Schriftzug Marcsu Jähn

Starke Kinder werden starke Erwachsene – Hilfe durch die Transaktionsanalyse

Wenn du dich mit mir unterhalten willst, dann definiere deine Begriffe. Zitat: Voltaire

Du kennst die Situation: Du stehst an einer Kreuzung und die Ampel ist rot. Das „Eltern-ich sagt: „bleib stehen“ Das Kindheit-Ich sagt: „geht trotzdem“ und während man so überlegt, was man tun sollte wird die Ampel auf einmal von selber grün.“ 

So können wir die Jahre der Jugend (Adoleszenz) vergleichen: Teenager werden mit großen und kleinen Entscheidungen konfrontiert. Doch häufig scheinen sie auf Umstände warten zu müssen welche für sie / und über sie entscheiden weil sie selber als Mensch noch nicht wirklich frei sind, für sich selbst zu entscheiden.

Ihr Gehirn ist zwar fast komplett ausgereift und ihr Körper ist in Höchstform. Aber rechtlich und wirtschaftlich sind Sie immer noch von ihren Eltern abhängig … und Ihre Bemühungen um Emanzipation werden oft durch die Erkenntnis gestoppt, dass sie sowieso nicht wirklich ihre eigenen Entscheidungen treffen können.

Was ist die Folge davon? Sie fragen sich dann zu recht: Warum sollte ich lernen, gute Entscheidungen zu treffen, wenn ich diese sowieso nicht treffen darf?

Sie haben zu Recht das Gefühl, sie könnten sich ebenso gut durch die Jugendzeit treiben lassen und einfach nur darauf warten dass die Ampel grün wird.

Unter solchen Umständen kann sich ein reifes / trainiertes Erwachsenen – ICH einfach nicht entwickeln! Wenn Kinder / Jugendliche unter solchen Umständen heranwachsen und „ganz plötzlich/ unvorbereitet“ mit 18 voll Erwachsen sind, kommen sich häufig hilflos vor.

Sie wissen dann nicht, was sie tun wollen bzw. sollen. Viele von ihnen verbringen die Zeit in der Hoffnung

      • dass hoffentlich etwas geschehen wird
      • dass ihnen jemand begegnet wird
      • dass irgendwie irgendwo irgendwas sie begeistert und motiviert.

Aber zu diesem Zeitpunkt ist bereits ein Viertel ihres Lebens vorbei.

Die Zeit der Pupertät

Durch äußere und auch innere Zwänge fallen die Transaktionen des Teenagers oft in die alten Muster von „Kindheits – ICH gegen Eltern – ich“ zurück.

Wenn dann in der Pubertät die erwachenden Hormone sehr aktiv werden und sich der Jugendliche von seinen Eltern als Hauptquellen des Streichelns abwendet dieses dann nun in seiner eigenen Altersgruppe sucht, dann werden die Gefühle des Kindheits-ICH verstärkt wiedergegeben.

Die „Nicht – OK – Aufzeichnungen“ kommen nun viel häufiger zu Wort, aber die in der Kindheit erlernten und damals wirksamen Methoden des kleinen Kindes, mit diesem „Nicht – OK“ fertig zu werden, es zu reduzieren sind beim Jugendlichen jetzt eher Kontra-Produktiv.

Das Süße / das Niedliche des damals kleinen Mädchens muss jetzt (!) zum Schutz sowohl vor äußeren wie vor inneren Entwicklung unter Kontrolle gebracht werden. 

Die Angeberei „Meins ist besser“ des kleinen Jungen muss – um des guten Benehmens willen – verändert werden, wenn der Jugendliche nun den schmerzlichen Vorgang der Selbstkontrolle erlernt.

Auch die Kommunikation zwischen Eltern / Kindern muss neu gelernt und vor allem: angepasst werden.

Der Jugendliche wird vergleichbar mit einem Theaterstück auf die Bühne des Lebens gestoßen mit einer vollkommen neuen Rolle in den Händen welche er noch nie gelesen hat und anfänglich wird er mit seinem Text noch überhaupt nicht fertig.

Man kann dies mit einem Flugzeug vergleichen dass zwischen zwei Wolkenschichten  hindurch fliegt. Unter ihm steigen schnell die stürmischen, energiegeladenen Wolken der neuen, noch unbekannten sexuellen Erregung und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit auf. Von oben senken sich bedrohlich die Wolken voll elterlicher Besorgnis und Missbilligung seiner Freiheitswünsche auf ihn herab. Dadurch hat er  das Gefühl in die Enge getrieben zu sein und er sucht logischerweise intensiv nach einem Ausweg.

Das Hauptproblem hierbei liegt darin, dass sowohl der Jugendliche als auch seine Eltern oft noch unter den Voraussetzungen des „alten Vertrages“ zwischen Eltern-ICH und Kindheits-ICH

Einerseits sieht sich der Jugendliche im Spiegel schon als Erwachsenen, jedoch empfindet (!) er lange Zeit immer noch wie ein Kind.

Seine Eltern könnten ihm eine ihrer Meinung nach (!) völlig logische Handlung vorschlagen, werden aber frustriert, verwirrt und verletzt durch seine wütende Zurückweisung, mit der er (!) Ihr (!) Kindheits – ICH dann heraus lockt (oder anders ausgedrückt: verletzt)

Oft besteht das Problem darin, dass er seine realen wirklichen Eltern mit seinen subjektiven gefühlten Eltern-ICH verwechselt.

Er kann Vater und Mutter während seiner Teenager–Zeit oft nicht verstehen, weil die alten Aufzeichnungen immer wieder den Vater und die Mutter des 3-jährigen wiedergeben mit all den kleinen Schlägen, entsetzten Blicken und lauten „Nein“-Rufen in diesen prägenden ersten Lebensjahren.

Der äußere Reiz wirkt förmlich gleichzeit auf Eltern-ich, Erwachsenen-ICH und Kindheits-ICH des jungen Menschen ein.

Die Frage die sich dann stellt ist: „Wer übernimmt in dieser Transaktion denn jetzt die Führung?“

Während der Kindheit wird ja fast immer das Kindheits – ICH aktiviert, trotzdem es – je nach Person – auch eine große Zahl von Transaktionen des Erwachsenen –ICH gibt.

Das Kindheits-ICH des Heranwachsenden ist in dieser emotional aufgeladenen Lebensphase äußerst verletzlich (oder wir sagen auch „leicht zu locken“)

Während bei einem kleinen 3 bis 5-jährigen Menschen die Reaktionen des Kindheits-ICH schnell als „kindisch“ rationalisiert werden konnten, wirken diese gleichen Reaktionen nun auf die Eltern in Bezug auf den Teenager ganz anders: als bedrohlich und zerstörerisch.

Das Türenknallen eines 5-jährigen kann um ein Vielfaches erschreckender sein, wenn es von einem 1,70 m großen 15-jährigen ausgeführt wird.

Das Schmollen des kleinen 5-jährigen Mädchens wirkt hässlich und macht Eltern oft rasend, wenn man es bei einem 15-jährigen Teenager sieht.

Was bei dem kleinen Jungen als „gewohnheitsmäßiges „Geschichten erfinden“ galt, erscheint bei dem Teenager nun unter der Überschrift „Lügen“.

Die frühen Aufzeichnungen sind immer noch die Gleichen! Und das ist das Dilemma!!!

Viele Schutzmethoden des Kindheits-ICH werden in den Jahren der Adoleszenz/dem Heranwachsen genauso angewandt wie in der Kindheit obwohl sich die Umgebung und der Mensch selber doch total verändert hat. 

Hier einmal das Beispiel von Bertrand Russell (1872-1970) einem britischen Philosoph und Logiker: Viele Dinge waren mir in der Kindheit verboten und ich gewöhnte mir an, meine Umwelt systematisch zu hintergehen. Diese Methode behielt ich bis zum Erwachsenen Alter von 21 Jahren bei. Der Gedanke war mir so vertraut das, ich permanent versuchte, alles was ich tat, besser für mich zu behalten. Dies ging so weit das ich nie ganz den Impuls überwunden habe, meine Lektüre zu verstecken wenn jemand ins Zimmer kommt. Nur durch eine gewisse Willensanstrengung kann ich diesen Impuls heute als Erwachsener unterdrücken.“

Diese „Willensanstrengung“ ist die ureigentliche Aufgabe des Erwachsenen – ICH.

Das Erwachsenen – ICH kann die alten Aufzeichnungen identifizieren. Es kann auch erkennen, dass sie und ihre erneute Wiedergabe in der Adoleszenz völlig unpassend und unwirksam ist.

Es ist also entscheidend wichtig, dem Erwachsenen – ICH die Kontrolle über diesen heranwachsenden Menschen zu überlassen, damit die Realitäten der Gegenwart gegenüber den Realitäten der Vergangenheit den Vorrang erhalten können.

Bei dem Transaktions-Training geht es vor allem darum, sowohl bei dem Jugendlichen als auch bei seinen Eltern das Erwachsenen – ICH zu befreien, damit es im Anschluss daran zu einer Abmachung zwischen Erwachsenen – ICH und Erwachsenen – ICH beider Personen kommen kann.

Ohne emanzipiertes Erwachsenen–ICH wird das Leben für beide Gruppen zu einer unerträglichen Zwickmühle.

Das Problem des Jugendlichen ist, dass er in sich ein immer stärker werdendes, unruhestiftendes Eltern – ICH hat jedoch immer noch in der Umgebung leben muss, in der sich dieses Eltern-ich begonnen hat zu entwickeln und häufig von seinen realen / wirklichen Eltern weiter verstärkt wird.

Wenn sich seine Eltern dann bedroht fühlen, dann suchen Sie selber immer öfter bei ihrem eigenen Eltern – ICH nach den „Großeltern – Lösungen“, welche aktuell wahrscheinlich genauso unpraktisch sein können wie der Versuch, ein Flugzeug mit Heu zu betreiben. Damals – in der Großeltern-Zeit waren sie bestimmt überlebenswichtig! Aber sowohl Zeit als auch Menschen haben sich in der Zwischenzeit weiter gebildet….

Sowohl die Eltern als auch die Jugendlichen fühlen sich durch die neue Situation (das Kind ist nicht mehr Kind sondern beginnt ein junger Erwachsener zu werden) so bedroht, dass beide ihr Erwachsenen – ICH

Der Jugendliche lebt dann die Gefühle seines Kindheits– ICH aus und die Eltern übergeben die Transaktion – aus Angst ihre Gefühle könnten die Oberhand gewinnen – oft ihrem „Eltern – ICH (also der Großmutter und dem Großvater).

Ohne eine Abmachung zwischen Erwachsenen – ICH und Erwachsenen-ICH beider Gruppen, existiert keine (!) Gemeinsame Realität und die Kommunikation stoppt

Um diesem Dilemma vorzubeugen, gibt es verschiedene Ansätze.

Eine sehr traditionelle Herangehensweise ist die jüdische Zeremonie des Bar-Mizwa welche sich seit dem 14 Jahrhundert durchsetzte. Sie ist die symbolische /  öffentliche Unterzeichnung eines neuen Vertrages gegenseitiger Erwartungen: Mit 13 Jahren wird der jüdische Junge nun ein jüdischer Mann mit Eigenverantwortung und religiösen Pflichten.

Dies tut er aber nicht ohne Vorbereitung! Diese Moment ist ein seit langem bestehendes Ziel und die jungen Menschen werden durch das hebräische Gesetz (Bar-Mizwa bedeutet „Sohn des Gebots“) auf die Übernahme ihrer neuen Verantwortung vorbereitet.

Es ist schade, dass solch eine Vorbereitung auf die Zeit des Erwachsen-Seins nicht im Leben jedes Jugendliches stattfindet. Es wäre schön wenn alle unsere Kinder ganz bewusst vorbereitet werden würden.

Ich bin mir sicher dass es mit solch vorbereiten jungen Menschen sicher gut gehen wird, wenn ihnen ihre Eltern von klein auf dabei geholfen haben, ethische Entscheidungen selbst zu treffen.

Wenn die Kinder beobachten konnten, wie ihre Eltern aufgrund eigener verbindlicher ethischen Maßstäbe manchmal auch selber schwierige Entscheidungen trafen und danach lebten

Wer bin ich eigentlich?

In der Regel werden Jugendliche heute gefragt: „was willst du einmal werden?“ 
Für sie ist die Antwort aber recht schwer zu geben, da ihr Gehirn häufig noch mit einer ganz anderen – immer noch nicht abgeschlossenen Frage bestätigt ist: Was bin ich denn eigentlich gewesen?“

Sie befinden sich durch die Übermacht ihres „Nicht-OK-Zustandes“ immer noch bei den Transaktionen ihrer Kindheit. Wenn diese Vergangenheit aber erst einmal verstanden und eingeordnet ist, dann (!) wird ihr Gehirn endlich frei für Kreativität und für Auseinandersetzungen mit der wirklichen Realität. Dann hat der Jugendliche eine echte freie Wahl und kann sehen, wohin seine Reise geht und kann selber schwierige Entscheidungen über seine Ziele in der Zukunft treffen  anstatt sich fatalistisch mit einer Route abzufinden die er selber nicht gewählt hat (denk an die Ampel).

Kommunikation zwischen Eltern und ihrem Kind

Das Hauptproblem in der Zeit des Heranwachsens ist die Kommunikation zwischen den Menschen die sich einmal vor ein paar Jahren noch sehr sehr eng zusammen standen: zwischen Eltern und dem jetzt Jugendlichen.

Immer und immer wieder durchgespielte „Über Kreuz –Transaktionen“ lassen die kurzen Gespräche in der Familie kaum noch über Phrasen hinausgehen wie:
gib mir mal die Butter
– Ich brauche Geld fürs Wochenende.

Der erste Schritt in die richtige Richtung besteht darin, Jugendlichen und Eltern die Sprache und Begriffe von „Eltern – Erwachsenen – Kind-ICH“ beizubringen.

Dies ist eine wirksame „Sortiermethode“ die sowohl beim Teenager als auch bei den Eltern hilft, in deren Chaos zwischen Gefühlen und elterlicher Gebote etwas Ordnung bringt.

Die Eltern ihrerseits sind beherrscht von der Furcht, Schuld, Ungewissheit und dem Wunschdenken. Die Jugendlichen andererseits aber auch! Wenn man beiden eine Sprache gibt, die all das erklärt stellen sich viele Gemeinsamkeiten ein vor allem, dass beide Teile (!) Ein Eltern – ICH, ein Erwachsenen – ICH und auch ein Kindheits – ICH

Wenn der Jugendliche dann registriert, dass seine Eltern auch ein Kindheits-ICH mit genauso vielen, starken und auch schmerzlichen Aufzeichnungen haben wie er, dann nimmt diese Entdeckung dem Konflikt schon viel von seiner Schärfe.

Mit der Hilfe dieser neuen Sprache lassen sich die Schwierigkeiten zwischen beiden Gruppen deutlich verringern.

Es ist aber nicht immer so einfach, aus einem“ Familien-Schlachtfeld“ eine Friedenstruppe zu bildenManche Jugendliche trennen sich nur ungern von ihrem Spiel „es sind immer die anderen“

Andererseits hängen aber auch die Eltern gerne an ihrem eigenen Spiel „Wir geben uns doch wirklich die allergrößte Mühe“.

Wenn das Klima mal so richtig stürmisch und feindselig ist, kann man diese Spiele nur dadurch wirksam beenden, dass man den Jugendlichen für kurze Zeit, vielleicht für eine Woche, sozusagen aus dem Schussfeld nimmt.  Hierzu dienen hervorragend Jugendfreizeiten, oder – je nach Intensität – bis hin zu einem Aufenthalt in einer psychologischen Institution.

Das unterstreicht nicht nur die Tatsache, dass zu Hause etwas falsch ist, es reißt ihn auch aus dem häuslichen Chaos heraus wo sich das Kindheits-ICH immer so leicht verletzen lässt und versetzt Ihnen eine friedlichere Umgebung, wo er in Ruhe wieder lernen kann, sein „Erwachsenen-ICH“ zu aktivieren.

Kann ich meinem Kind mehr zutrauen?

Viele Eltern stellen selbst das Problem dar, indem sie Angst davor haben, dem Erwachsenen – ICH Ihrer heranwachsenden Kinder schwierige Entscheidungen zuzutrauen.

Der Vater eines jungen Mädchen sagte: „als sie 5 Jahre alt war und mit meinem Messer spielte, musste ich ihr das wegnehmen. Jetzt sehe ich wie sie mit noch viel gefährlicheren Dingen spielen und soll ich jetzt sagen dass sie weiter damit spielen soll?“ 

Hierbei ist es hilfreich sich zu erinnern, dass sie mit fünf Jahren noch nicht über genug Information verfügte um ganz zu begreifen, welche Folgen ihr Handeln haben könnte. Doch mit 15 stehen dem jungen Mädchen weitaus mehr Informationen zur Verfügung/oder könnten ihm zur Verfügung stehen, um alle möglichen Folgen zu begreifen.

Dies passiert natürlich nur unter der Bedingung, dass sich die Eltern während der Erziehungsjahre auch bemüht haben, dem Töchterchen Maßstäbe und Werte zu vermitteln.

Einzig durch ein Vertrauen in das immer reifere / trainierte Erwachsenen – ICH ist die einzige konstruktive Möglichkeit, mit den vielen alarmierenden Schreckensnachrichten fertig zu werden, die Jugendliche mit nach Hause bringen könnten. 

Wenn die Tochter nach Hause kommt und verheult sagt: „ich bin schwanger“ dann schlägt wahrscheinlich die Nadel vom Eltern – Erwachsenen – Kind Seismographen mächtig aus. 

Das Eltern – ICH der Eltern wird sich eventuell mit großer Verärgerung äußern. Ihr Kindheits-ICH will einfach nur jammern und traurig sein über das Versagen. Vielleicht  will es auch zornig reagieren mit („wie konntest du uns das antun?“)

Und vielleicht reagiert es auch mit Schuldbewusstsein weil das elterliche Eltern-ich das elterliche Kindheits-ICH nun straft). 

Womit sollen die Eltern dem Geständnis ihrer Tochter begegnen? Wenn das Eltern-ICH und das Kindheits-ICH miteinander kämpfen, könnte man sagen, dass das Erwachsenen – ICH still aus der Distanz heraus überlegt, was nun zu tun ist..

Das Erwachsenen-ICH könnte nun bestimmen, welche Inhalte von Eltern-ICH und Kindheits – ICH zugelassen werden um nun als konstruktive Daten dafür zu sorgen, der Tochter mit ihrer schwierigen Situation doch noch ein wenig zu helfen

Dies würde die innere Kraft der Tochter wesentlich stärken, wenn sie sieht, wie auch ihre Eltern mit den eigenen verzweifelten Gefühlen kämpfen und trotzdem des Erwachsenen-ICH dominieren lassen, welches auf der Grundlage der Realität und viel Liebe sein Vorgehen plant.

In den kommenden Monaten wird die blutjunge werdende Mutter noch viel mehr diese Vorherrschaft des Erwachsenen-ICH´s dringend benötigen.

Merken wir uns hierbei: Das Erwachsenen – ICH kann alle Realitäten verarbeiten:

      1. die Gefühle von Eltern und Tochter
      2. Den inneren Dialog bei beiden mit all seinen Schmerzen
      3. Das extreme „Nicht – OK“ das gerade in beiden abläuft
      4. Die Schwierigkeit, zu tun was getan werden muss
      5. Die Entscheidung für oder gegen eine Heirat
      6. Die Entscheidung wie das Kind nun erzogen werden soll.

In einfachen Worten: des Erwachsenen-ICH dient dazu, die Folgen zu verarbeiten.

Thema Moral

Ein Beispiel für die Arbeit des Erwachsenen-ICH ist zum Beispiel die Betrachtungsweise des Themas Sex vor der Ehe.

Auf dieser Seite (auf diesem Kanal) werden nicht einzelne Werte als wichtiger oder unwichtiger hervorgehoben. Es geht einzig und allein darum, zu sehen nach welchen Werten jemand selber leben möchte!

Trotzdem sollten wir uns einmal aus der Sicht des Erwachsenen-ICH beispielhaft mit dieser Frage „was wird Menschen durch den Sex vor der Ehe angetan?“ befassen.

Viele junge Leute vertreten die Ansicht: wenn zwei Menschen miteinander schlafen und sich darin einig sind dass es sich um keine dauerhafte Verbindung handelt, und wenn keiner einen Nachteil dadurch hat dann könnte das Beiden nicht schaden.

Der Schaden besteht aber darin, dass etwas Wertvolles (die Sexualität) entwertet worden ist. Sie war einfach nur zufällig und all das nicht wert, was aus ihr hätte gewonnen werden können.

Der Fehler an der unehelichen sexuellen Aktivität ist es nicht, dass etwas weggegeben wurde, sondern das etwas fehlte, dass nicht genug gegeben wurde.

Kein Dogma sollte wichtiger sein als der folgende Gedankengang: „Man darf nie Menschen als Dinge benutzen – selbst wenn einer dieser Menschen man selbst ist.“

Wenn eine flüchtige Verbindung auf lange Sicht einen Mangel an Selbstwertgefühl und eine Verstärkung der „Nicht-OK– Anschauung“ bewirkt, dann hat die außereheliche Sexualität nur eine körperliche Entspannung gebracht und nicht die andauernde Ekstase zweier Menschen, die eine unbegrenzte Verantwortlichkeit für einander teilen.

Denn wie kann man diese Beziehung unbegrenzt respektieren, wenn viele andere auch ein vorrangiges Recht auf die Zuneigung des Partners haben? Außerdem berichten viele Mädchen, dass diese Erfahrung für sie unangenehm sei –  dass sie keinen Orgasmus erreichen könnten. „Es soll so großartig sein“, sagte ein Mädchen. „Ich kapiert das nicht“.

Ein Junge antwortete auf die Frage, ob seine Freundin den Orgasmus erreicht: „oh, danach konnte ich sie nicht fragen. So gut kannte ich sie nicht.“

Sexualverkehr ohne persönliche Intimität kann nur zu einem Verlust ein Selbstwertgefühl führen. Das gilt auch für die Ehe!

Es bleibt aber immer das Problem: Wie können Sexualität und Liebe zum Gesprächsthema zwischen einem heranwachsenden und einem Erwachsenen werden, wenn die beiden getrennt sind durch Schweigen, durch Ungeschicklichkeit, durch Misstrauen, durch Verbitterung oder durch die dogmatische Weigerung des Jugendlichen, mit Vater und Mutter überhaupt noch über solche Dinge zu reden?. Dann kommt der Satz: „was soll’s? Die Platte kenne ich auswendig!“

Aber trotz aller Aufregungen und Missverständnisse, Und trotzdem die jungen Menschen anscheinend taube Ohren für die Worte ihrer ängstlichen Eltern haben  … Es besteht dennoch immer ein Bedürfnis bei den jugendlichen Heranwachsenden, die Liebe und die Sorge der Eltern zu spüren.

Die Sehnsucht nach dieser Präsenz und Liebe demonstrierte einmal meine kleine Tochter. Sie balancierte auf einer Mauer und ich habe ihr meine Hand ausgestreckt. Mit den Worten: Pass auf sonst fällst du in die Blumen.“ Ich weiß noch wie sie darauf antwortet: „hast du Angst um die Blumen oder um mich?“

Diese gleiche Frage wie die damals circa 5 jährige stellt auch der heranwachsende 15 jährige oder ältere Sohn / Tochter – jedoch ohne Worte.

Eltern, die empfänglich für diese unausgesprochene Bitte sind und die durch Beispiele von Liebe, Besorgnis, Zurückhaltung und Respekt wiederholt demonstrieren „Du (!) bist es, um den wir uns Sorgen“)  Sie werden feststellen, dass die Jahre der Adoleszenz bei ihren Kindern viele Belohnungen und Überraschungen hervorbringen können.

Belohnungen welche man nicht (!mehr) für möglich gehalten hätte.

Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen. 

Marcus Jähn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch über Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine Gegenübertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit über Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

  • Eine humorvoll und spielerisch – ja fast tänzerisch – eingesetzte Gewaltfreie Kommunikation in Kombination mit der von mir entwickelten 
  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kühlen Kopf zu bewahren. 

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