Was den Wenigsten bis heute bewusst ist, ist die Tatsache dass Borderline aus 3 verschiedenen Bedingungen entstehen kann und gleichermaĂen auch drei verschiedene Symptomschwerpunkte entwickelt:
Wir leben in immer schwierigeren Zeiten und die Reaktion der Menschen hierauf ist durchaus mit dem Störungsbild des Borderliners vergleichbar. Die Zunahme an Armut, KlimaschÀden, Hunger, Krieg, Naturkatastrophen und Flucht von Millionen
Das âŠ. gab es noch nie wie in dem heutigen AusmaĂe.
Zwar kĂ€mpfen auf der einen Seite unzĂ€hlige Hilfsorganisationen wie die UNO, die UNICEF, die WHO, die Welthungerhilfe und viele andere um diese Problem in den Griff zu bekommen Aber es scheint, als wĂ€ren die Probleme zu groĂ geworden und jede Hilfe (egal von wem sie auch kommt) erscheint als der berĂŒhmte Tropfen auf den heiĂen Stein.
Wie wirkt sich dies alles auf den einzelnen Menschen aus? Hat dies ĂŒberhaupt Auswirkungen? Aber klar! Von einer Generation zur nĂ€chsten wird die Angst vor der Zukunft immer gröĂer.
Das ist wie der altbekannte Vergleich mit einem Kopierer: Du legst ein Blatt auf die Kopiervorlage auf welcher ein kleiner Fleck ist. Sowohl der Fleck als auch alle weiteren Verunreinigungen von der KopieroberflÀche kommen nun auf das nÀchste Blatt.  Jetzt nimmst du das nÀchste Blatt und legst die auf die KopieroberflÀche. Jetzt sind die alten Verunreinigung und die neuen Verunreinigungen auf dem Papier. So wird jedes weitere Papier immer verunreinigter.
Auf der Folie siehst du 12 verschiedene Formen der Angst mit welchen wir uns heute oder mehr beschĂ€ftigen mĂŒssen. In meinen Videos hast du immer wieder erfahren, dass der Hauptantreiber der Borderline â Persönlichkeitsstörung nichts anderes ist als Angst/Angst/Angst!
Beim Borderliner ist diese Angst komplett diffus und nicht greifbar.
Ich habe einmal die zwei Hauptebenen in der obigen Folie aufgezeigt und du erkennst, dass die Auswirkungen durch die allernÀchste Umgebung und die der sich verÀndernden Gesellschaft stark den Borderliner beeinflussen.
Es gibt leider noch nicht so viele Studien ĂŒber die unterschiedlichen Reaktionen auf sexuellen Missbrauch, körperlichen Misshandlungen und narzisstischen Missbrauch.
Die uns heute aber zur VerfĂŒgung stehen zeigen genau diesen Trend auf:Â
Und wenn du dir das einmal in Ruhe anschaust wirst du erkennen, warum – oberflĂ€chlich betrachtet – mehr Frauen erst mal als Borderliner beurteilt/diagnostiziert werden.
Studien belegen, dass sexueller Missbrauch zu autoaggressiven Handlungen fĂŒhrt. Diese autoaggressiven Handlungen können sein: sich schneiden/schnippeln/Ritzen.Â
Bei solchen Menschen ist die Haut oft vernarbt durch die vielen Schnitte und das AusdrĂŒcken von heiĂen Zigaretten. Dies finden wir hĂ€ufig in den Kliniken und Praxen. Und hier sind es erstaunlich deutlich die Frauen, welche mit der autoaggressiven Symptomatik in der Ăberzahl sind.
Bei der Anamnese stellen die Therapeuten fest, dass diese Frauen ĂŒberdeutlich stark von sexuellem Missbrauch betroffen sind. MĂ€nner, finden wir bei dem sexuellen Missbrauch eher seltener. Das bedeutet aber nicht, dass Borderline eine frauenbezogene Persönlichkeitsstörung ist!
Du siehst jetzt hier die 9 Kriterien der Borderline â Persönlichkeitsstörung. Diese 9 Kriterien mĂŒssen nicht alle gleichzeitig in einer Person auftreten.
Um eine Borderline-Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren bedarf es des deutlichen Erkennens von 5 dieser 9 Kriterien. Jetzt denk mal bei
an einen jugendlichen StraftÀter im GefÀngnis. Und du siehst, auf den trifft Borderline genauso zu!
Bei der Anamnese dieser Personen finden wir aber nicht vorherrschend den sexuellen Missbrauch, sondern die körperliche Misshandlung in der Jugend!
Wenn wir dies nun zugrunde legen, können wir keinesfalls sagen dass es mehr weibliche oder mehr mÀnnliche Borderliner gibt!
Borderline ist ein Zeichen unserer Zeit.
Ich hatte aber noch eine Gruppe GeschĂ€digter junger Menschen aufgezeigt und zwar âden stillen Borderlinerâ. Sie sind das traurige Ergebnis des narzisstischen Missbrauchs ihrer Eltern. Hier steht nicht die körperliche Misshandlung oder der sexuelle Missbrauch im Vordergrund
Das Wort narzisstischer Missbrauch muss einmal etwas nĂ€her unter die Lupe genommen werden. Es gibt einen gesunden narzisstischen Gewinn aus einer Elternschaft! Eltern können sich an ihrem Kind wirklich gesund und vernĂŒnftig narzisstisch erfreuen! Wir sehen das in den Millionen wunderschöner Familien-Fotos wo sich Eltern liebevoll ĂŒber ihr Kind beugen und einen gesunden erstarkenden Nazismus in sich selbst und auch in dem Kind verspĂŒren!
Der narzisstische Missbrauch des Kindes hat komplett andere Motive:Â âSeht her, ich (der Vater) bin gut, weil mein Kind gut ist!â
Es steht auĂer Frage, dass diesen subtilen Formen des Missbrauchs/Misshandlungen (also durch Worte, oder psychischer oder narzisstische PrĂ€gung) deutlich mehr Kinder ausgesetzt sind als den konkreten Missbrauch â/MisshandlungstĂ€tigkeiten.
Ob eine konkrete Handlung wie zum Beispiel sexueller Missbrauch oder SchlĂ€ge mehr Traumatisierung wirken als der psychische Missbrauch â darĂŒber kann wirklich nur spekuliert werden.
Verletzend sind sie aber auf alle FĂ€lle!
Das Problem ist jedoch, dass rein psychische Taten – wie der narzisstische Missbrauch – niemals im eigentlichen Sinne aufklĂ€rbar sind Darum ziehen sie deutlich mehr Verunsicherung und Selbstzweifel bezĂŒglich der eigenen Wahrnehmung und den eigenen Erinnerungen nach sich.
Aus diesem Grund (weil diese Formen in der Grenzverletzung kaum nachweisbar sind) ist es nur sehr schwer möglich solche ZusammenhĂ€nge aufzutun und anschlieĂend auch konkret zu beweisen zwischen dem psychischen/narzisstischen Missbrauch und den Borderline â Störungen eine Verbindung besteht.
Aber obwohl die Beweislage sehr schwierig ist, sehen wir in der Praxis immer deutlicher dass dieser Zusammenhang zwischen Missbrauch und Borderline existiert und nicht weggeleugnet werden kann. Einen Virus kann man mit bloĂem Augen ja auch nicht erkennen, er ist aber da.Â
Bis heute fehlen nur die âMikroskopeâ um den psychischen Missbrauch zu sehen.
Dies alles ist aber nicht lediglich die Tat von einzelnen Eltern!
Auf meiner Folie âBorderline entsteht aus:â habe ich ja bereits gezeigt , dass der Ursprung der BorderlineâPersönlichkeitsstörung auf 2 Ebenen zu betrachten ist:
Der direkten Beziehung des Kindes mit seiner allernÀchsten Umgebung und (!)
der Einfluss unserer sich verÀndernden Gesellschaft.
Ich glaube dass keiner von uns das bestreiten kann: Wir leben in einer Zeit starker, gravierender gesellschaftlichen VerÀnderungen.
Ich hab mich mal in Ruhe hingesetzt und habe 4 dieser gravierenden VerĂ€nderungen unserer Gesellschaft fĂŒr mich heraus geschrieben welche direkten Einfluss auch auf den Borderliner haben.
Die starke Zunahme von Misshandlungen der Kinder durch die Eltern kann also auch durch Fakten gefördert werden die auĂerhalb der Familie liegen, ganz besonders durch die VerĂ€nderung der Familienstrukturen und der gesellschaftlich wichtigen Werte.
Das ist jetzt kein Gerede aus der Neuzeit! Bereits Sigmund Freud hat auf diesen inneren und gesellschaftlichen Prozess in seinen Werken hingewiesen.Â
Er sagte es in seinen ihm typischen Worten: âdas ĂBERâICH einer Kulturepoche hat einen Ă€hnlichen Ursprung wie das Ăber-ICH des einzelnen Menschen.âÂ
Weiter sagte er: (Zitat in eigenen Worten) wenn sich die Kultur und auch der Einzelne Ă€hnlich entwickelt mit den Ă€hnlichen Mitteln arbeitet, dann kann man die Diagnose so mancher Kultur am besten mit dem Wort âneurotischâ beschreiben.
Unter dem Wort neurotisch verstehen wir psychische Störungen die keine somatischen (körperlichen) Ursachen haben. Die hĂ€ufigsten Symptome hierbei sind Ăngste, Phobien und depressive Verstimmungen. Im Gegensatz zu den nicht vorhandenen körperlichen Ursachen können aber auch körperliche Symptome auftreten wie zum Beispiel LĂ€hmungen.
Wenn wir uns aber auf die psychischen Symptome konzentrieren wie die Ăngste, Phobien und Depressionen, dann können wir diese auch auf unsere gesellschaftliche/kulturelle Entwicklung anwenden.
Wir beobachten immer weniger Mehr-Generationen â Familien. In den heute typischen Familien leben die Kinder nur noch mit ihren Eltern (hĂ€ufig auch nur mit einem Elternteil) zusammen. All die tĂ€glichen emotionalen Spannungen der Eltern im Bereich Beruf und privat welche diese bis zur Grenze der Belastung fĂŒhren wurde frĂŒher von den GroĂeltern aufgrund ihres Alters, ihrer Erfahrung und ihrer Ruhe ausgeglichen.
Wenn jetzt ein Elternteil/vielleicht sogar der allein-erziehende Elternteil eine entsprechende emotionale SchwĂ€che aufweist zB. besonders schnell krĂ€nkbar ist, dann ist die Gefahr groĂ, dass das Kind als Blitzableiter missbraucht wird.
HÀufig werden Kinder bei Scheidungsverfahren auch als Verhandlungsmasse buchstÀblich missbraucht.
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Das ist der groĂe Wandel der Gesellschaft Unsere Gesellschaft verĂ€ndert sich aber auch tief in ihrem Inneren: in ihren WertmaĂstĂ€ben/in ihren Normen. FrĂŒher war es ein Statussymbol, eine stabile Familie zu haben und dies wurde dann von AuĂenstehenden entsprechend honoriert/akzeptiert und wahrgenommen. Heute taugt ein glĂŒckliches und vor allem zufriedenes Familienleben immer weniger um sich auf den sozialen Plattformen in der typischen narzisstischen Weise auf zu werden.
Wenn ĂŒberhaupt, werden Kinder nur noch ein Statusobjekt hingestellt und dienen zur narzisstischen Befriedigung der Eltern.Â
Der Unterschied zwischen GlĂŒck und Zufriedenheit ist ja der: GlĂŒck ist ein flĂŒchtiges / momentanes GefĂŒhl. Zufriedenheit beschreibt einen dauerhaften Zustand, wenn man es sich im Leben gut eingerichtet hat.
Vielmehr werden aber materielle Dinge wie zum Beispiel Wohnung, Auto wie eine narzisstische HĂŒlle (zum Ablenken von der narzisstischen Leere) benutzt. Aus diesem Grund entsteht ein âZwangâ zur vollen BerufstĂ€tigkeit von beiden Elternteilen. Und das âŠ. geht logischerweise hĂ€ufig zu Lasten einer Familiensituation.
Die VerĂ€nderung der Familienstruktur und die VerĂ€nderung der inneren Werte und Normen der Gesellschaft diese addieren sich nicht nur sondern sie multiplizieren sich geradezu. FrĂŒher kompensierten GroĂeltern Schwierigkeiten in der FamilienatmosphĂ€re. Heute stehen nur noch die Eltern/oft nur ein Elternteil zur VerfĂŒgung um um eventuelle Spannungen abzubauen. Wenn die Ressourcen des verbleibenden Elternteils im Vergleich zur Belastung nicht mehr ausreichen kommt es zwangslĂ€ufig zu einer emotionalen Belastung des Kindes die in ExtremfĂ€llen sogar soweit geht dass das Kind psychisch und/oder auch physisch missbraucht wird. Wir sprechen in der Medizin-Sprache von einem circulus vitiosus (einem Teufelskreis).
Die Folge davon ist die Zunahme von Borderline â Störungen.
Unsere Welt ist durchzogen von Wut und Aggression. Aber warum ist dem so? Robert Stoller (amerikanischer Psychoanalytiker) ist dieser Frage zeit seines Lebens nachgegangen. Seine Motto: wenn ich die Perversion verstehe, dann verstehe ich auch das “Normale”. Perversion ist das Verdrehen einer NormalitĂ€t in etwas Krankhaftes.Â
Was ist seine Kernaussage in diesem Buch? Zitat: “Durch Perversion wird die Wut in einen Sieg ĂŒber die Vergangenheit umgewandelt und ein Trauma in einen Triumph.” ErnĂŒchternd? Lies dich einmal in dieses wertvolle Buch ein. Und achte auch auf die Aussagen, warum – nach Stoller – in der Lust, in der Familie, in der Gesellschaft und in dem Erhalt der Menschheit eine Notwendigkeit der Perversion besteht.Â
Es sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind.Â
Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
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