Schriftzug Marcsu Jähn
Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet

Mit der  Transaktionsanalyse die unterschiedlichen Persönlichkeiten verstehen

Im Grunde genommen, sind wir alle gleich aufgebaut: Wir alle haben 3 verschiedene Ich – Zustände: 
Das Eltern – ich, dass Erwachsenen – ich und das Kindheits – ich

Trotz dieser Gemeinsamkeit sind wir voneinander völlig verschieden:

      1. durch den Inhalt womit unsere Eltern-ich, Erwachsene-ich, Kindheits- ich Einheiten gefühlt wurden.
      2. Durch die Art und Weise wie diese drei ichZustände miteinander zusammen spielen und arbeiten.

Bei diesem Beitrag möchte ich mich auf den 2.  Punkt etwas mehr konzentrieren: die Unterschiede in der Zusammenarbeit der ich – Funktionen. 
Es gibt hier 2 Probleme:

        • die Trübung
        • Den Ausschluss / die Blockade

(1) Teil die Trübung

Eine Trübung ist – wenn Fremdpartikel – z.B.  in einer Flüssigkeit – die Durchsichtigkeit/Transparenz verändern. Die Klare Sicht wird durch Fremdkörper reduziert.

Wir reden ja immer über die 3 –Ebenen: (Eltern/Erwachsenen/Kindheit – ich).  Im gesunden Zustand sind diese drei Ich – Zustände voneinander getrennt. Werden diese nicht auseinander gehalten, dann haltet handelt es sich um eine Überschneidung/Trübung des Erwachsenen – ich.

2 Nachteile bilden sich dann heraus:

1. Das Vorurteil
2. Oder der Mensch hat Einbildungen.

Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Trübung und Vorurteile

1.1. wie entstehen Vorurteile?

Wenn du dir die Ebenen-Überschneidung in dem Bild anschaust, dann siehst du eine Trübung des Erwachsenen –ich

      • durch ungeprüfte Informationen aus dem Eltern-ICH
      • die jedoch als wahr und korrekt gewissermaßen objektiviert worden sind.

Dies sind dann die klassischen Vorurteile. Dogmen aus dem Eltern-ICH werden sozusagen objektiviert wie zum Beispiel

      • weiße Menschen sind besser als schwarze Menschen (Black lifes matters)
      • Bayern München ist besser als Dortmund
      • Frauen können nicht einparken
      • Männer machen generell auf dicke Hose

Solche Vorurteile/Dogmen werden bei Transaktionen zwischen Menschen auf der Basis dieser Vorurteile objektiviert (Also von subjektiven und emotionalen Einflüssen befreit) und das lange bevor sie durch Realität und Informationen aus dem Erwachsenen – ich kontrolliert werden können.

Vorurteile entwickeln sich ganz früh in der Kindheit – solange das kleine „Erwachsenen-ICH“ noch nicht ausgereift ist,

      • wenn die Eltern eine nähere Untersuchung bestimmter Gegenstände/Aussagen unterbinden
      • den Forschergeist des kleinen Kindes ungebührlich unterbrechen.

Auf einem Campingplatz rief einmal eine Mutter ihren ca. 3 jährigen Sohn er solle zum Caravan zurückkommen da kleine Jungen sonst geklaut werden würden.

Das kleine Kind wagt – auf Grund seiner noch nicht vorhandenen Vergleichsmöglichkeiten – nicht, diese Aussagen der Eltern infrage zu stellen, aus Angst vor dem Zorn/Tadel der Eltern.

Wie fest diese Gedankengänge dann in den Erwachsenen Menschen (nicht im Erwachsenen – ich) ein zementiert sind wissen wir alle. 
Es ist schwierig mit einem voreingenommenen Menschen zu diskutieren. Sie versuchen dann ihre Ansichten mit allen möglichen/auch unmöglichen Argumenten Außenstehenden gegenüber zu verteidigen.

Auch wenn sich das unlogisch für einen Dritten anhören mag: dieses Festhalten an einem Vorurteil bringt einen Vorteil – es bringt Sicherheit.!

Für ein kleines Kind ist es absolut sicherer einer Lüge zu glauben als den eigenen kleinen Augen und Ohren. Aus diesem wichtigen Grund lässt sich ein Vorurteil nicht durch eine sachliche Besprechung (durch das Erwachsenen – ICH) ausräumen.

Kann man gegen Vorurteile den etwas tun? Ja! Man kann sie abbauen, wenn man

      1. deutlich werden lässt, dass es heute (!) nicht mehr gefährlich, ist eine andere Meinung zu sein als die Eltern.
      2. Indem man das Eltern – ICH durch Informationen über die heutige Realität und Wirklichkeit sozusagen Updated und auf den neuesten Stand bringt.

Um Vorurteile wirksam zu behandeln muss man das Eltern –ich und das Erwachsenen – ich wieder voneinander trennen und die Grenze zwischen beiden wiederherstellen.

1.2. wie entstehen Einbildungen und Halluzinationen?

Wenn das Erwachsenen – ICH durch das Kindheits – ICH

      • dermaßen mit Gefühlen oder frühkindlichen Erlebnissen angefüllt wird
      • diese dann noch in der Gegenwart objektiviert werden,
        dann spricht man von einer Trübung des Erwachsenen – ICH´s  durch das Kindheits– ICH´s.

Die beiden häufigsten Erscheinungen sind dann die Einbildungen und die Halluzinationen.
Diese beruhen immer auf Furcht. „Die Welt ist schrecklich“ beschreibt sehr gut wie die Welt des Menschen als kleinem Kind erschien. Ein Mensch – der als kleines Kind immer in der Angst vor den Gefühlsausbrüchen und der Brutalität seiner unberechenbaren Eltern lebte – kann später als Erwachsener unter Stress die gleiche Furcht erleben wie er diese als kleines Kind erlebte.

Nun aber ist er ein Erwachsener  und sieht sich der gleichen Furcht gegenüber die sich für ihn jetzt aber als objektivierte/logische/beweisbare Information darstellt.

Er kann dann wirklich denken, dass ein Mensch ihn verfolgt um ihn zu töten.

Solch eine wahnhafte Vorstellung kann nur reduziert werden, wenn man ihm deutlich macht, dass die ursprüngliche Bedrohung (die Kindheits Bedrohung und nicht die aktuelle) heute nicht mehr besteht.

Erst wenn das Erwachsenen – ICH von dieser Trübung befreit ist, kann es anschließend dann die aktuellen Realitätsdaten / Informationen weiter verarbeiten.

Halluzinationen sind ein weiteres Thema bei der Trübung des Erwachsenen – ICH durch das Kindheits – ICH

Halluzinationen werden durch extremen Stress hervorgerufen bei denen eine extreme frühere Erfahrung (Erniedrigung, Zurückweisung, Tadel) äußerlich wieder erlebt wird obwohl keine da ist.

Ein damals aufgezeichnetes Erlebnis tritt – wie „wirklich geschehen“ wieder ein – und der arme Mensch „hört jetzt wieder“ genau die Stimmen, die in seiner vergangenen Realität existierten.

Wenn man ihn dann fragt, was diese Stimmen nun sagen nennt er typischerweise Worte der Bedrohung und der Gewalt – daraus resultiert dann auch seine Angst!

Und je verworrener sich diese Halluzinationen für einen anhören – desto chaotischer/unklarer/ungeordneter verlief seine Kindheit.

Solche chaotischen Halluzinationen sind eigentlich nicht schwer zu verstehen wenn wir bedenken, welche Misshandlungen in Wort und Tat viele Kinder ausgesetzt sind und sich dies dann später in Persönlichkeitsstörungen wie zum Beispiel auch in Borderline und Nazismus und Perfektionismus und Psychopathie ausgebildet hat.

Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade

(2) Der Ausschluss/die Blockierung eines ICH – Anteils

Eine Blockade/ ein Ausschluss zeigt sich in Stereotypen, automatischen formelhaften und voraussehbaren Handlungen welche in einer bedrohlichen Situation so lange wie möglich (wie eine Rettungsformel / ein Mandra) unverändert beibehalten wird.

In einer Bedrohungssituation blockiert entweder: dass Eltern -ich  das Kindheits – ich
oder:
Das Kindheits – ICH  blockiert das Eltern – ICH.

Wie zeigt sich das in der Realität?

Schauen wir uns einmal 5 Bereiche an, wie sich so eine Blockade/Ausschluss bei Persönlichkeitsstörungen zeigt.

2.1 Der Workaholic/ der nicht spielen kann 
2.2 Der Psychopath (der Mensch ohne Gewissen) 
2.3 Der Psychotiker (Nicht – organische Psychosen) 
2.4 Der manisch – Depressive 
2.5 Der Langweiler

2.1 Der Workaholic/der, der nicht spielen kann

Wenn das Kindheits – ICH blockiert wurde und das Erwachsenen ICH durch das Eltern – ich getrübt wird haben wir diesen Fall von einem Menschen mit

      • sehr hohen Pflichtbewusstsein
      • Der immer Überstunden macht
      • Immer an die Arbeit/seine Aufgaben denkt
      • und sogar schon gereizt reagiert wenn seine Familie mit ihm Freizeit machen möchte.

Was ist mit ihm geschehen? Solche Menschen sind typischerweise in der Kindheit — von ihren strengen, pflichtbewussten Eltern — so extrem und rücksichtslos zusammen gestaucht worden, dass ihre einzige sichere Lebensmöglichkeit darin bestand, dass eigene Kindheits – ich zu blockieren.

Die Erfahrung war, dass es Ärger gab wenn er seinen Kindheits – ich damals freien Lauf ließ. Typische Sätze seiner Eltern (welche er dann in seinem Erwachsenen – ich) fest verankerte waren:

      • „werde endlich erwachsen“
      • „Wie oft muss ich dir noch sagen?“
      • „Kinder haben zu gehorchen/Kinder soll man sehen aber nicht hören.“

Neben diesen harten Ermahnungen gab es bei den kleinen Menschen nur dann Belohnung, wenn sie sich

      • völlig angepasst hatten
      • Fleisig waren /angestrengt/Unterwürfigkeit/direkte Befehlserfüllung der Eltern.

Die Folge? Eine totale Anpassung an das Eltern – ich und eine völlige Blockierung der kindlichen Impulse. Im Kindheits – ich solche Menschen sind nur wenige glückliche Momente aufgezeichnet.

Man kann solchen Menschen aber helfen:

Die Hilfe besteht darin, Ihnen zu zeigen dass solch eine Einstellung nicht fair ist (eine Eigenschaft des Erwachsenen – ich) gegenüber seinen Kindern, seiner Familie im gesamten , wenn er  das Kindheits – ich von seinen Kindern und seiner Frau versucht zu blockieren.

Wenn dieser Mensch sein eigenes Erwachsenen – ich ganz bewusst und zielgerecht anstrengt kann er aufgrund seines Erwachsenen-ich mit der Familie in Urlaub fahren, seine Überstunden vergessen und die Geschichten seiner Kinder selber liebevoll anhören (was eine Fähigkeit des Erwachsenen – ICH ist) und an dem Leben seiner Familie wieder teilnehmen.

Fazit: Sein Erwachsen –ich kann ihm dabei helfen, liebevoll zu sein und sein Familienleben zu erhalten.

Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade - Der Workaholic
Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade - Der Psychopath

2.2 Der Psychopath/Blockade des Eltern – ich

Das ist jetzt ein wirkliches Problem für unsere Gesellschaft. Menschen bei denen das Erwachsenen – ich durch das Kindheits– ich blockiert wurde.

Dazu kommt es bei Menschen,

      • deren Eltern oder die allernächsten Erzieher dermaßen bedrohlich und brutal waren /
      • es geht aber auch genau extrem andersherum in dem sie sinnlos nachgiebig waren, dass dieser Mensch das Eltern ich gewissermaßen blockieren musste um überleben zu können.

Solche Handlungsweisen sind typisch für Psychopathen! Sie haben sehr früh in ihrem Leben I Grundanschauung: „ich bin nicht okay – du bist okay“ aufgegeben und eine völlig neue angenommen: 
„Ich bin okay – du bist nicht okay“

Als junger Mensch hat er richtig geschlussfolgert dass deine Eltern tatsächlich nicht okay sind und zwar in einem solchen Ausmaße dass er sie komplett blockiert hat. Soll ich eine Blockade kann im Extremfall bis hin zum Mord gehen.

In all den anderen / leichteren Fällen schließt er die Eltern und das Eltern ich psychisch aus so dass er im gewissen Sinne keine Eltern und damit auch kein Eltern – ich hat.

Was aber ist die Folge?

Mit der Blockade des Eltern – ich blockierte auch das wenige „gute“ das Jahr im Eltern – ich ist. Solch einem Menschen fehlen dann jegliche soziale Kontrolle oder angemessenes Verhalten mit den typischen elterlichen Regeln: „

      • man darf“ und „man darf nicht“
      • Gesellschaftliche Normen
      • Das Gewissen

Sein Verhalten wir dann vom Kindheit – ich geleitet das versucht mithilfe des von ihm gedrückten Erwachsenen – ich nun andere Menschen nach eigenen Wünschen hin zu manipulieren. Gedanken an Konsequenzen interessieren ihn dann überhaupt nicht mehr.

Wenn die ersten Lebensjahren nur aus Kampf um das körperliche und seelische überleben bestehen dann ist die Gefahr sehr groß dass dieser Kampf bei diesem Menschen sein ganzes Leben lang hin durch bleiben wird.

„Lieben lernt man in dem man selber geliebt wird.“ Man kann relativ leicht prüfen ob ein Mensch ein Eltern – ich hat wenn man untersucht ob er Gefühle wie Scham, Reue, Schuld Gefühle kennt.

Solche Gefühle existieren im Kindheits – ich und kommen dann hervor wenn das Eltern – ich das Kindheits – ich „schlägt“. Wenn solche Gefühle nicht existieren — ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Eltern – ich blockiert.

Komm so jemand ins Gefängnis / wird verhaftet weil er eine Gewalttat verübt hat und er zeigt dann keinerlei Gefühle von Reue oder Schuld so lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass er ein blockiertes Eltern – ich hat. 
Das ist für die forensische Psychatrie und das Thema Rehabilitation extrem wichtig. Die Behandlung solcher Menschen ist sehr schwierig denn man kann kein Eltern – ich aufwecken wo keines vorher existiert.

Ganz unmöglich ist es aber nicht solch einem Menschen zu einem vernünftigen Leben zu verhelfen.
M
an kann das Eltern – ich so festigen dass er den Respekt und auch die Wertschätzung anderer Menschen gewinnt. Aber das ist ein anderer Teil in der Transaktionsanalyse.

2.3. Der Psychotiker / Das blockierte Erwachsenen – ich

Menschen mit einem blockierten Erwachsenen – ich sind psychotisch. Solche Menschen haben keinen Kontakt mehr mit der Realität. Wie wir bereits in einem früheren Beitrag gelernt haben äußern sich das Eltern – ich und das Kindheits – ich immer reflexhaft und direkt.

Weil das abschätzende und relativierende Erwachsenen – ich fehlt, erfolgt dies dann in einen wirren Durcheinander von archaischen Erfahrungen, die aber heute sinnlos sind da sie bereits bei ihrer Aufzeichnung im Kindheitsalter keinen Sinn ergaben.

Die Erfahrungen dieses Menschen in seiner Kindheitsphase waren so bizarr und voller Konflikte zwischen Gut und schlecht, erlaubt und verboten, Freiheit und Zwang – dass der Kampf des Erwachsenen – ich in der frühsten Kindheit gewissermaßen aufgegeben wurde. 
„Mein Kampf ist zu schwer – ich gebe es auf.“

Wie kann man solchen Menschen/solchen psychotischen Patienten helfen?

Der allererste Schritt in der Behandlung eines psychotischen Patienten ist die Reduzierung seiner Angst Gefühle. Für den Patienten ist es enorm wichtig dass er von der allerersten Begegnung mit dem Therapeuten oder einer anderen Bezugs Person dessen Grundanschauung „ich bin okay – du bist okay“ deutlich zu spüren bekommt.

Die Therapie beginnt mit dem ersten Blickwechsel zwischen Therapeut und Patienten wenn der Therapeut mit seiner Grundeinstellung „ich bin okay – du bist okay“ einen Raum betritt. Psychotiker sind eigentlich fast normale Menschen die sich wie alle anderen auch nach sinnvollen Beziehung zu anderen Menschen sehnen.

Wenn die sich dann einem Menschen gegenüber sehen der die Anschauung: „ich bin okay – du bist okay“ ausstrahlt dann ist das für Sie eine wunderbare neue Erfahrung.

Das vorher blockierte Erwachsenen – ich reagiert auf diese menschliche Einstellung und frag dann den Therapeuten „warum sind sie draußen, und ich bin noch hier drin?“ 
Durch diese therapeutisch sinnvolle Haltung „ich bin okay – du bist okay“ fühlt sich ein psychotischer Patient unterstützt, gestreichelt ermuntert und dadurch wird das Erwachsenen – ich für eine Rückkehr in die Realität vorbereitet.

Psychopathische Patienten sind ein großes Kapitel für sich selbst. Solche Patienten haben oftmals auch organische Funktionsstörungen so dass eine Behandlung eines psychopathischen Menschen immer in die Hände eines Psychiaters gehört.

Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade - Der Psychotiker
Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade - Der manisch Depressive

2.4 Der manisch – depressive/periodisches Blockieren

Jeder von uns hat diesen Wechsel in den Stimmungen …. Die Allermeisten nehmen die trüben Stimmungen hin und genießen die guten Stimmungen weil bei Ihnen das Erwachsenen – ich die Kontrolle behält und dafür sorgt dass ihr Verhalten immer in einem gewissen Maße angemessen bleibt.

Diese „normalen Stimmungswechsel“ sind in der Regel in ihrer Ursache nachvollziehbar wie zum Beispiel:

      • durch den Wechsel der Jahreszeiten
      • Bei Festtagen (häufige Zunahme vom Krankenhaus Einlieferung an Weihnachten).
      • Schöne und weniger schöne Erinnerungen zum Beispiel bei Gerüchen die an gewisse Ereignisse erinnern und den Menschen in ein HOCH oder in ein TIEF versetzen.

All das sind Stimmungswechsel die mehr oder weniger gut in ihrer Ursache nachvollziehbar sind.

Es gibt aber einen Zustand bei dem diese Stimmungswechsel

      • extrem sind
      • Und sich der Kontrolle des Erwachsenen – ich entziehen.
      • Deren Ursache im Unklaren liegt.

Diesen Zustand findet man bei der manisch – depressiven Persönlichkeit. So jemand erlebt periodisch starke Stimmungsschwankungen.

In der manischen Phase: Fühlt er sich euphorisch, überlegen und voller Energie. Sein Kindheits – ich hat die Kontrolle und es scheint dass das Eltern – ich keinen regulierenden Einfluss mehr hat so dass der Mensch glaubt, nichts mehr falsch machen zu können.

Dann erfolgt ein Stimmungswandel hin in tiefste Depression. Das „okay – Gefühl“ ist genau so geheimnisvoll verschwunden wie es zuvor aufgetaucht war. Jetzt ist das Leben leer, die Energie ist verschwunden und das Eltern – ich kehrt mit all dem aufgestauten Tadel und den alten Zwängen wieder zurück. 
Auch in dieser Phase ist das Erwachsenen-ich wieder ohnmächtig und der Mensch sitzt regungslos in einer Depression.

Nochmals:

      • der Unterschied zu den normalen Stimmungsschwankungen oder einem alltäglichen „Himmelhoch Jauchzen / zu Tode betrübt“ ist, dass diese Stimmungsschwankungen unerklärlich (!) erscheinen und regelmäßig immer wieder in Zyklen auftreten.

Damit man diese manisch-depressiven Zyklen versteht muss man sich darüber klar sein, dass

      • sowohl die Allmacht (In der manischen Phase)
      • als auch die Ohnmacht (in der depressiven Phase)
      • Gefühle (!) sind welche im Kindheits – ich aufgezeichnet wurden.

Bei beiden Gefühlen handelt es sich um Reaktionen auf archaische  Aufzeichnungen im Eltern – ich. In beiden Phasen geht es also um einen inneren Dialog zwischen dem Eltern – ich und im Kindheits – ich.

    • ist er depressiv schlägt das Eltern – ich auf das Kindheits – ich ein
    • Ist er manisch spendet das Eltern – ich sozusagen Beifall.

Bei der manisch – depressiven Persönlichkeit findet man häufig

      • ein übermächtiges Eltern – ich vor, das widersprüchliche Gebote und Verbote enthält
        • die sehr früh im Leben des Menschen aufgezeichnet wurden
        • als das Erwachsenen – ich in dem kleinen Menschen zum ersten Mal versuchte ein System an Ursache und Wirkung und Kausalität zu erarbeiten.

Der schweizer Entwicklungs-Psychologe Forscher Jean Piaget (1896 – 1980) äußerte sich hierzu einmal folgendermaßen: „Wenn in dieser kritischen Phase der Entwicklung unüberwindliche Unvereinbarkeiten und Widersprüche in dem Kind aufkommen und nicht gelöst werden können, kann das Kind resignieren/aufgeben und sein Intellekt bildet keine Kausalitätsstruktur / keine Verbindung zwischen Ursache und Wirkung“

Das Kind sagt dann gewissermaßen: „So wie ich es mir vorstelle, hat es ja doch keinen Sinn und alles ist egal.“ 

Die neue Kausalität in dem kleinen Kind ist dann die Aussage, dass alles eine Angelegenheit der Zeit (!) ist und nicht eine Angelegenheit von Ereignissen und Objekten. 
Der manisch-depressive kann dann genauso wie in seiner Kindheit nicht mehr sagen was seine Hochs oder seine Tiefs verursacht hat.

Seine Stimmungen sind genauso wenig vorhersehbar wie damals weil auch die strafenden und lobenden Eltern nicht vorauszusehen waren. 
Solche Menschen wurden in der Regel sehr widersprüchlich erzogen. 
Das Erwachsen – ich in dem kleinen Menschen konnte sich die regelmäßigen Veränderung bei seinen Eltern nicht erklären und darum hat es aufgegeben mit dem letzten Versuch einer völlig anderen Lebens Anschauung:

„Ich bin nicht okay – und ich bin mir nicht klar über dich.“

Man muss sich einmal überlegen, wie schwierig es für einen 1 oder 2 jährigen Jungen/Mädchen ist, zu verstehen was vorgeht wenn sich seine Eltern periodisch von einer Art Mensch in eine andere Art Mensch verwandeln. 

Hierfür kann es viele Gründe geben. Nehmen wir mal einen recht häufigen Grund: den Alkoholismus. Die Mutter hat getrunken und ist jetzt förmlich in Fahrt. Sie lobte, drückt, streichelt und kitzelt das Kind bis es schreit. Spielt mit ihm Fangen rund um den Tisch, wirbelt ihn förmlich durch die Luft. Das Leben ist schön! 
Dann wird die Mutter benebelt, bewusstlos. Stundenlang ist der kleine Junge verlassen. Er ist hungrig, leer und die Mutter ist weg.

      • Das Streichen ist weg.
      • Wie kann er das Streichen zurückbekommen?
      • Was ist geschehen?
        • Der kleine Junge weiß es nicht.

Später kommt die Mutter wieder zu sich und ist völlig verkatert.

      • Sie kann seinen Anblick nicht ertragen und stößt ihn weg.
      • Er weint und kommt wieder zu ihr.
      • Sie schlägt ihn.
        • Was ist jetzt geschehen?
        • Was hat er getan?
        • Es war doch so schön und jetzt ist alles so schlimm.
          • Der kleine Junge weint sich in den Schlaf.

Der neue Morgen kommt. Die Mutter ist wieder angeheitert und wieder geht es los. Gestern Abend war schlimm, jetzt ist alles wieder gut. Natürlich wird es später wieder schlimm werden. Der kleine Mensch weiß nicht warum aber mit der Zeit (!) verändert sich ja sowieso alles.

Alles ist so schrecklich gut (manisch) und schrecklich schlimm (depressiv).

Das Wort schrecklich trifft auf beide Zustände zu weil nach der erlebten Wirklichkeit dieser Wechsel plötzlich, total und absolut nicht voraussagbar Eintritt.  Das Beispiel Alkoholsucht ist nur eine auslösende Form. Häufig sieht man das auch bei Kindern deren Eltern Drogensüchtig sind, religiös übertrieben leben oder psychotisch sind.

Zum Beispiel kann die Mutter auch manisch – depressiv gewesen sein und zwar nicht wegen des Alkohols sondern als Reaktion auf ihre eigenen Aufzeichnungen in ihrem (!) Eltern – ich diese jetzt ihrerseits in ihrem (!) Kind wieder neu reproduziert.

Manisch-depressive Psychosen werden häufig in Familien auf die nächste Generation übertragen und in solch einer verwirrenden Umgebung wird das „nicht – okay“ des Kindes immer mehr von Generation zu Generation vergrößert.

Was kann die Lösung sein?

Wie bei der Behandlung aller emotionalen Probleme und Persönlichkeitsstörungen muss das Erwachsenen – ich dazu gebracht werden, seine Gefühle zu überprüfen und sich immer wieder zu fragen: „warum?“

Mit die größte Herausforderung in der Behandlung von manisch –depressiv und liegt darin dass das Kind schon sehr frühzeitig aufgegeben hat, nach dem „warum“ zu fragen da es ja zu dem Entschluss gekommen ist, nie mehr zu fragen.

Nach der amerikanischen Psychologin Frieder Fromm – Reichmann mangelt es manisch – depressiven Personen

      • an der Fähigkeit zum genauen Beobachten,
      • an dem Mangel an Interesse,
      • und am Talent zum Beobachten und Verstehen.

Die Behandlung solcher Menschen besteht darin, dass Erwachsenen – ich aus seinem Käfig zurück zu rufen und ihm wieder die Entscheidungsgewalt in den Fragen der Kausalität zu übertragen. Wird durch die Therapie das Kindheits-ICH – beruhigt, fängt das Erwachsen – ICH wieder an zu funktionieren und lässt sich dazu bewegen die Gründe für die Stimmungswechsel herauszufinden.

Als kleines Kind war der Mensch seinen Gefühlen ausgeliefert. Jetzt aber ist er erwachsen und kann zu der Erkenntnis kommen, dass das was er tut über seinen heutigen (1) Lob und Tadel entscheidet.

2.5. Der Langweiler

Es gibt Menschen, die würden wir als trocken, langweilig oder stumpf bezeichnen. Diese haben in ihrem Eltern – ich und ihren ihrem Kindheits – ich so flaue und trocken Aufzeichnungen dass ihnen die Energie für einen farbigen Charakter fehlt. 
Die Eltern dieser Menschen waren aber selber stumpf, äußerten sich kaum und es gab selten Strafe und selten Belohnung.

Als kleines Kind durfte er nie die Wunder und Abenteuer der verborgenen Welt draußen genießen/ oder auch erleiden. Er hatte selten Beziehungen zu anderen Kindern. Sein Erwachsenen – ich nahm die Wirklichkeit zwar immer korrekt auf, aber die Wirklichkeit war stets gleich-langweilig.

Beziehungen zu anderen Menschen werden nicht als wertvoll betrachtet. Seine Persönlichkeit gleicht einem Computer. Während sich die einen auf einer Party amüsieren blättert er in einer Illustrierten und tut das Einzige was er kann: er sichtet Daten.

Auch wenn er für die Gesellschaft in gewissem Sinne kein Problem darstellt ist jedoch für sich selber ein Problem. Er ist eingeschränkt und empfindet sich selbst und das Leben als eingeschränkt. … So kleinkariert wie damals in seinen ersten Jahren.

Es müssen aber immer nur stumpfe Eltern als Grund dafür infrage kommen um ein Langweiler zu werden:

Ein kleines Kind ist grundsätzlich immer Erlebnishungrig und platzt immer am Anfang seines Lebens förmlich vor Neugierde. „Wieso weshalb warum“ sind typische Fragen wie zum Beispiel woher kommen die Babys, woher kommt Gott? Was ist Licht? Wieso, weshalb, warum?

Wenn solch ein Kind immer wieder nur beschwichtigende und auch falsche Antworten bekommt die seine Verwirrung weiter steigern und sich später als falsch herausstellen (!) hört dieser Mensch auf, interessiert zu sein und wird gelangweilt. Er macht dann sozusagen dicht“ gegen weitere Interessensgebiete da die Antworten auf seine früheren Fragen ihn selber nur verwirrt haben.

Häufig finden wir dies bei Oberschülern und Studenten wenn sie sich zu moralischen und religiösen Fragen äußern sollen. Ihre Langeweile ist das Ergebnis auf abgedroschene Antworten die sie selber auf der Suche nach der Wahrheit erhalten haben. 
Wer in der Kindheit Märchen über das Christkind und den Nikolaus erzählt bekommen hat – und dies im späteren Leben erkennt dass dies alles Märchen waren – hält auch alle anderen religiösen Themen logischerweise für Märchen und beginnt eine gewisse Langeweile gegenüber diesem Thema zu entwickeln.

Stumpfe Eltern und abgedroschene falsche Antworten/verwirrende Antworten sind typische Ausgangsmerkmale für den gelangweilten Menschen.

Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Die Blockade - Der Langweiler
Die Transaktionsanalyse erklärt, wie sich unsere Persönlichkeit bildet - Anleitung zum Glücklichsein

(3) Die Basis für ein glückliches Leben

Wir alle sind Menschen die sich in der Architektur und in den Funktionsweisen vom Eltern/Erwachsenen/Kindheits – ich unterscheiden. Bis jetzt haben wir solche Unterschiede besprochen die sich später in klinischen Leiden ausdrücken.

Das sind aber zum Glück eher die Ausnahmen! Die meisten unserer Unterschiede sind gesund und bedeuten vielmehr ein emanzipiertes Erwachsen – ich welches jede Transaktion leitet. 

Eine gesunde Transaktion bedeutet:

      1. das Erwachsenen – ich entnimmt dem Eltern – ich, dem Kindheits – ich und der Realität die notwendigen Daten,
      2. verarbeitet diese dann zu einer Entscheidung was zu tun ist.

Und je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto größer ist die Möglichkeit einer vernünftigen Entscheidung. 
Das alles zeigt wie wichtig es ist, das kleine Kind mit so vielen guten Erfahrungen wie möglich an das Leben heranzuführen.

Dazu gehört auch

      • der unbeschränkte Zugang zu Gegenständen in der näheren Umgebung wie Töpfe oder Pfannen,
      • der Umgang mit Erde, Matsch und Löwenzahn, Haustieren, Freunden
      • oder Ausflüge in den Wald, Abende mit Geschichten erzählen, Feste und Feiertage, Spielsachen, Musik
      • und ganz besonders wichtig: offene freundliche Gespräche mit den Eltern die auch wirklich Zeit haben.

Solche Kinder haben in ihrem Eltern – ich einen wesentlich umfangreicheren Datenfundus und in ihrem Kindheits – ich viel mehr positive Gefühle als der kleine Mensch der immer isoliert und in Watte gepackt ist (Helikopter Eltern).

Wie im Beitrag 3.1 „wie kann ich wieder okay werden“ beschrieben ist in den allermeisten Fällen
die erste Lebensanschauung des jungen Menschen „ich bin nicht okay – du bist okay!“. Wenn jetzt ein kleiner Mensch schon frühzeitig die verschiedenen Möglichkeiten zu Überwindung dieser ersten „nicht okay – Anschauung“ ausprobiert wird sein Erwachsen –ich gestärkt und zu einer weiteren Erkundung der großen Welt hin zu einem stabilen Selbstwert ermutigt.

Das Lob und Selbstvertrauen was er dadurch gewinnt, motiviert ihn dann noch weiter zu agieren.

Wenn wir alle unser eigenes Eltern/Erwachsenen/Kindheits – ich verstehen, verstehen wir nicht nur

      • was im Eltern –ich und Kindheits – ich vorhanden ist,
      • sondern besonders auch das, was diesen ich – Zuständen fehlt.

Wenn sich das langweilige Mädchen (alte Jungfer) mit 20 Jahren beklagt: „ich bin ein Mauerblümchen und alle finden mich langweilig“ dann hat sie jetzt (!) eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken: Wenn sie nämlich erkennt, dass ihr Eltern – ich und ihr Kindheits – ich keine Farbe und nur Langeweile in das Leben bringen dann kann sie mit ihrem Erwachsenen – ich in der Wirklichkeit nun all das entdecken, was nicht langweilig und farblos ist.

Die Stärkung des Erwachsenen – ich ist das erste und wichtige Ziel in der Transaktionsanalyse. Die Verwandlung von einem Mauerblümchen in eine Partymaus wird nicht über Nacht geschehen aber die Erkenntnis verhilft zu dem Verständnis, dass jeder Mensch eine Wahl hat!.

Wer seine Natur für seine Fehler verantwortlich macht ändert nicht die Natur seiner Fehler! Es hilft nicht zu sagen: „so bin ich nun mal“. Was wirklich hilft ist der Satz: „ich kann anders sein“ 

Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen. 

Marcus Jähn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch über Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine Gegenübertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit über Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

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