
Habe immer einen Notfallplan / einen “Plan-B” in der Hinterhand – Der römische Kaiser Mark Aurel (121 – 180) sagte etwas Ăhnliches mit den Worten: “Niemand kann deine geistigen Ziele zerstören”Â
Brauchen wir aber wirklich einen “Plan-B” oder Skills fĂŒr Stress und andere NotfĂ€lle? Nun, unsere Welt wird immer stressiger, belastender. Das können wir nicht von der Hand weisen. Aber in dieser Artikelreihe möchte mich nicht so sehr mit dem eigentlichen Stress auseinandersetzen, sondern eher damit, wie wir resilienter mit ihm Umgehen können.
Bei einer Umfrage wurden Passanten mit genau dieser Frage “Wird das Leben immer stressiger?” konfrontiert. 76% antworteten eindeutig mit einem “Ja”. Auch dies zeigt, dass Skills gegen Stress wirklich vonnöten sind.
Das Wort “Stress” kommt aus dem englischen Wortschatz und bedeutet “Druck” oder “Anspannung”. Damit ist Stress eine gefĂŒhlte Belastung. Und da jeder von uns unterschiedlich stark belastbar ist, kann fĂŒr dich eine Situation stressig sein, die fĂŒr deinen Partner keinerlei Einfluss zu haben scheint.
đ Mit dieser neuen Beitragsreihe möchte ich dich gerne “manipulieren”. Aber keine Angst! Ich benutze den Begriff der Manipulation im ursprĂŒnglichen Sinne. Manipulation ist eine Zusammensetzung der beiden lateinischen Wörter “manus” = Hand und “plere” = fĂŒllen. Manipulation bedeutet also, dass ich dir etwas in die Hand gebe und sie damit fĂŒlle. Darum spreche ich hier gerne von der “weiĂen Manipulation” um sie von der negativen “schwarzen Manipulation” klar abzugrenzen.
Aber was möchte ich Dir in die Hand geben? Es sind Werkzeuge! Und auch der Begriff Werkzeug hat eine gröĂere Bedeutung als man zuerst annehmen könnte. Nach Wikipedia ist ein Werkzeug ein Objekt, dass nicht zu unserem Körper gehört, aber unsere Funktion deutlich erweitert. Und das ist die Kernbotschaft dieser Beitragsreihe:Â
đ Ich möchte dir helfen, im Umgang mit Borderline und Stress besser vorbereitet zu sein!
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Ca. 3% der deutschen Bevölkerung leiden an den Borderline Symptomen. Schauen wir auf die stationÀren Behandlungen dann sind ca. 15 bis 20% der ambulanten TherapieplÀtze von Patienten mit Borderline Diagnosen und Symptomen und Leiden belegt.
Und wenn wir uns dann mal die Kriterien einer Borderline-Diagnose genauer ansehen, dann erkennen wir recht deutlich, dass die hiervon Betroffenen, deutlich intensiver und feinfĂŒhliger auf Stress / Belastung reagieren. Und weil dem so ist, habe ich mal einige Skills herausgearbeitet, welche dir bei einer Borderline-Attacke, einer Stress-Ăberlastung oder einer allgemeinen Panikattacke helfen können. Bitte beachte – ich erklĂ€re es gleich nochmals genauer – es sind nicht alles “Akut-Notfall-Hilfen”. Vielmehr sind sie ganz bewusst in drei Kategorien unterteilt. Sie haben aber alle eins miteinander gemein:
đ Das Grundprinzip hierbei lautet nĂ€mlich: VerĂ€ndere die Signale. Reduziere das was von AuĂen kommt und konzentriere dich mehr auf deinen Körper und die von innen kommenden Signale.Â
Alles hĂ€ngt demnach mit einer inneren Achtsamkeit zusammen. Du wirst dieses Prinzip in allen folgenden BeitrĂ€gen immer wieder vorfinden. Betrachte es einfach als die wichtigste “Take-Home-Message” dieser Beitragsreihe.Â

Stress und all die anderen Belastung sind nicht nur im akuten Moment niederdrĂŒckend, sie rauben uns oft auch im Alltag unsere KrĂ€fte. Darum möchte ich Dir mal – mit Hilfe unseres “Stress-Katers” Charles đ – eine kleine Auswahl von “Borderline-Skills” oder “StressbewĂ€ltigungs-Skills” mit an die Hand geben, diesen wirksam zu begegnen.  Diese helfen bei starken Anspannungen, Ăberreaktionen, Dissoziationen oder auch GefĂ€hrdungssituationen. Ich habe sie ganz bewusst in drei Farbsegmente unterteilt: Akut / Warnung / Depot Â
Weil sie bereits in groĂer Zahl vorhanden und nachzulesen sind, werde ich nicht zu intensiv auf sie eingehen. Trotzdem bitte ich dich, dir diese in anderen BeitrĂ€gen einmal vorbehaltlos anzusehen.
In meinen Skill-VorschlÀgen möchte ich dir jedoch immer auch ein paar Hintergrundinformationen mitgeben damit du den Sinn besser erkennen kannst, warum die eine oder andere Methode bei dir wirken kann. Aber auch, warum es sich lohnt, sich mit diesen Skills zu beschÀftigen BEVOR die akute Situation eintritt.
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Nimm Dir bitte genĂŒgend Zeit, die fĂŒr dich passenden Skills heraus zu finden, diese anzuwenden und am besten immer wieder – zum Beispiel vor dem Spiegel – regelmĂ€Ăig zu ĂŒben, um sie so zu Deiner Gewohnheit werden zu lassen. Dann hat Stress keine Chance mehr Ăberreaktionen, Dissoziationen oder Panikattacken bei Dir auszulösen. Trotzdem kann es immer sein, dass die Probleme zu groĂ werden und Dich ĂŒberfordern. Zögere dann bitte nicht, eine der Notfallberatungsstellen zu kontaktieren.Â
Ein Zitat frei nach dem Stoiker Marc Aurel: “Versuche in deinem Urteil ĂŒber kommende Dinge konstant zu bleiben. Dann werden auch sie ruhig bleiben und du musst ihnen nicht hinterherjagen oder vor ihnen flĂŒchten.”Â
“Ruhe ist ansteckend” ist ein eindrĂŒckliches Motto der US-amerikanischen Navy SEALs… Mittendrin im gröĂten KampfgetĂŒmmel und Chaos ist dies ihre oberste Maxime. Besonders der Mann an der Spitze muss diese Ruhe ausstrahlen. Wenn man nicht mehr weiter weiĂ, man anfĂ€ngt verwirrt zu werden, dann muss der AnfĂŒhrer absolut ruhig bleiben â sein Beispiel strahlt auf die Truppe und kann dadurch Leben retten.Â
Es ist völlig egal was dein Beruf ist. Sei die Person, die dafĂŒr bekannt ist in jeder Situation ruhig und entspannt zu bleiben. Denn egal ob du sagst “wir schaffen das” oder “wir schaffen das nicht” … du hast hierbei immer recht. Sei darum die Ruhe selbst und nicht das Risiko. Alle anderen in deiner Umgebung werden es dir dann nachmachen.
Wie richtiges Lernen geht, dass sehen wir bei unseren Kindern. Nehmen wir ein kleines Baby dass sich immer wieder an einem Stuhl oder am Bein vom Papa hochzieht und wieder hinfĂ€llt. Das kann sich mitunter ĂŒber mehrere Wochen- oder sogar Monate hinziehen. Wir als Erwachsene hĂ€tten vielleicht schon lĂ€ngst das Handtuch geworfen, oder stundenlang Youtube-ErklĂ€rvideos geschaut. Ein Kind macht aber einfach nur weiter, bis es das Laufen intuitiv und automatisch beherrscht. Dabei durchlebt es durchaus auch Zeiten der Unlust. Aber ohne ein gewisses MaĂ an Leiden lernen auch Kinder nicht.Â
Das Laufen-lernen ist wie ich finde ein sehr schöner Vergleich fĂŒr Fallen, StabilitĂ€t und InstabilitĂ€t. Beim Laufen-Lernen lernt jeder von uns das Lernen als solches. Lernen kann man nur durch Lernen. Wir irren uns durch Versuch und Irrtum, von Fall zu Fall. Durch das Fallen lernen wir dann auch wieder aufzustehen.Â
So bitte ich dich auch an die von mir hier vorgestellten Tipps heranzugehen. Ein Auto kann auch nur gelenkt werden, wenn es in einer Bewegung ist. Probiere meine Tipps bitte aus, fĂŒlle sie mit Leben und deiner Persönlichkeit.Â
đ Gerne kannst du mir aber auch ein Feedback dazu geben und mir deine ganz persönlichen Tipps zusenden. Vielleicht können wir diese Liste – die auf gar keinem Fall den Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit hat – mit Deiner Hilfe noch deutlich erweitern. Schreib mir einfach an info@psychologie-hilft.deÂ
Es sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind.Â
Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
Buchen Sie sich einfach auf meinem Online-Kalender ein Zeitfenster oder nutzen Sie mein klassisches Kontaktformular um mit mir in Verbindung zu treten. Ich freue mich auf Sie. Ihr Marcus
Ein Buch, das praxistauglicher kaum sein kann. Persönlichkeitsstörungen sind aufgrund der InstabilitĂ€t an KomplexitĂ€t kaum zu ĂŒberbieten. Darum machen viele Psychotherapeuten auch einen Bogen um die Therapie hiervon Betroffener. Nicht so der Psychiater Jerold Kreisman der sein Leben der Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörung gewidmet hat. Das Lesen dieses Buches hat mich zu meiner U.M.W.E.G. inspiriert.Â
Aufgrund der vielen PraxisfĂ€lle kann man die Affekte und Symptome besser verstehen. Die vielen Tipps fĂŒr den Umgang mit den Betroffenen sind eine echte Hilfe und nehmen einem die Wut und Aggressionen, die oft im Kontakt mit dieser Krankheit entstehen und erzeugen vielmehr VerstĂ€ndnis und MitgefĂŒhl.Â