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Borderline Regression

Borderline verstehen – die Regression

Borderline verstehen Regression und Progression Die Regression (das Innere Kind) wird heute immer hÀufiger genannt. Es ist eines dieser  Konzepte der Psychoanalyse welche zu den Abwehrmechanismen gezÀhlt werden. Fast jeder meint zu wissen, worum es hierbei geht obwohl dieser Begriff recht schwer zu vermitteln ist. Erst wenn man direkt mal eine Regression erfahren hat entweder an sich selbst oder in seiner allernÀchsten Umgebung kann wirklich verstehen was der einzelne durchmacht. Aber auch erkennen, welche Potenziale und Gefahren in dieser  Regression liegen.

Borderline verstehen Regression und Progression InhaltsĂŒbersichtRegression kommt im tĂ€glichen Leben sehr hĂ€ufig vor und dient in den Therapien als Wirkmechanismus. Im lateinischen heißt Regression: umkehren, zurĂŒckkehren. Die Regression, wie sie die Psychoanalyse gebraucht, beschreibt nun einen Vorgang: von einem zurĂŒckgehen auf frĂŒhere und gesicherte Entwicklungsstufen. 
Das hört sich anfĂ€nglich etwas schlecht an
 Aber die FĂ€higkeit zur Regression ist sehr wichtig!

Dadurch können wir uns

      • entspannen
      • wir können schlafen
      • das Leben genießen
      • uns fallen lassen und
      • sowohl sexuell, spielerisch als auch kreativ sein.

(1)           Unser ICH – Durch die Regression gestĂ€rkt

Um die Regression etwas zu viel besser zu verstehen mĂŒssen wir ĂŒber das ICH sprechen. Dass ICH / die ICH-Leistungen / die ICH-FĂ€higkeiten sind der Teil unserer Psyche der die Prozesse unseres Denkens und (!) unseres Körpers steuert, sortiert, kontrolliert und lenkt. Das kann bewusst und unbewusst geschehen. Kleine Kinder lernen von Beginn ihres Lebens an, z.B. ihre Körperfunktionen allmĂ€hlich zu kontrollieren.

  • Das ist nicht nur eine Frage von Muskelkraft
  • sondern jedes Kind muss die Aufgabe (die Stoffwechselprodukte in sich zu halten oder kontrolliert loszulassen) psychisch erreichen und bewĂ€ltigen.

Von einer ICH-Leistung kann man dann sprechen – wenn das Kind die FĂ€higkeit entwickelt seinen Körper willentlich zu steuern.  Z.B. bei jedem Toilettengang etwas loszulassen oder ganz bewusst zurĂŒck zu halten. FĂŒr das kleine Kind ist das eine tolle Erfahrung und bringt es in die nĂ€chste Stufe der ich Leistung. 

(2)      Die ICH-Leistung

Was ist das denn, diese sogenannte ICH-Leistung? Þ Alles was von uns eine Kontrolle und eine Entscheidung verlangt, ist eine Aufforderung an unser ICH. Das Ich, die Selbststeuerung können wir bei dem bekannten Modell (Kopf 7 Herz / Bauch) mit dem Herzen in Verbindung bringen. Das Herz ist die Entscheidungsmitte. In der Transaktionsanalyse ist dieser Bereich das „Erwachsenen-Ich.“ Diese so genannten ICH-Leistungen durchziehen sich durch alle Teile unseres Lebens. Sie befĂ€higen uns, mit der RealitĂ€t – der Außenwelt – vernĂŒnftig umzugehen.

Was gehört alles zu der RealitÀt?

  • Eigentlich alles was von einem erwachsenen Menschen verlangt wird.
    • Zum Beispiel dass man willentlich gesteuert zu einer Toilette geht um sein GeschĂ€ft dort zu machen und nicht irgendwo.
    • Auch dass man sich nicht ĂŒberall hin legt wenn man mĂŒde ist oder
    • sein HungergefĂŒhl bis zum Abendessen unterdrĂŒckt und nicht in ein Nörgeln / Quengeln verfĂ€llt.

Ich-Leistungen sind hÀufig zwiespÀltig:

    • auf der einen Seite befĂ€higen Sie uns bestimmte Dinge zu tun und bringen uns voran sind also progressive.
    • Andererseits verlangen Sie uns aber auch eine gewisse LeidensfĂ€higkeit ab denn sie benötigen Energie und Anstrengungen.

(3) Was bedeutet Regression?

Nach dem psychoanalytischen Konzeptreihen

  • reihen sich Entwicklungen / Entwicklungsstufen nicht wie ein Zeitstrahl hintereinander auf – indem man zum Beispiel eine Treppenstufe erreicht und dann die nĂ€chste.
  • Die psychische Entwicklung fĂŒgt sich eher wie Schichten (wie Lack bei einem Auto ĂŒbereinander. FrĂŒhere Schichten werden nur ĂŒberlagert und verschwinden niemals.

Man nennt es das Prinzip der Gleichzeitigkeit psychischer Entwicklungsstufen. In einer Person stecken immer

    • der Jugendliche,
    • das Kind, und
    • der Erwachsene nebeneinander.
      • Und in jeder neuen Situation stellen Sie unterschiedliche AnsprĂŒche

Kommen wir jetzt in eine neue Situation – welche vielleicht etwas herausfordernd ist – dann greifen Menschen hĂ€ufig auf Mittel zurĂŒck mit den frĂŒher (!) bereits Ă€hnliche oder auch neue Situationen bewĂ€ltigt wurden und mit denen man sich jetzt sicher fĂŒhlt. Wichtig ist: er fĂŒhlt sich damit sicher! Diese Handlungsweisen mĂŒssen nicht funktional / vernĂŒnftig sein. Ein Vergleich: Ein MarathonlĂ€ufer kauft sich neue Schuhe. Er greift bei einem kommenden Marathon vielleicht doch auf den uralten und abgelaufenen Schuh zurĂŒck weil der ihm Sicherheit vermittelt obwohl er bei weitem nicht mehr so schĂŒtzt und stĂŒtzt wie der vorherige Schuh. Kommen wir auf den Menschen in der Regression zurĂŒck: Eine Person greift in Schwellensituationen auf Erfahrungsmomente in der Entwicklung zurĂŒck in denen er sich besonders stabil und sicher gefĂŒhlt hat.

In der Welt der Psychoanalyse gesprochen, zieht sich ein Teil von dem ICH auf eine zurĂŒckliegende, tiefer liegende Ebene der Entwicklung zurĂŒck.

  • Das bedeutet: dass ICH gibt einen Teil der erworbenen FĂ€higkeiten auf. Jedoch mit dem Ziel, um sich zu schĂŒtzen oder sich in einer schwierigen Situation noch etwas Schönes zu verschaffen.
  • Regression ist eine Form der psychischen Abwehr und wir können das gut mit unserem Immunsystem vergleichen. Eine Abwehr gegen Schwierigkeiten von außen

Regression ist fast immer eine Abwendung von der RealitÀt, oder eine Absage an das RealitÀtsprinzip.

FĂŒr das RealitĂ€tsprinzip ist das ICH zustĂ€ndig: 
(1) PrĂŒfung der RealitĂ€t: was kommt von Innen und was kommt von außen 
(2) Anpassung an die Forderung der RealitĂ€t: aufstehen auch wenn man mĂŒde ist.

(4) Regression ist Teil unseres tÀglichen Lebens

Sie kann in bestimmten Situationen auch nicht vermieden werden – wie zum Beispiel beim Schlaf und hĂ€ufig auch bei unserer Sprache:

  • Im Schlaf ziehe ich mich wie in eine embryonale Stellung zurĂŒck, nehme mir eine herrlich warme Bettdecke, wende mich weg von der RealitĂ€t hin zum Inneren (Traum und Fantasie).
    Dass ICH gibt ein StĂŒck seiner Grundfunktion (die RealitĂ€tsprĂŒfung) auf und lĂ€sst uns in einen ruhigen Schlaf fallen.
    Schlafstörungen zeigen wiederum deutlich eine SchwÀche der gesunden Regression auf. 
  • Bei unserer Sprache: Sich vertraute Paare fallen hĂ€ufiger in eine Form von Babysprache zurĂŒck wenn sie sich gemeinsam sehr wohl fĂŒhlen. Dann erinnern Sie sich an die Zeiten, in denen Ihnen ihre eigenen Eltern liebevolle Namen gegeben haben und versuchen durch die eigene VerĂ€nderung der Sprache die EmotionalitĂ€t ein wenig spielerisch (mit einem Augenzwinkern) abzumildern.

(5) PrÀvalenz / HÀufung der Regression

Der Abwehrmechanismus der Regression lÀsst sich besonders hÀufig bei Frauen beachten

    • in der Regression sieht man dann hĂ€ufig eine gepresste, mĂ€dchenhafte Tonlage (och und schrill) wenn es um Streit oder Konflikte geht.
    • Das kann das GefĂŒhl der Schutzlosigkeit oder der Minderwertigkeit sein (Stichwort: weiblicher Nazismus)-
    • andererseits aber auch – wie in der Trotzphase – eine Form von Sturheit und Eigenwilligkeit.

Was ist der Vorteil der Regression?

Bei einer funktionierenden Regression schaffe ich mir eine hilfreiche Distanz gegenĂŒber der RealitĂ€t, und kann dann mit der RealitĂ€t spielen. Dies wĂ€re dann eine Regression im Dienste des ICH.

Ein weiterer Vorteil: der RĂŒckzug in die Regression dient dem Fortschritt und der eigenen EntwicklungsfĂ€higkeit. Zum Beispiel kann niemand ohne zu schlafen lange ĂŒberleben. Und es gibt keinen Fortschritt/Reife ohne Genuss, Spiel und Fantasie oder Humor 

(6) Was geschieht, wenn Regression pathologisch wird?

Krankhaft oder Pathologisch (das gegenteil ist physiologisch) wÀre zum Beispiel wenn die Regression zu viel oder gar nicht mehr eingesetzt wird um eine schwierige Situation zu bewÀltigen.

    • Wenn eine erwachsene Frau permanent ein trotziges MĂ€dchen ist
    • Jemand liegt nur noch im Bett und steht nicht mehr auf.
    • Jemand lernt nur noch, hat nie Spaß oder geht dem Schlaf buchstĂ€blich aus dem Weg geht.

Þ Dann ist die Regression außer Kontrolle geraten:

    • In den ersten beiden FĂ€llen ĂŒberlagert sie praktisch das ganze Leben.
    • Im letzten Beispiel wird sie weitestgehend gemieden.

Alle Menschen sind fĂŒr sich Individuen. Es gibt Menschen – die haben eine Neigung zur Regression und andere die dies alles lieber vermeiden. Diejenigen, welche die Regression hĂ€ufig anwenden sind in der Tendenz Personen welche

    • die AnsprĂŒche der RealitĂ€t in irgendeiner Weise nicht erfĂŒllen können,
    • sich dann von der RealitĂ€t zurĂŒckziehen
    • und diese vermeiden
    • Z.B. indem sie viel schlafen, sich ablenken (durch viel Zeit im Internet oder dauernd auf Partys gehen und viel trinken).
    • Andererseits aber auf eine Versorgung durch andere warten anstatt das Leben aktiv selbst in die Hand zu nehmen und einer strukturierten geregelten TĂ€tigkeit nachzugehen und das eigene Leben aufzurĂ€umen.

Þ Solche Denkmuster sehen wir hĂ€ufig bei einer depressiven Grundstruktur. Die andere Gruppe von Menschen sind diejenigen, welche die Regression eher vermeiden.

    • Sie betonen die RealitĂ€tsanforderung viel deutlicher,
    • geben sich kaum Spielraum fĂŒr Fantasie,
    • lesen fast nur Sachliteratur.

Solch ein Denkmuster finden wir hÀufig bei psychosomatischen Erkrankungen wie den Zwangsstörungen.

(7) Unsere Entwicklungsstufen

Unsere Psyche ist – wie gesagt – in Entwicklungsstufen aufgebaut und die unteren Schichten bleiben immer erhalten.

Kommt es zu Konflikten – und werden untere Schichten frei gelegt – fĂ€llt man praktisch in frĂŒhere Entwicklungsstufen zurĂŒck.

Ein Vergleich mit einem kleinen Kind:

Ein kleines Kind hat zum Beispiel in der Zwischenzeit gelernt, seinen Toilettengang zu kontrollieren. Nun wird das Kind mit einer schwierigen Situation konfrontiert: ein Geschwisterchen wird geboren. So etwas kann in dem ersten Kind große Ängste auslösen – ganz besonders wenn es gerade seine ersten Schritte zu einer Autonomie (z.B. den Stuhlgang) vollzogen hat. 

die Zerrissenheit ist:

    • auf der einen Seite möchte es nicht die Aufmerksamkeit seiner Eltern verlieren wenn es jetzt alles alleine macht
    • Andererseits möchte er die neue Freiheit auch nicht wieder verlieren.

HĂ€ufig fallen die Ă€lteren Kinder dann in Verhaltensweisen zurĂŒck die der neu erworbenen Freiheit gar nicht mehr entsprechen:

    • es lĂ€sst sich wieder mehr herum tragen
    • Nuckelt am Daumen oder fordert die Nuckelflasche wieder ein
    • Spricht wie ein Baby
    • Macht – bei stĂ€rkerer Angst – nachts wieder ins Bett und gibt die hart erarbeitete Kontrolle ĂŒber seinen Stuhlgang (Autonomie/Freiheit) wieder auf
.

Das Kind regrediert freiwillig ein StĂŒck weit auf eine frĂŒhere Entwicklungsstufe zurĂŒck – als der Konflikt mit der RealitĂ€t noch nicht da war. Auf dieser Stufe fĂŒhlt es sich dann wieder etwas sicherer um die neue schwierige Situation zu bewĂ€ltigen.

Und – Ă€hnlich wie in einer Therapie – haben die Eltern dann  die Aufgabe:

– einerseits die alten VersorgungswĂŒnsche nicht ganz zu verweigern,

– andererseits aber auch die FreiheitswĂŒnsche/AutonomiewĂŒnsche des Kindes zu fördern.

(8) Regression in der Therapie

Besonders in der Therapie bedient man sich hÀufig der Regression.

    • Sie spielt eine zentrale Rolle in der Therapie
    • und das ganz besonders darum weil Patienten hĂ€ufig eine Therapie aufsuchen wenn sie mit der Regression in der ein oder anderen Weise ihre eigenen Schwierigkeiten haben

WĂ€hrend der Therapie muss ich der Therapeut dann immer wieder fragen,

    • ob er mit dem Patienten eher stĂŒtzend arbeitet (also in eine Progression geht) und seine FĂ€higkeiten versucht zu stĂ€rken
    • oder zuerst eher regressionsfördernd arbeitet und sich den Patienten ermuntert sich fallen zu lassen.

Ein Arbeiten in der Regression ist aber oft notwendig

      • damit ein Patient mit seinen inneren Themen ĂŒberhaupt in BerĂŒhrung kommen kann (welche er oft ausgeblendet hat)
      • um darĂŒber dann erst wieder die Möglichkeit zu haben in eine Progression/eine Entwicklung zu gehen.

So ist eine vernĂŒnftige Therapie immer ein Wechsel zwischen Progression und Regression.

Das Beispiel könnte so aussehen: Da ist ein Kind – dessen Eltern seine VersorgungswĂŒnsche ignorieren -und von ihm sehr viel Autonomie, freies Arbeiten/Denken verlangen.

Nehmen wir weiter an, die Eltern geben keinen guten Ausgleich zwischen den haltenden WĂŒnschen (regressive WĂŒnschen) und der Förderung der kindlichen Autonomie.

Das kann zum Beispiel geschehen wenn ein zweites Baby in der Familie kommt und dem Ă€lteren Kind nun die Rolle zu geschoben wird, „du musst jetzt der VernĂŒnftige sein.“

Das Ă€ltere Kind spĂŒrt, dass seine Eltern mit ihm besonders dann zufrieden sind, wenn es ihre (!) WĂŒnsche nach SelbststĂ€ndigkeit erfĂŒllt. Die Folge: Es passt sich an!

Und das geschieht hĂ€ufig so gut dass es auch in Zukunft eigenstĂ€ndig versucht – auch unausgesprochene LeistungsansprĂŒche der Eltern – immer zu erfĂŒllen. Logischerweise geht dies alles nur auf Kosten der FĂ€higkeit

    • sich auch einmal in der Regression fallen zu lassen,
    • fantasieren trĂ€umen und
    • auch der KreativitĂ€t. „Denn man muss ja immer fertige Leistungen bringen.“

Nur,  durch Regression wird ein Mensch erst so richtig kreativ.

HĂ€ufig kommt solch ein junger Erwachsener dann spĂ€ter zur Therapie weil er in seiner Kernfunktion (seinen Studienleistung) auf einmal fĂŒrchterlich einbricht und psychosomatische Symptome bekommt.

Eine vernĂŒnftige und stĂŒtzende Therapie wird dann darauf abzielen, seine eigentlichen FĂ€higkeiten wieder zu aktivieren.

HierfĂŒr gibt es verschiedene Möglichkeiten

    • Man könnte z.B. einen besseren Tages- und Lernplan ausarbeiten
    • Eine neue VerhĂ€ltnismĂ€ĂŸigkeit zwischen Freizeit und Lernen erarbeiten
    • Den Selbstwert/den realistischen Blick auf sich selbst stĂ€rken (Viktor Frankl: Der Selbstwert ist immer der gesunde Blick auf das was realistisch vorhanden ist).
    • Das Anspruchsdenken des Patienten in Ruhe vom Therapeuten reflektieren

(9) Schwierigkeiten in der Regressions–Therapie

(1) zu starke ICH – Konflikte

Sind die Konflikte des Patienten mit der RealitÀt so stark, dass diese Konflikte zu viel Energie abziehen und es ihm an Kraft zu einer Umsetzung fehlt, obwohl er in einer Regression sich etwas entspannen kann,

Þ dann helfen alle Appelle zur StĂ€rkung des ICHÂŽs nicht weiter.

(2) zu starke Anpassungsneigungen.

Die Regression dient ja dazu, dass der Patient durch ein „Luftholen“ Kraft bekommt, sich auf neue Situationen besser einzustellen.

Problematisch wird es aber, wenn das ICH des Patienten grundsÀtzlich eine starre Neigung zur Anpassung hat.

Der Patient ist dann im Therapieverlauf immer wieder gewohnt, sich anzupassen und zu funktionieren.

    • Mit der Gefahr dass die eigentlichen Probleme – trotz Entspannung in der Regression – unbearbeitet bleiben. Dann aber spĂ€ter umso stĂ€rker neu ĂŒber dem Patienten herein brechen.

Um einem Zuviel oder Zuwenig entgegen zu treten, bedient man sich verschiedener Therapiemöglichkeiten um die regressiven Prozesse zu regulieren oder zu fördern.

Solche Techniken unterscheiden sich zum Beispiel durch:

    • die Art und Weise wie der Therapeut seine Deutungen gibt
    • Durch zum Beispiel eine stĂ€rkere ZurĂŒckhaltung des Therapeuten die Regression fördern. Weniger direkte Interaktionen, ein stĂ€rkeres Nachklingen und lĂ€ngere Stille können die Regression fördern

(10)     Maligne vs. Benigne Regression

Eine Regression kann den Patienten jedoch auch ĂŒberfordern.

    • Besteht die Innenwelt einer Person vorwiegend aus Chaos oder vernichtenden Gedanken und
    • befindet sich dass ich ICH einem Zustand der Auflösung und
    • hat die Person Schwierigkeiten mit der Anpassung an die RealitĂ€t

kommt es sehr hĂ€ufig zu einer Überforderung und ist dadurch kontraproduktiv

Dies sehen wir am hÀufigsten bei einem Borderliner.

In solchen FĂ€llen droht das, was der Psychoanalytiker eine maligne Regression nennt – also eine Form der Regression die wirklich nicht entwicklungsfördernd wirkt sondern eher zerstörerisch.

Das Gegenteil zu der maligne Regression ist die benigne Regression

Im Falle eine malignen Regression

    • wird der Patient hĂ€ufig so ĂŒberfordert
      • dass sich der Patient massiv von der RealitĂ€t abgekapselt und der Therapeut ihn nicht mehr erreichen kann.
      • In ganz ganz extremen FĂ€llen kann der Patient kompensieren (Die Kompensation ist die FĂ€higkeit, auftretende Symptome durch weitere Hilfsmittel als nur der VerdrĂ€ngung zu verhindern.,
      • psychotisch werden oder
      • – im schlimmsten Falle – sich Suizidieren.

Diese Gefahr ist real und darum wird ein Therapeut sehr frĂŒh solche Dynamiken einer malignen Regression unterbinden und sofort den Rahmen logischerweise der Therapie wechseln.

Diese Gefahr ist aber zum GlĂŒck auch selten. Denn besonders der Patient wird durch eine Rahmenbedingung – die ihn ĂŒberfordert – selbst schnell auf eine andere wechseln wollen.

Wirklich zum GlĂŒck ist unsere Psyche ein LebenskĂŒnstler und kann sich in kritischen Erfahrungen hĂ€ufig auf gute Erfahrungen zurĂŒck besinnen.

Die Benigne Regression

Man könnte jetzt denken, die benigne Regression wĂ€re gemĂŒtlich und total einfach.

Aber hÀufig passiert auch hier genau das Gegenteil.

Sie heißt nur deshalb benigne Regression weil ihre Folgen gut sind in der Progression. (gutartiger und bösartiger Tumor werden mit dem Begriff Benigner und Maligner Tumor beschrieben). Aber Wachstum bedeutet oftmals auch Schmerzen.

Auch bei einer benignen Regression entfalten sich teilweise sehr schmerzvolle regressive Dynamiken.

Wird der Patient in der regressiven Phase mit seinen Problemen konfrontiert

– kann es zu starken SchamgefĂŒhlen, Ohnmacht, GefĂŒhlen der Minderwertigkeit, der existenziellen Angst vor Liebesverlust kommen.

(„Nur wenn man etwas leistet dann ist man auch liebenswert“ – das Leitmotiv eines Perfektionisten).

All das Besprochene zusammen gefasst, sind fĂŒr sich GrĂŒnde, warum es vielen Patienten hĂ€ufig schwer fĂ€llt sich in eine kindliche Regression fallen zu lassen. „Lieber die Augen weg drehen als sich den Problemen stellen“

.

Es ist die Aufgabe des Therapeuten

    • mit dem Patienten eine gute Verbindung zu geben,
    • ihm eine Sicherheit in der Beziehung zu schenken und damit
    • einen neuen Entwicklungsraum zu eröffnen der
      • abseits von jeglichen Abwehrmechanismen liegt

um ihm dann zu helfen das StĂŒck Freiheit zu bekommen was er sich schon immer gewĂŒnscht hat

Borderline Diagnose? Lassen Sie uns miteinander ins GesprÀch kommen. 

Marcus JĂ€hn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang mit Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine GegenĂŒbertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit ĂŒber Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

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  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kĂŒhlen Kopf zu bewahren. 

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Marcus JĂ€hn Meine Buchempfehlung zu diesem Thema

Welche Therapie hilft bei Borderline? 

Borderline ist die Königsdisziplin in den zu behandelnden Störungsbildern. Dieses Buch befasst sich nicht mit einer Therapie zu Hause, in der Praxis, sondern in einem klinischen Umfeld. Die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (Transference-Focused Psychotherapy, TFP) ist ein psychodynamisches Verfahren, dass die Beziehungs- und IdentitĂ€tsstörung von Borderliner ganz in den Mittelpunkt der Therapie stellt. Ihren Ursprung hat sie in der Objektbeziehungstheorie, die davon ausgeht, dass die Schwierigkeiten bei Persönlichkeitsstörungen auf nicht integrierte Persönlichkeitsanteile zurĂŒckzufĂŒhren sind. Darum mĂŒssen diese durch eine Therapie aktiviert und in das Handeln integriert werden. 

Dieses Buch befasst sich ausfĂŒhrlich mit Diagnostik, Therapievereinbarungen, Behandlungsphasen, Therapiefokus und Arbeiten im interdisziplinĂ€ren Team. Ein tolles Werk fĂŒr jeden Facharzt. 

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