Stell dir mal folgendes Bild vor deinem inneren Auge vor: Du stehst am Ufer eines wilden Ozeans â denke mal an die Nordsee vor der Bretagne. Die Wellen peitschen hoch, der Wind reiĂt an deiner Kleidung, der LĂ€rm ist ohrenbetĂ€ubend. Du spĂŒrst die Gischt im Gesicht, das Salz auf den Lippen. Es ist bedrohlich. Es ist laut.
Und jetzt stell dir vor, du machst einfach nur einen einzigen Schritt zurĂŒck. Du trittst hinter eine dicke Glasscheibe, in einen geschĂŒtzten Raum. Jetzt siehst du den Sturm zwar immer noch. Du siehst die Gewalt der Wellen. Aber ⊠du bist nicht mehr im Sturm. Du bist zwar nass und vielleicht zitterst du noch. Aber du wirst nicht mehr weggespĂŒlt. Genau dieses GefĂŒhl â diesen Schritt zurĂŒck hinter die Scheibe â kennen und benennen wir in der Psychologie und Philosophie als die sogenannte âInnere Distanzâ.
Vielleicht kennst du folgenden Umstand auch recht gut:
Du bist völlig im Sog deiner eigenen Gedanken und GefĂŒhle gefangen. Ein Kollege sagt einen merkwĂŒrdig kritischen Satz. Dein Partner schaut oder spricht dich falsch an, eine alte schlechte Erinnerung blitzt auf â und plötzlich verliert alles das MaĂ und lĂ€uft in die falsche Richtung. Dein Kopf ist voll, dein Herz rast, dein Körper spannt sich an. Du reagierst, lange bevor du ĂŒberhaupt denken kannst. Du wirst förmlich zur Wut. Du wirst zur personifizierten Angst.
Und dann, wenn der Sturm sich gelegt hat, fragst du dich mal wieder voller Schuld und Scham: âWie habe ich das zulassen können? Warum habe ich mich mal wieder so treiben lassen?â.
Darum geht es in dieser Beitragsfolge: ĂŒber die FĂ€higkeit, einen solchen Automatismus zu durchbrechen. Wir sprechen ĂŒber das, was zwischen dem Reiz und der Reaktion (Zitat Viktor Frankl) liegt. Wir sprechen jetzt ĂŒber den âStoischen Beobachterâ.
Ich möchte dich einladen, zu verstehen, dass Distanz keine KĂ€lte ist. Dass Beobachten keine PassivitĂ€t ist. Sondern dass genau in diesem kleinen Schritt zurĂŒck â vom Erleben zum Betrachten â der SchlĂŒssel zu echter emotionaler Freiheit liegt.
Massimo Pigliucci ist Professor fĂŒr Philosophie am City College of New York.Â
Dieses Buch kann ich wirklich empfehlen, da es sehr praxisorientiert geschrieben ist. Besonders die “Dichotomie der Kontrolle” – also das was ich kontrollieren kann im Gegensatz zu den Dingen die ich loslassen muss, haben mich persönlich sehr berĂŒhrt.Â
Weitere hilfreiche GedankenansĂ€tze sind die drei Disziplinen des Stoizismus, der Umgang mit Emotionen oder auch die Rolle der Achtsamkeit und PrĂ€senz.Â
Im letzten Teil des Buches stellt Pigliucci 12 praktische stoische Ăbungen vor, die einem helfen, die stoischen Prinzipien aktiv im Lebensalltag zu verankern wie z.B. Gleichmut ĂŒben und Reden ohne zu urteilen.Â
Es sind viele Bereiche, die wir hierbei ansprechen können: Angefangen vom Umgang mit Angststörungen oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Paartherapie, Selbstverwirklichung und Transzendenz.Â
Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
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