieben. 

Die orale Variante zielt auf das ab, was Sigmund Freud so schön herausgearbeitet hat.

Die orale Phase ist mit die erste Entwicklungsphase nach Sigmund Freud und stammt aus seiner Lehre der Tiefenpsychologie. Es ist die erste von fünf Entwicklungsstufen welche die psychosexuelle Entwicklung eines Kindes beschreiben.

      1. Orale Phase (ab fünfter Lebensmonat bis Ende zweites Lebensjahr).
      2. Darauf folgen dann die anale Phase, die phallische Phase, die Latenzphase und am Schluss die genitale Phase (Pubertät).

Wie sieht jetzt die orale Phase/die orale Variante des Spieles Versuchung aus? 
Zum Beispiel indem die Frauen noch mehr Aufmerksamkeit auf ihre Brüste lenken um damit die Männer stärker zu stimulieren.

Die Brust steht nach Sigmund Freud für die Befriedigung der frühesten Bedürfnisse und nach Ansicht der Tiefenpsychologie führt eine zu frühe Entwöhnung von der Mutterbrust oder der Flasche ein oraler Charakter.

Die Folge eines oralen Charakters sind

      • eine zu starke Passivität
      • eine grundlegende Haltung der Abhängigkeit
      • Ein starkes Bedürfnis nach Fürsorge und Kontakte um jeden Preis
      • Die Erwartung bedingungsloser Liebe (Muttersöhnchen)

Lenkt die Frau also die Aufmerksamkeit der Männer jetzt sehr stark auf ihre Brüste, versucht sie dadurch die Männer von sich abhängig zu machen.

Die dritte Variante des Spiels ist die anale Variante.

In der analen Phase lernt ein Kind die Kontrolle über seine Ausscheidungen. Das erfolgt bei den meisten Kindern so circa im Alter von zwei Jahren.

Dies ist ein Spannungsfeld zwischen dem eigenen Willen und einer möglichen Ablehnung.

Würde die Frau also eine anale Variante des Spieles durchführen, dann könnte sie zum Beispiel unruhig hin – und her rutschen und so eine sexuelle Beziehung als Möglichkeit in den Raum stellen. „Sehrt her, ich bin zu haben“

Tiefenpsychologie macht richtig Spaß in der Gesellschaft!

Spielnutzen

Der Nutzen dieses Spieles ist auf der einen Seite die Aufmerksamkeit die ich durch die Männer bekomme als Frau und die Möglichkeit das ich die Konkurrentinnen auf ihre Plätze verweisen kann. „Seht her, ich bin besser als ihr!“

Warum aber bekämpfen sich Frauen häufig gegenseitig, auch wenn es zu Wettkämpfen eigentlich keinen Anlass gibt? 

Nehmen wir mal das Beispiel in einem Unternehmen was oft zum Großteil von Männern dominiert wird.
Normalerweise wäre dort doch Solidarität unter Frauen der erste Gedankengang, um sich gegen die männliche Konkurrenz durchzusetzen.

Frauen, die auf ihrer Karriereleiter nach oben steigen möchten, werden von anderen Frauen jedoch nicht als Komplizinnen, sondern als Bedrohung angesehen.

Warum? Weil Frauen, die mit Frauen zusammenarbeiten verspüren permanent diesen enormen Druck, immer nett und freundlich zu sein.

Und diese häufig übertriebene Freundlichkeit“ führt dann dazu, dass aufkeimende Konflikte in der Firma nicht offen diskutiert werden sondern „hinter dem Rücken der Kolleginnen“ ausgetragen werden.

Das Resultat:

      1. Eine brodelnde Gerüchteküche, gute Ideen werden geklaut und versteckte Aggressivität regiert.
      2. Und zweitens wendet man sich dann der körperorientierten Sprache zu. „Seht her, ich habe mehr für die Männer zu bieten“.

Die Antithese – Wie komme ich aus diesem Spiel wieder raus?

Bei diesem Spiel über eine Antithese zu sprechen ist sehr schwierig.

Die Erfahrung zeigt nämlich, dass der gewünschte Effekt – das Spiel in eine andere Richtung zu lenken – oft im Sande verläuft.
Geht eine Gruppe zum Beispiel nicht auf ihr Spiel ein, dann wechseln diese „Spielerfrauen“ meistens das Spielfeld.

Mein Ratschlag:

Männer sollten sich grundsätzlich erst einmal auf das Ignorieren dieses Spiels konzentrieren. 
Da Frauen im Kontern deutlich geschickter sind als Männer, sollte man die Antithese dann auch am besten dem freien Ermessen der noch übrigen anwesenden Frauen überlassen. 

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