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Was tun wenn der Borderliner auf die schwarze Seite kippt. Kommunikation unter extremen UmstÀnden

Borderline

Was tun, wenn der Borderliner auf die schwarze Seite kippt?

Fallbeispiel: Wie verhalte ich mich als Partner/Angehöriger, wenn der Borderliner auf die „schwarze Seite“ kippt?

Borderline ist eine ÜberlebenstaktikImmer wieder kontaktieren mich Personen, welche mit einem Borderliner entweder familiĂ€r oder in einer Partnerschaft zusammen leben


Die Verzweiflung ist dann in Wort und in Schrift buchstĂ€blich greif- und spĂŒrbar.

      • „Wie soll man sich verhalten?“
      • „Woher kommt das alles?“

Der Hintergrund dieses Beitrages ist wieder mal ein Fallbeispiel aus der Praxis
 Die Angehörige eines mĂ€nnlichen Borderliners kontaktiert mich in ihrer Not da ihr geliebter Mann (diagnostizierter Borderliner) in den Phasen wenn er sich auf der „weißen Seite“ befindet, stets der beste Ehemann der Welt ist. Jedoch in den Phasen der „schwarzen Seite“ (ein allgemein ĂŒblicher Sprachgebrauch um die zwei Seiten der Spaltung zu beschreiben) lebt er vollkommen an allen Regeln und Werten zwischenmenschlichen Verhaltens vorbei. In diesen „dunklen Phasen“ hat die Frau dann verstĂ€ndlicherweise sehr große Angst vor ihm und seinen unlimitierten Handlungen 


Welchen Rat kann man solch einem verunsicherten Angehörigen geben? Gibt es ĂŒberhaupt einen allgemein gĂŒltigen Rat?

Mit dieser Frage möchte ich nachher diesen Beitrag auch beenden
 Jedoch sollten wir vorab erst einmal vier andere wichtige Bereiche gemeinsam besprechen:

  • Teil 1. Borderline – eine Überlebenstaktik, welche nicht jedes Kind entwickelt oder entwickeln kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass Borderline nicht vererbt wird und dass kein Mensch mit einer Borderline – Persönlichkeitsstörung auf die Welt kommt! Das Verhalten eines Borderliners ist lediglich nur eine von mehreren Varianten in der Reaktion auf Angst und SchreckzustĂ€nde in der frĂŒhesten Kindheit
 Wie kann ich dies verstehen?

Mit dem Zeitpunkt der Geburt/der Entbindung ist jedes Kind erst einmal auf der Suche nach Bindung! Kommt diese Bindung nicht zustande, sind die UmstĂ€nde fĂŒr das Baby ĂŒberwĂ€ltigend beĂ€ngstigend 
 Das Kind fĂ€llt in eine buchstĂ€bliche Todesangst! Dieser Todesangst begegnet jedes Kind mit seiner ihm ganz eigenen Strategie
 Ein Borderliner hat u.a. die FĂ€higkeit die nicht jedes Kind hat 
 Diese nennen wir „Abspaltung / Spaltung der Persönlichkeit“

Was ist mit dieser Spaltung eigentlich gemeint?

Jenes „Spalten“ ist eine FĂ€higkeit! Und zwar auf einen beĂ€ngstigenden Zustand in irgendeiner Form ganz speziell zu reagieren
 Wird das Kleinkind – ich spreche hier vom jĂŒngsten Alter im Bereich von 1 bis 3 Jahren – mit einer bedrohlichen Situation konfrontiert, erlebt es diese immer (!) mit einer Todesangst
 Diese Todesangst – ich kann dieses Wort nicht oft genug betonen – kann das Kind noch nicht in Worte fassen, jedoch ist diese Angst genauso intensiv!

Ein kleines Kind hat gar keine Chance selbst fĂŒr sein Leben zu sorgen
 Ist die aller nĂ€chste Bindungsperson aber in seinem Verhalten fĂŒr das Baby verĂ€ngstigend, dann gibt es nicht nur keine Bindung, sondern zusĂ€tzlich auch noch eine Bedrohung!

Und diese Bedrohung durch die aller nÀchste Bindungsperson, versetzt das Kind in eine Todesangst!

Viele Kinder fangen dann an zu weinen und frieren ihre GefĂŒhle ein
 
Andere Kinder fangen an zu schreien und werden aggressiv
 
Weitere Kinder haben Angst und distanzieren sich komplett von ihrer Bindungsperson – bilden sozusagen eine antisoziale Persönlichkeit aus


Ein Kind mit der FĂ€higkeit zur Spaltung, macht jedoch folgendes:

In dem Moment, wenn die wichtige Bindungsperson (nennen wir sie jetzt der Einfachheit halber generell die Mutter) nun in bedrohlicher Form an das Kind herankommt, sieht es mit seiner FĂ€higkeit zur Spaltung nur noch das Böse. Es kann sich nicht daran erinnern, dass die Mutter ein paar Minuten oder Stunden vorher noch eine zĂ€rtliche und liebevolle Person war


In der Regel wird die Mutter dann auch nach einiger Zeit wieder eine liebende oder gĂŒtige Mutter
 Die FĂ€higkeit zur Spaltung versetzt das Kind nun jedoch in die Lage, in diesem Moment nur noch und einzig und allein das Gute in der Mutter zu sehen. Es hat das Schlechte der Mutter komplett abgespalten! Diese FĂ€higkeit der Spaltung hilft dem Kind in den guten Momenten (nennen wir sie die weißen Momente) sich zu erholen und die Mutter nur noch als perfekt, engelsartig und gĂŒtig zu betrachten


Dies hört sich auf der einen Seite recht gut an, hat aber einen gigantischen Nachteil: Wenn die Mutter (denke immer daran, dass die Mutter in meinen BeitrĂ€gen nur als Platzhalter/Symbol fĂŒr die engste Bindungsperson steht) am nĂ€chsten Zeitpunkt dann wieder auf die „schwarze Seite“ fĂ€llt, dann ist fĂŒr das Kind nur noch die Todesangst vorherrschend
 Dann wirkt die Mutter nur noch wie ein dĂ€monischer Todesengel (du spĂŒrst, in welcher Panik das Kind dann ist) und die Angst ist vielfach stĂ€rker als bei einem Kind welches sich daran erinnert, dass seine Mutter sowohl gute als auch schlechte Seiten hat


Borderline und die Spaltung
 Ich kann nicht oft genug wiederholen, dass dies ein Überlebens – Schritt ist, welchen das Kind in seiner frĂŒhsten Kindheit von sich aus – wenn auch unbewusst – selber wĂ€hlt


Kein Kind ist wie das andere 
 Das eine Kind entwickelt ein zurĂŒckhaltendes Verhalten, ein anderes Kind wird fremdaggressiv, Borderliner werden auto – aggressiv nehmen die Angst in sich hinein und „spalten“ das was sie sehen in Gut und Böse.

Mit dem autoaggressiven Verhalten meine ich folgendes: Die Angst friert immer stĂ€rker in den Erfahrungen des Kindes ein
 Das Kind speichert diese Erfahrungen gewissermaßen in seiner Erinnerung ein und lĂ€sst diese – wenn ĂŒberhaupt – nur an sich selber heraus


Daraus entwickelt sich dann die Aggression gegen den eigenen Körper und oft wird dann beobachtet, dass sich diese Menschen dann in ihrer grĂ¶ĂŸten Belastung schneiden (ritzen/schnippeln) um entweder durch den Blutfluss oder den Schmerz wieder eine Erleichterung von ihren inneren Ängste zu verspĂŒren
 

Du siehst, auch das Verhalten eines Borderliners hat eine Ursache! Jedoch ist die Ursache nicht der Borderliner selber! Es ist ein Überlebensschritt den das kleine Kind unbewusst wĂ€hlt, wenn der Druck und die Qual von außen zu stark wird


Ein Borderliner kommt aber niemals als Borderliner zur Welt! Seine Umgebung macht ihn dazu, indem er erst einmal eine Qual verspĂŒrt und sich dann (im Gegensatz zu vielen anderen Menschen) zu der Spaltung als Lösung hinwendet
 

Teil 2. Was ist diese Spaltung? Was bewirkt sie in der Umgebung?

Im Endeffekt haben wir diesen Teil 2 bereits begonnen 
 Lass uns dieses Thema nun miteinander weiter vertiefen.

Das Kind entscheidet sich – zwar unbewusst jedoch ist dies fĂŒr sein weiteres Leben stark bestimmend – bei großer Angst entweder nur (!) das Schlechte oder nur (!) das Gute bei einem Menschen auszublenden um sich und seine kleine Seele vor dessen gewalttĂ€tigen Exzessen zu schĂŒtzen
 

Das hatte im Kleinkindalter eine wichtige Schutz- und Hilfsfunktion gehabt
 Im fortgeschrittenen Alter / im Erwachsenenalter kann dieser – am Anfang noch sehr hilfreiche Abwehrmechanismus – gravierende negative Folgen fĂŒr den Borderliner selber und auch seine Umgebung haben


Kriterien der Borderline PersönlichkeitsstörungSchauen wir uns noch einmal kurz die neuen Kriterien an, nach welchem wir Borderline seit dem ICD – 10 diagnostizieren: Du kannst diese hier in dem Schaubild an der Seite noch einmal sehen


Durch das Spalten kann ein Borderliner eine Situation nicht mehr in seiner umfĂ€nglichen Gesamtheit – mit seinen sowohl positiven, seinen negativen und auch den dazwischen liegenden Grautönen erkennen
 FĂŒr ihn ist das Verhalten seiner Umgebung entweder nur (!) engelsartig weiß und gut oder nur (!) „dĂ€monenhaft“ schwarz und schlecht


Dieses gravierende Auseinanderfallen einer Gesamtbeurteilung in Fragmente ist fĂŒr die Umgebung ĂŒberhaupt nicht fassbar
 und genau dieses nicht fassbare macht der Umgebung jetzt Angst und der Betroffene wird in der Folge als Psychopath oder pathologisch Kranker bezeichnet


Bei einem Kleinkind fĂ€llt diese Spaltung noch nicht so stark auf, jedoch hat dies spĂ€ter – im Erwachsenenleben – eine so starke Auswirkung, dass man als Außenstehender nicht mehr drĂŒber hinwegsehen kann.

Der Unterschied zwischen einem Kind mit Spaltung und einem Erwachsenen mit Spaltung ist folgender: Wenn ein Kind vor einem Menschen Angst hat, dann wird es in der Regel von den anderen beruhigt
  Wenn ein Erwachsener vor einer anderen Person / einer Situation plötzlich panische Angst hat (fĂŒr alle anderen eine grundlose Angst) dann wird er nicht in den Arm genommen! Er wird eher weggestoßen
 Wenn du dich jetzt in diesen Menschen der weggestoßen wird hineinfĂŒhlst, dann spĂŒrst du seine immer immer immer grĂ¶ĂŸer werdende Verzweiflung
 Wird seine Verzweiflung dann immer grĂ¶ĂŸer und kann diese von der Umgebung nicht mehr nachvollzogen werden, dann entsteht eine noch grĂ¶ĂŸere Kluft und der Betroffene wird in der Folge davon als pathologisch Kranker abgestempelt

Durch dieses Abstempeln entsteht dann ein Teufelskreislauf! SpĂŒrst du das Problem, welches sowohl fĂŒr den Borderliner selber als auch fĂŒr seine Umgebung dadurch entsteht?

Was solltest du dir aus diesem Punkt zwei merken?

Spaltung bedeutet, dass selbst der Erwachsene nicht mehr die FĂ€higkeit hat, seine Umgebung in ihrer Ganzheitlichkeit mit seinen sowohl guten, seinen negativen aber auch mit seinen Grautönen zu erkennen


Dieses entweder nur in schwarz oder nur in Weiß zu sehen, ist grundsĂ€tzlich falsch – das wissen wir alle – auch ein Borderliner weiß dies! War dies aber im Kleinkindstadium das einzige Mittel zum Überleben, so ist dies spĂ€ter die Ursache der Borderline-Irritation 
 Die Probleme mit der Umgebung sind damit vorprogrammiert


Auch wenn dieser Teil zwei nun sehr kurz betrachtet wurde, so sollte er dir fest im Hinterkopf bleiben! Es ist der Anfang eine Lösung 
 eine Lösung fĂŒr ein Problem was in unserer Gesellschaft immer stĂ€rker wird!

Es wird geschĂ€tzt, dass 2,7 % der Gesamtbevölkerung die Kriterien einer Borderline – Persönlichkeitsstörung erfĂŒllen
 Nach der traditionellen Herangehensweise des ICD – 10 mĂŒssen fĂŒnf von neun dieser Kriterien zumindest einen deutlichen Leidensdruck erzeugen damit die Diagnose BPS Borderline-Persönlichkeitsstörung gestellt werden kann 


Wie es sich nach dem ICD – 11 verhĂ€lt, habe ich in einem anderen Video ausreichend erklĂ€rt, indem dort zuerst einmal die Dimension – leicht/mittel schwer/schwer– der Persönlichkeitsstörung erfasst wird um dann in sechs unterschiedliche Schwerpunkte die Persönlichkeitsstörung hin weiter verfeinert zu diagnostizieren. 

Teil 3 – Der „standfeste Leuchtturm“ und „das Schiff in Seenot“

Dieser Teil 3 ist im Endeffekt nichts anderes als ein Vergleich / eine Metapher / ein Bild, um zu zeigen wie ich mich als Angehöriger innerlich und Ă€ußerlich einem Borderliner in seiner „schwarzen Phase“ zu verhalten habe


Die Aufgaben eines LeuchtturmsWelche zwei Aufgaben hat nun ein Leuchtturm?

      • Zum einen muss er regelmĂ€ĂŸig und immer und immer wieder ein gleichmĂ€ĂŸiges Signal abzugeben
 Dieses Signal erfolgt beim Leuchtturm in Form einer Kombination von Scheinen / Blitze und Blinken und ist seine ganz eigene Kennung. Es weist ihn dadurch genau als den einen Leuchtturm von zum Beispiel Ameland, Amrum oder Sylt aus
 
        In einem Leuchtfeuerverzeichnis kann dann anschließend nachgeschaut werden, welcher Turm dies dann ist

      • Der zweite wichtige Auftrag den ein Leuchtturm hat ist es, dass er immer fest an seinem Platz bleibt! Seine Position ist einzuhalten – egal ob bei Wind / Wetter oder sonstigen widrigen UmgebungseinflĂŒssen.

        Und gerade dieser zweite Punkt ist fĂŒr uns im Umgang mit einem Borderliner sehr sehr wichtig! Wohlmeinende Angehörige und Partner fĂŒhlen sich fast immer dazu gedrĂ€ngt, dem Borderliner in seiner schwarzen Phase sehr viel und auch intensive UnterstĂŒtzung zu geben – was menschlich betrachtet ja auch sehr gut ist
 In seiner schwarzen Phase ist ein anderes Vorgehen jedoch deutlich effektiver und das möchte ich dir mit dem Leuchtturm und dem Schiff in Seenot einmal in Ruhe beschreiben


Versetzen wir uns mal in eine bildhafte Metapher: nehmen wir einmal an, dass sowohl das Schiff als auch der Leuchtturm lebendige und eigenstĂ€ndig handelnde Wesen wĂ€ren 
 Das Schiff in Seenot schreit in seiner Situation nun den Leuchtturm um Hilfe an. Der Leuchtturm rennt darauf auf das Meer zu und versucht, das Schiff zu retten
 Was wĂ€re dann aber die Folge?

      • Weil der Leuchtturm nicht schwimmen kann, geht er unter

      • Weil er untergeht, kann er nun kein Signal mehr geben
      • Da der Leuchtturm untergegangen und kein Signal mehr geben kann, ist sowohl der Leuchtturm verloren als auch das Schiff was ja auf das Signal des Leuchtturms angewiesen ist

      • Die Auswirkungen gehen aber weiter: Alle anderen Schiffe, welche diese gefĂ€hrliche Passage nun durchfahren wollen, haben nun auch kein Signal
 denn unser Leuchtturm ist ja untergegangen


        Das Fazit dieser Metapher:
        Dadurch dass der Leuchtturm seine Position verlassen hat, bringt er sowohl sich selbst, das in Seenot befindliche Schiff und auch alle weiteren Schiffe in Gefahr
 SpĂŒrst du wie wichtig es ist, dass ein Leuchtturm seine Position behĂ€lt?

In meiner Metapher steht der Leuchtturm fĂŒr die Angehörigen oder den Therapeuten 
 FĂŒr diese Personengruppe ist es nun wichtig, in der dunklen Phase“ des Borderliners eine feste Haltung zu ihren eigenen (!) Werten / Ansichten, Grenzen und Richtlinien zu halten
 Das bedeutet im Außen, eine distanzierte und sehr sehr korrekte und emotionsreduzierte Haltung dem Borderliner gegenĂŒber einzunehmen. Ein deutliches Nichtreagieren auf alle seine Anschuldigungen!

Ein Mensch mit einer Borderline-Diagnose ist dafĂŒr bekannt, dass er – nachdem er die Beziehung erst einmal wegen des NĂ€he-Distanz-Problems gekĂŒndigt hat – danach einen massiven Telefon-, Nachrichten- und Beschimpfungsterror beim Partner und bei den Angehörigen beginnt
 

Wie sollte die Umgebung dann reagieren? Kommen wir fĂŒr die Antwort zurĂŒck zu unserem Leuchtturmvergleich: FĂŒr einen Leuchtturm ist es völlig egal, ob jetzt gerade gutes Wetter oder schlechtes Wetter ist
 Bricht die Nacht herein, lĂ€sst er stoisch und unbekĂŒmmert sein Signal klar und deutlich in der Umgebung sehen
 Bricht die Nacht oder die „dunkle Seite“ ĂŒber den Borderliner nun herein, mĂŒssen Partner, Angehörige und auch die Therapeuten wie ein Leuchtturm auf der Position stehen bleiben und ein klares Signal aussenden:

      1. Ich bin zwar fĂŒr dich da, werde aber nicht zu dir rĂŒberkommen!
      2. Ich bin hier! Du (!) musst zu mir kommen und nicht ich zu dir! 
      3. Ich warte auf dich, aber komme nicht zu dir!

Dies hört sich fĂŒr Dich jetzt vielleicht etwas zu distanziert an, ist aber die einzig vernĂŒnftige Verhaltensstrategie um die Welle der Wut eines Borderliners auslaufen zu lassen
 Es ist dann oft so wie wenn eine Welle auf das Ufer zurollt 
 Die Welle kann Tausende von Kilometern unsichtbar ĂŒber den Ozean ziehen 
 Kommt sie auf das Ufer zu, bĂ€umt sie sich auf, schĂ€umt und bricht dann in sich zusammen
 Dann kommt es auf die Standhaftigkeit des Therapeuten oder die Umgebung an, dies auszuhalten
 

Teil 4 – Hat eine Beziehung mit einem Borderliner eine Perspektive?

Ich hoffe, dass du immer noch den Vergleich vom Leuchtturm und dem Schiff in Seenot vor Augen hast. Kann eine Beziehung mit einem Borderliner ĂŒberhaupt erfolgreich sein?

Meine klare Antwort lautet: Ja! Jedoch muss der Partner oder die Angehörigen geradezu ĂŒbermenschliche Standhaftigkeit, Distanziertheit und Kraft in dieser Beziehung aufwenden. Kann der Partner/Angehörige dies, dann hat diese Beziehung zumindest eine kleine Perspektive


Jedoch werden die allgemeinen Probleme und die Schwierigkeiten unserer heutigen Zeit immer stĂ€rker
 Jeder hat seine eigenen Probleme und Schwierigkeiten
 Dazu kommt dann auch noch diese Urgewalt einer Borderline – Angst – Phase welche der Partner dann zusĂ€tzlich noch zu ertragen hat – wofĂŒr er eine geradezu ĂŒbermenschliche Kraftanstrengung aufbringen muss 
 Wenn ich hier von einer ĂŒbermenschlichen Kraftanstrengung spreche, dann weiß ich wirklich wovon ich rede!

Hat solch eine Beziehung eine Perspektive? Ja, wenn der Partner bereit ist

      • in der schwarzen Phase seine “Ohren auf Durchzug” zu stellen,
      • wie ein Leuchtturm distanziert zu seinen eigenen Werten zu stehen
      • und dem Borderliner lediglich nur aus der Ferne ein Signal zu senden: „komm zu mir jedoch komme ich nicht zu dir“!

Egal wie laut der Borderliner auch schreiben mag 
. es darf von der Umgebung keinen Schritt auf ihn zugegangen werden! Jedoch muss immer das eine Signal gesendet werden: „Kommst du zu mir, empfange ich dich mit offenen Armen“

Auch wenn Psychologie wenig mit Religion zu tun haben sollte möchte ich doch einen Vergleich aus der Bibel bringen: Du findest im neuen Testament diese Geschichte vom verlorenen Sohn
 Der Vater des verlorenen Sohnes lief ihm zwar entgegen, jedoch erst ab dem Zeitpunkt als sich der Sohn umgedreht und seinem Vater zugewendet hat


Auf uns ĂŒbertragen bedeutet dies nun Folgendes: Erst wenn der Borderliner klare und eindeutige Schritte in Richtung des Partners / in Richtung der Angehörigen unternommen hat, dann erst sollten auch die Arme geöffnet werden 
 Bis zu diesem Zeitpunkt muss er sich zusammenreißen und lediglich das Signal aussenden: „Du bist mir herzlich willkommen – jedoch nur, wenn du auf mich zukommst
 Davor komme ich keinen Schritt auf dich zu!

Warum das alles?

      • Es geht um Grenzen, es geht um Werte, es geht um die Disziplin den Angehörigen genauso wertzuschĂ€tzen wie die Angst des Borderliners 
 Durch diese distanzierte StĂ€rke aus der Distanz heraus, kann ein Angehöriger oder ein Therapeut in der kĂŒnstlichen therapeutischen Beziehung dem Borderliner wirklich helfen, mit seiner Angst zu arbeiten und diese immer stĂ€rker herunter zu dimmen 


Die Angst die bei Borderline entsteht kann tatsĂ€chlich reduziert werden
 Eine Persönlichkeitsstörung kann zwar nicht komplett geheilt werden – jedoch kann man sie bei entsprechender Therapie stark reduzieren 
 

Wenn du UnterstĂŒtzung brauchst, wende dich bitte per E-Mail an info@werdewiederstark.de.

Marcus JĂ€hn Meine Buchempfehlung zu diesem Thema

Kommunikation mit einem Borderliner

Ein Buch, das praxistauglicher kaum sein kann. Persönlichkeitsstörungen sind aufgrund der InstabilitĂ€t an KomplexitĂ€t praktisch nicht zu ĂŒberbieten. Darum machen viele Psychotherapeuten auch einen Bogen um die Therapie hiervon Betroffener. Nicht so der Psychiater  Jerold Kreisman der sein Leben der Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörung gewidmet hat. Das Lesen dieses Buches hat mich zu meiner U.M.W.E.G. inspiriert. 

Aufgrund der vielen PraxisfĂ€lle kann man die Affekte und Symptome  besser verstehen. Die vielen Tipps fĂŒr den Umgang mit den Betroffenen sind eine echte Hilfe und nehmen einem die Wut und Aggressionen, die oft im Kontakt mit dieser Krankheit entstehen und erzeugen vielmehr VerstĂ€ndnis und MitgefĂŒhl. 

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Borderline Diagnose? Lassen Sie uns miteinander ins GesprĂ€ch kommen. 

Marcus JĂ€hn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂŒber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer hĂ€ufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine GegenĂŒbertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit ĂŒber Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
  • Was kann ich tun, wenn ich mich gerade in einer Trennung befinde, oder kurz davor bin?


Ich möchte aber nicht nur ĂŒber Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

  • Eine humorvoll und spielerisch – ja fast tĂ€nzerisch – eingesetzte Gewaltfreie Kommunikation in Kombination mit der von mir entwickelten 
  • U.M.W.E.G.-Methode© und nicht zuletzt die Transaktionsanalyse als Sprachkonzept können helfen, auch in schwierigen Situationen noch kĂŒhlen Kopf zu bewahren. 

Buchen Sie sich einfach auf meinem Online-Kalender ein Zeitfenster oder nutzen Sie mein klassisches Kontaktformular um mit mir in Verbindung zu treten. Ich freue mich auf Sie. Ihr Marcus