Kommunikation ist Verständigung zwischen 2 Menschen und Verständigung wiederum ist
Du siehst, wie vielfältig Kommunikation ist!
Wir haben es hier wirklich mit einem typische Doktor-Spiel zu tun. Wir sehen es zwar in praktisch allen Lebens- und Berufssituationen, aber besonders gerne wird dies von helfenden Berufen – wie zum Beispiel den Psychotherapeuten und den Sozialelfern – gespielt.
Man könnte dieses Spiel auch anders bezeichnen.
In diesem Spiel geht es um die große Enttäuschung über die Undankbarkeit aller Anderen – in den Augen des Spielers.
Oft wird es von narzisstischen Menschen gespielt die mit ihrem Hilfsangebot Einfluss und Kontrolle beim Gegenüber erreichen möchten.
Wieso das so ist und warum es sich um ein verdecktes Motiv – also um ein Spiel handelt – können wir mal mit einem in der Literatur erwähnten Schlüsselerlebnis von Erik Berne beschreiben. In seinem Buch „Spiele der Erwachsenen“ spricht er von der Situation eines Pokerspieles.
In einer Pokerrunde haben alle Spieler bereits ihren Ausstieg signalisiert und es war nur noch zwei Personen anwesend: ein Psychologe und ein Geschäftsmann. Der Geschäftsmann hat ein gutes Blatt und gab seinen Einsatz. Der Psychologe jedoch hatte sogar ein „todsicheres Blatt“ und setzte dementsprechend einen höheren Einsatz. Als der Geschäftsmann mit Verblüffung hierauf reagierte erwähnte der Psychologe gönnerhaft: „Ich möchte Ihnen nur helfen! Lassen Sie sich von mir bitte nicht aus der Fassung bringen“
Trotz anfänglichem Zögern setzte der Geschäftsmann weiter seinen Einsatz. Der Psychologe zeigte daraufhin sein besseres Blatt und der Geschäftsmann warf verärgert die Karten beiseite. Die Anwesenden lachten über ein Scherz des Psychologen und der Verlierer bemerkte: „das war keine Hilfe, die sie mir da geleistet haben“!
Hierdurch wird die Struktur dieses Spieles sehr deutlich klar.
Die Spielablauf vollzieht sich folgendermaßen:
Diese Vorgehensweise ist die typische erlernte Vorgehensweise bei therapeutisch orientierten Helfern. Was aber wenn er jetzt einen harten Gegenspieler hat der den Misserfolg des Ratschlags nicht so einfach hinnehmen möchte?
Nehmen wir mal an, die Ratschläge des Therapeuten fallen im Ergebnis schlecht aus. Der Gegen–Spieler wird jetzt immer zorniger und kommt irgendwann mal wütend zu dem Therapeuten und schreit: „Sie sind an allem Schuld! Sehen Sie mal was sie angerichtet haben!“
Der Therapeut reagiert dann mit den uns bekannten Spiel-Worten: „Ich habe nur versucht, Ihnen zu helfen! Zeigen Sie doch mal mehr Dankbarkeit!“ Seine (also die des Therapeuten) aufkommende Frustration über diese Undankbarkeit zeigt jetzt deutlich das komplexe Motiv welches diesem Spielverhalten zugrunde liegt.
Diese Frustration ist der eigentliche Nutzeffekt des Spieles – die Bestätigung der Position des Spielers! Diese Frustration/dieses Motiv beruht auf der Annahme, Menschen sind undankbar und im Großen und Ganzen enttäuschend.
Was aber, wenn seine Ratschläge zum Erfolg beim Patienten führen würden?
Eine „Aussicht auf Erfolg“ andererseits würde auf das Eltern–Ich von dem Therapeuten/dem Helfer jetzt alarmierend wirken und reizt ihn jetzt, einen möglichen Erfolg zu unterwandern/zu sabotieren. Denn: Ein Erfolg bei den Patienten würde ja seiner eigenen zynischen Annahme („die Menschheit ist undankbar“) widersprechen.
Diese Grundannahme – „Menschen sind undankbar und im großen Ganzen enttäuschend – sitzt so tief, dass bei einem Erfolg beim Patienten, die Reaktion beim Therapeuten ist, sich für diesen Erfolg zuerst einmal zu entschuldigen. Sie leben ganz nach dem Motto: „Erfolg muss hart erarbeitet werden ansonsten ist es kein Erfolg.!“
Ein Patient antwortet häufig mit seinem eigenen Spiel:
Die Anti Spieler / die Gegenspieler zu diesem intensiven „Ich versuche nur, zu helfen–Spiel“ sind zum Beispiel Strafverteidiger, welche ohne einen emotionalen Einsatz oder sonstige Sentimentalitäten, alles tun um ihren Klienten „raus zu hauen“.
Bei Ihnen tritt das emotionslose berufliche Können in den Vordergrund die Emotionalität dafür jedoch total in den Hintergrund…
Unser Spiel „Ich versuche dir nur zu helfen“ ist, wie du siehst, im Alltag extrem verbreitet. Es gibt diese speziellen Menschen die Dich, wenn Du bei drei nicht verschwunden bist, sofort mit Hilfsangeboten überschütten.
Ganz besonders häufig finden wir dieses Spiel zwischen Eltern und ihren Kindern. Kinder spielen dann ihrerseits das entgegengesetzte Spiel: „Sieh doch, was passiert, wenn ich auf Dich höre“.
Auf der sichtbaren, deskriptiven, sozialen Ebene ähnelt es unserem Spiel Schlemihl. (Teil 3.3). Bei dem Schlemihl-Spiel übertritt der Täter immer wieder die Grenzen und entschuldigt dann sein Verhalten sofort. Sein Spielgewinn ist der übergriffige „Grenzübertritt“ ohne Folgen…
Bei unserem Spiel jetzt „Ich versuche dir nur zu helfen“
In der Literatur werden vier Stufen in der Antithese aufgezeigt die für sich unterschiedlich stark oder mild sich aus dem Spiel heraus halten. Im Grunde genommen geht es hierbei immer um eine Spielverweigerung. Wie diese aussehen kann, schauen wir uns jetzt einmal an:
Ganz kompromisslos geht es in der klassischen psychoanalytischen Antithese zu. So kompromisslos sie ist, so schwierig fühlt sie sich in der Umsetzung an. Auf die Aufforderung des Spielers mitzuspielen wird überhaupt nicht reagiert! Durch dieses „Nicht–reagieren“ hat der Patient selber nun die größten Schwierigkeiten. Er versucht dann nämlich dieses Spiel mit mehr Nachdruck irgendwie doch noch ins Laufen zu bringen. Irgendwann verzweifelt er dann doch und diese Verzweiflung fördert dann Aggression und Zorn.
Wenn bei einem Spieler jedoch Aggression und Zorn aufkommen, dann ist dies ein sicheres Zeichen dafür dass sein Spiel aufgeflogen ist.
So etwas mag nicht immer falsch sein, denn eine Konfrontation ist oft eine Weggabelung zu einem positiven Miteinander. Man muss diese Chance nur richtig beim Schopf packen! Schau Dir hierfür mal meine Webseite www.dermediator.org an.
Die etwas mildere Reaktion beinhaltet eine kurze Erklärung des Standpunktes. Diese kleine Erklärung besteht tatsächlich nur aus einem einzigen Satz! Es ist der klare Hinweis darauf, wer von beiden welche Rolle innehat. Der eine ist nämlich der Therapeut und nicht der Manager.
Alltagsformulierungen können aber auch sein:
Derjenige der die Hilfe anbietet kann z.B. das Angebot erhalten in eine Therapie–Gruppe einzusteigen. Und wie in einer Selbsthilfe–Gruppe können sich die dortigen Mitglieder dann gegenseitig „behandeln“.
Hier kann es nützlich sein, am Anfang mal für eine kurze Zeit auf das Spielangebot einzugehen. Das sage ich aber mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass dies dann am besten von einem Psychiater oder Psychotherapeuten vollzogen werden soll. Vielleicht sogar noch am ehesten von einem Psychiater, denn er kann pharmakologisch seinen Gegenüber unterstützen.
Der Psychotherapeut arbeitet fast ausschließlich mit Worten und ähnlich wie ein Coach mit unterstützenden weiteren Hilfsmaßnahmen.
Was sind das für weitere Hilfsmaßnahmen?
Als sehr effektiv hat sich eine geistige und körperliche Diät herausgestellt. Einfach mal ein mediales Fasten, ein buchstäbliches Fasten, ein besinnen auf sich selbst. Maximal drei Mahlzeiten am Tag und viel körperliche Bewegung. Dieses sich besinnen auf sich selbst“ – was eine Art von Meditation ähnelt, ist hilfreicher als man es sich im ersten Moment vorstellen kann.
Die Art und Weise wie der Gegenüber jetzt auf solch einen Rat reagiert, zeigt wie Du Dich ihm dann später gegenüber verhalten kannst.
Folgende Reaktionen sind denkbar:
Bist du jetzt zum Beispiel Psychiater/Therapeut musst du dann entscheiden, ob dein Gegenüber zu diesem Zeitpunkt schon reif ist für eine Spielanalyse oder du ihm vielleicht anders erst einmal eine psychotherapeutische Unterstützung geben musst. Ganz, ganz wichtig ist hierbei die Tatsache dass, wenn du ein Therapeut bist, Du immer das Spielen eines Spieles mit in Betracht ziehen musst wenn Du Dein Gegenüber diagnostizierst!
Erkennst du wieder das Spiel? Auch hier ist der typische Beweggrund, der Wunsch nach Distanz vor Intimität.
„Ich bin gut und die anderen sind schlecht und dazwischen ist ein tiefer Graben.“
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