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Borderline Symptome

Gefühle im Gehirn – was läuft beim Borderliner schief? (2)

Affektive Instabilität – was ist das Überhaupt?

Gefühle im Gehirn - Was läuft beim Borderliner schief Teil 2Es ist zuallererst einmal das Kern-Kriterium der Borderline – Persönlichkeitsstörung. Es beschreibt eine hohe Reagibilität (Sensibilität und schnelle Reaktion) der Stimmung auf intensive affektive Reize.

Typische Auslöser hierfür liegen im zwischenmenschlichen Bereich. Diese stehen dann oft in Verbindung

      • mit einer zwischenmenschlichen (Hoch-)Sensibilität
      • der Angst vor Zurückweisung,
      • starkes Leid und Schmerz bei sozialer Distanzierung
      • und einer ständigen Angst vor einem Verlassenwerden
Hierzu einmal ein Praxisbeispiel:

Eine junge Frau (ca. Anfang 20) fügt sich seit Jahren mit einer Rasierklinge viele oberflächliche Verletzungen am ganzen Körper zu.

Was führte zu dieser Handlung?

      1. Sie erzählt, dass oft eine große Wut und eine quälende Anspannung vorher da waren.
        Oft blieb es nicht beim Schneiden, sondern sie zerschlug dann zusätzlich noch das Mobiliar in der Wohnung.
      2. Sie fühlte sich regelmäßig kritisiert und beschuldigt. Es kam immer wieder dieses eine Gefühl in ihr hoch – eines das sie seit ihrer Kindheit leider nur allzu gut kannte und zwar „böse unschuldig“ zu sein. Ein Widerspruch ja – aber genau das kennzeichnet Borderline!
      3. Zum dritten spürt sie hinter der ganzen Wut noch ganz weitere Gefühle wie z.B. Verzweiflung und Einsamkeit. 
die 9 Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach dem ICD10

Die Studienlage

    • 1.1 Die Dialektisch-Behaviorale Therapie

Eine der hervorstechendsten Therapieverfahren ohne Psychopharmaka für Borderliner ist die DBT – Die dialektisch behaviorale Therapie, welche Marsha Linehan in den 1980er Jahren entwickelte. Anhand ihrer persönlichen und klinischen Erfahrungen beschrieb sie die typisch affektiven Merkmale von Borderlinern mit

      • einer sehr tiefen emotionalen Antwortschwelle,
      • einer hohen Affektstärke
      • und am Ende ein nur ganz langsames Abklingen der Emotionen.

Inzwischen liegt eine Reihe von Studien vor, unter anderem ein Affektstimulationstest, die genau diese Annahmen durch die Praxis stützen.

    • 1.2 Der erwähnte Affektstimulationstest besteht aus einer Kurzgeschichte, der eine genormte Analyse von den affektiven Antworten in Bezug auf Qualität, Intensivität und Veränderungen im Laufe der Zeit ermöglicht (wie die Checkliste beim Start eines Flugzeugs).

Borderliner gaben im Vergleich zu Gesunden und Patienten mit anderen Persönlichkeitsstörungen

      • viel intensivere affektive Antworten an,
      • einen schnelleren Wechsel der Affekte
      • und auch eine niedrigere Reiz-/Reaktions-Schwelle.

Wichtig: Stärkere Reaktionen auf emotionales Bildmaterial wurden jedoch nicht erkannt

Länger dauernde Studien bestätigen, dass Borderliner deutlich häufiger intensive Spannungszustände in Kombination mit Dissoziationen wahrnehmen als gesunde Probanden.

1.3 Auch ein Frustrationsexperiment, dass bei gesunden Teilnehmern Ärger und Enttäuschung provozierte, zeigte bei Borderlinern – neben einer niedrigeren Affektschwelle – in der Qualität der Antworten kaum Unterschiede.

Das bedeutet: Der Borderliner reagiert nicht anders, aber deutlich früher als „gesunde“ Menschen

Wobei hilft uns diese Erkenntnis?

Berichtet ein Betroffener von plötzlichen und oft auch lang andauernden aggressiven Spannungszuständen, die mit der Hilfe von Selbstverletzungen zweitweise etwas abgemildert werden können, hilft das in der Diagnose!

Dieser Versuch, durch Selbstverletzung die Spannung zu reduzieren, führt dann oft zum ersten Kontakt mit Ärzten und Kliniken und konnte interessanterweise auch experimentell allein durch die Vorstellung einer Selbstverletzung als ein gefühlt erfolgreicher Bewältigungs-Mechanismus erkannt werden, der den Stress reduzieren konnte.

Hier möchte ich mal einen gesonderten Beitrag erstellen. Denn mit der Bildtherapie – der Katathym Imaginativen Therapie – werden bereits heute schon erfolgreich Borderline-Spannungen behandelt. 

Teil 2 – Das Denken

Die gestörte Emotionsregulation zieht auch gestörtes Denken nach sich… Oft haben Borderliner Probleme, störende emotionale Reize zu unterdrücken und sogenanntes Lösungs-Denken auch unter Stress aufrecht zu erhalten.

So wurde eine schlechtere sowohl bewusste als auch automatische Verhinderung bei der Verarbeitung negativer Informationen mit Hilfe zweier Verfahren die „Directed – Forgetting“ beziehungsweise der „Negativ – Priming“ – Aufgabe beobachtet.

2.1 Die Ergebnisse aus dem „Directed– Forgetting“ – Denkmuster, zeigen dass Borderliner Probleme damit haben, 

      • negative Wörter aus dem Arbeitsgedächtnis zu löschen,
      • während sie positive nur langsamer ins Arbeitsgedächtnis aufnehmen.

2.2 Außerdem beschrieben die Forscher Arntz, Apples und Sieswerda eine „Aufmerksamkeits-Verschiebung“ für negative emotionale Reize in einem Stroop–Paradigma: 

Das Stroop-Paradigma ist nichts Besonderes, sondern etwas, was wir im täglichen Leben immer wieder beobachten können. Es sagt, dass trainierte Handlungen (nehmen wir mal Fahrradfahren) keine große Aufmerksamkeit benötigt. Kommt jetzt aber eine kleine Veränderung hinzu, dann braucht man überdurchschnittlich mehr Konzentration.

Beim Borderliner ist es ähnlich:

Er hat sich einen Automatismus in Bezug auf seine Aufmerksamkeit in Richtung negativer Reize gewissermaßen „erarbeitet“. Diesen jetzt durch z.B. die DBT zu ändern, erfordert eine Menge Arbeit und Disziplin!

Andere Arbeiten dieser Forschergruppe sprechen für eine starke Fokussierung auf ganz konkrete Reize, während andere in der Aufmerksamkeit einfach vernachlässigt werden.

Die Affektregulation hängt eng mit der Fähigkeit zusammen, an Vorbildern und Beispielen in der näheren Umgebung zu lernen. Dabei sieht es nun so aus, dass Borderliner keine – wie immer wieder angenommen – generelle Hochsensibilität gegenüber menschlichen Gesichtsausdrücken zeigen. Dafür haben sie aber umso mehr Schwächen in der Genauigkeit der Verarbeitung.

Für die Psychotherapie könnte es von besonderer Bedeutung sein, dass sie negative Emotionen und auch Ärger im Gesicht ihres Gegenübers oft nur verzerrt und nicht der Realität entsprechend wahrnehmen.

Dies bestätigt die Annahme, dass Borderliner die Tendenz haben …

      • die Welt als gefährlich und sich selbst als machtlos und unwürdig wahrzunehmen –,
      • und in Kontakt mit anderen Menschen sich häufig zurückgewiesen und bedroht fühlen

Dies ist mit ein Grund für Ihre „bodenlose Lebensangst“ 

Teil 3 Die Neurobiologie – Ist das Gehirn beim Borderliner wirklich anders?

Eine andere Überschrift könnte lauten: Aktuelle neurobiologische Befundlage zur Affektdysregulation bei der Borderline – Persönlichkeitsstörung

Bei der Borderline – Persönlichkeitsstörung finden sich in den für die Affektregulierung sowohl in Struktur als auch in der Funktion wichtiger Hirnbereiche Veränderungen.

3.1 Zum Beispiel eine Verkleinerung der Amygdala

 Zuvor ein wichtiger Einschub: Eine verkleinerte Amygdala ist keine ausschließliche Diagnose! Wir müssen hier immer die Möglichkeit von Begleiterkrankungen mit einbeziehen. Trotzdem ist diese Erkenntnis erst einmal „beachtenswert“

So konnte der Befund einer kleineren Amygdala-Größe und auch der eines kleineren Hippocampus z.B. in Untersuchungen mit sexuell und körperlich traumatisierten Borderlinern gesichert werden.

Andererseits aber hatten aber auch Patientinnen mit einer zusätzlich vorhandenen depressiven Erkrankung ein vergrößertes Amygdala-Volumen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe.

Merke: Die Größe der Amygdala ist nur ein (!) Diagnose-Kriterium. Es muss nach wie vor alles immer im jeweiligen Kontext betrachtet werden

3.2 Wenn wir dann noch den vorderen / den frontalen Hirnbereich anschauen, dann wurden

      • in frühen Studien aus dem Jahre 1988 eine Volumenreduktion des Frontallappens
      • sowie im Jahre 2005 eine relative Reduzierung des ACC (dem Anterioren cingulären Kortex) gefunden.

3.3 Die meisten Studien durch die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), welche den limbischen und den präfrontalen Ruhestoffwechsel anhand der Glukoseaufnahme der Neuronen in Ruhe untersuchten, zeigten einen geringeren Stoffwechsel im dorsolateralen (hinten / seitlich) präfrontalen Kortex. Und zwei davon auch eine Verringerung im orbitofrontalen Kortex.

Das hört sich zwar nur wenig spektakulär an, bedeutet aber auch einen reduzierten Stoffwechsel präfrontaler Regionen (also im Bereich des Denkens und der Kognition) mit reduzierender Wirkung auf das limbische System. Es ist also immer das gesamte Gehirn hiervon irgendwie mit betroffen.

3.4 Auf eine mögliche Gewebe-Schädigung dorsolateraler präfrontaler Areale deutet eine Verminderung von N – Acetylaspartat (NAA) hin, die man durch Magnetresonanz-Spektroskopie erkennen konnte.

Besonders dieses NAA ist nach heutigem Kenntnisstand ein wichtiges Kennzeichen für eine Neurodegeneration wie z.B. Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington und andere….

3.5 Durch funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) konnte auch eine stärkere  Amygdalaaktivität auf standardisierte / also ganz „normale“ emotionale Reize nachgewiesen werden. Ein entsprechendes Ergebnis wurde ganz kontrolliert nach dem Prinzip, wie man es im International Affective Picture System (IAPS) nachlesen kann ermittelt.

Das IAPS ist eine Datenbank mit standardisierten Bildern um die Reize und Reaktionen auf sie standardisiert / genormt einordnen zu können.

Die Präsentation genau definierter emotionaler und auch neutraler Gesichtsausdrücke führte bei Borderlinern deutlich häufiger zu einer stärkeren Amygdala-Aktivität als bei Kontrollpersonen.

Wichtig in diesem Zusammenhang: Da eine stärkere Amygdala-Aktivität auch bei neutralen Gesichtsausdrücken festgestellt werden konnte, ist eine Störung der persönlichen Abwehr-Reaktionen auf soziale Reize beim Borderliner möglich

Dies konnte auch durch eine Studie bestätigt werden, die Bilder des „Thematischen Apperzeptionstests“ (auch Auffassungstest genannt – TAT) verwendete – ein Reizmaterial, welches die Erinnerungen an eigene schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen in der Vergangenheit provoziert.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine Selbst-Interpretation nicht nur auf mehrdeutige … sondern auch auf völlig verzerrte Erinnerungen erfolgt, weil die Patienten (im Gegensatz zu der gesunden Kontrollgruppe) eine übersteigerte falsche Aktivität des ventrolateralen und orbitofrontalen Kortex sowie des ACC und damit eines für die Verarbeitung eigener Erfahrungen sehr wichtigen Netzwerkes auf biografisch wichtige und auch unwichtige Reize zeigten.

Solch ein Studienergebnis kann von hoher klinischer Wichtigkeit sein! Bedenkt man, dass Borderliner in Situationen, die von anderen neutral und distanziert erlebt werden, einen für Außenstehende nicht erklärbaren Bezug zu ihrer persönlichen Geschichte ableiten und damit sehr oft mit nicht nachvollziehbaren affektiven Reaktionen reagieren.

Auf deutsch: „Ich bin immer Schuld“ „Das machst Du doch nur wegen mir…“

Aufgrund der aktuellen Studien müssen wir aber immer noch davon ausgehen, dass eine übereifrige Amygdala noch lange kein alleiniger Beweis für eine Borderline-Diagnose ist.

Häufig sehen wir dies auch bei den Angststörungen wie sozialer Phobie spezifischer Phobie aber auch bei der posttraumatischen Belastungsstörung. Möglicherweise finden wir dies immer dann vor, wenn der Klient an Hochsensibilität bzw. an Neurotizismus leidet. 

eine Verkleinerung der Amygdala
Der frontale Hirnbereich
Stress Amygdala und Cortisol
das limbische System
Stress beim Borderliner

Teil 4 Das präfronto-limbische Netzwerk

In den letzten Jahren konzentrierte sich die Forschung auf ein weiteres Themengebiet: dem Einfluss des präfronto– limbischen Netzwerks. Man untersuchte nun ganz besonders den präfrontalen Hirnbereich.

4.1 Borderliner zeigten dann auch, wenn sie an ihre Missbrauchs- Erlebnisse erinnert wurden: nicht die bei gesunden Personen üblich sichtbaren Blutfluss-Steigerungen im Anterior cingularen Kortex – ACC, im orbitofrontalen und dorsolateralen Abschnitt des präfrontalen Kortex und damit in den für die Affektregulation wichtigen Strukturen.

Während dieser Erinnerungen an besonders schwierige / belastende Situationen z.B. des Verlassenwerdens wurde sogar eine Umkehrung der Ergebnisse mit einem reduzierten (!) Blutfluss in diesen Bereichen festgestellt. All das könnte ein Hinweis dafür sein, wichtige negative Emotionen nicht (!) unterdrücken zu können!!!

4.2 Interessant ist auch eine fMRT-Studie die von verstärkten Aktivierungen in der Amygdala berichtet, wenn sich Borderliner an problematische Situationen aus der Vergangenheit erinnern sollten.

Eine weitere Studie untersuchte Neurofunktionelle Wechselwirkungen von traumatischen Erinnerungen im Vergleich zu anderen aversiven, aber nicht traumatischen Erinnerungen bei traumatisierten Borderlinern jedoch ohne posttraumatische Belastungsstörung.

Die Ergebnisse: Eine zusätzliche posttraumatische Belastungsstörung war

      • mit einer verstärkten limbischen Aktivierung
      • und einer Reduzierung des Präfrontal-Bereiches beim traumatischen Erinnern verbunden.

Auch ohne eine begleitende posttraumatischen Belastungsstörung gibt es bei Borderline Anzeichen dafür, dass es sich nicht (!) einfach nur um eine übereifrige Amygdala handelt.

4.3 Neuere Befunde bestätigen eher ein Modell der fronto – limbischen Disinhibition / Enthemmung.

Das bedeutet einen geringeren bremsenden Einfluss präfrontaler Areale auf limbische Regionen, die uns dann die affektiven Überreaktionen, aber auch Aggressionen eines Borderliners besser erklären könnte.

4.3.1 Eine PET – Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomographie / Schichtbild-Aufnahmen) zeigte bei impulsiven Patienten mit einer Borderline – Persönlichkeitsstörung gegenüber einer Kontrollgruppe eine deutlich geringere Anpassung zwischen dem Ruhe-Stoffwechsel im orbitofrontalen Kortex und dem in der Amygdala.

4.3.2 In einer Borderline-Studie mit einer sprachlichen Go- bzw. No–go– Aufgabe, wurden weniger bremsende Aktivitäten in den Hirnbereichen für die Regulierung, besonders im anterioren cingulären Kortex, im ventromedialen präfrontalen Kortex und im orbitofrontalen Kortex, festgestellt, wenn negative Worte verarbeitetet werden mussten. Und wenn etwas nicht gebremst werden kann, dann rast es ungeschützt auf ein Hindernis zu…

Gleichzeitig war dabei aber die Amygdala wieder deutlich stärker aktiviert als bei gesunden Vergleichsteilnehmern.

4.3.3. Auch in einer Geschlechter-Diskriminierungs-Aufgabe durch das Zeigen emotionaler Gesichtsausdrücke, in der es bei gesunden Teilnehmern normalerweise zu einer Regulierung der Amygdala durch die präfrontalen Areale (besonders im Bereich des ACC) kommt, zeigten Borderliner eine geringere Aktivität in den vorderen Abschnitten des ACC, jedoch mal wieder eine erhöhte Aktivität in der Amygdala.

All das lässt so langsam ein immer deutlicheres Bild davon entstehen, was im Gehirn von Personen vorgeht, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden. Das ist aber – ich möchte dies immer wieder betonen – kein Ausschließlichkeits-Kriterium für eine Borderline-Diagnose. Es gehört lediglich zu dem Gesamtbild 

4.4 Bereiche der höheren / kognitiven Affektregulation

4.4.1. Eine noch recht neue Studie zeigt, dass Bereiche der höheren kognitiven Affektregulation im dorsalen präfrontalen Kortex genauso funktionstüchtig sind wie bei „Nicht-Borderlinern“!

In einer Neu-Bewertungsübung wurden Borderliner aufgefordert ihre Gefühle dadurch herunter zu regulieren, indem sie sich verstandesmäßig / bewusst von einer ihnen gezeigten Szene distanzierten.

Das Ergebnis:

      • Während Hirnareale der höheren, komplexen kognitiven Verarbeitung genauso funktionieren wie bei gesunden Kontroll-Personen,
      • zeigten sich wie in anderen Untersuchungen mit Borderlinern Einschränkungen in Bereichen der primären Affektregulation – in den Gefühlsreflexen…

Zusammengefasst kann eine Fehlfunktion der Amygdala und auch der präfrontalen Bereiche die an der Affektregulation beteiligt sind als eine mögliche (!) neurobiologische Grundlage der Affektregulationsstörung bei der Borderline – Persönlichkeitsstörung angesehen werden.

Am wahrscheinlichsten wird aktuell eine präfronto – limbische Netzwerkstörung angenommen. Dies muss aber noch in der Zukunft durch weitere Studien geklärt werden. 

Teil 5 – Ätiologische Überlegungen / Die Suche nach der Ursache

Ätiologie ist griechisch: Aitia = Ursache Logos = Lehre / Vernunft 
Die Ergebnisse aus den uns derzeit vorliegenden Studien erlauben noch keine vollständigen / abschließenden Rückschlüsse auf die Ursachen.

5.1. In der Diskussion stehen erst einmal genetische Einflüsse – die bei der Borderline – Persönlichkeitsstörung bis heute noch viel zu wenig untersucht sind.

Eine einzelne (!) Studie von Professor Togersen ermittelte eine genetische Heritabilität / Erblichkeit von 0,69 für die Borderline – Persönlichkeitsstörung. Aber (!) dieses Ergebnis einer einzelnen Studie ist nicht mehr als das was ich sagte: Das Ergebnis einer einzelnen Studie. Dies muss zwingend noch durch weitere Studien bestätigt werden. Auch deswegen, weil die Studie nicht die Vielfalt komorbider Störungen / Begleiterkrankungen berücksichtigte.

Weitere Studien in der Allgemeinbevölkerung konnten aber einen sichtbar genetischen Einfluss ganz interessanterweise für die affektive Instabilität bei selbstverletzendem Verhalten und Identitätsproblemen sichern. Hier sind zukünftig die beschriebenen Ergebnisse der genetischen Bildgebung über die Auswirkung genetischer Einflüsse auf ihre Funktionen noch von großer Bedeutung.

5.2. Interaktionsstörung / Stress / Traumata

Neben den genetischen Einflüssen spielen Störungen im zwischenmenschlichen Bereich, Stress und ganz besonders Traumata bei Borderline eine wichtige Rolle.

5.2.1 Interaktionsstörung Auch wenn der Zusammenhang zwischen Beziehungsstörungen und einer „unglücklichen“ Affekt-Regulation bei Borderline noch nicht genügend untersucht wurde – was neue Untersuchungsarten erfordert – so dürfte mit Sicherheit die Art und Weise des Umgangs mit frühen Beziehungspersonen für diese Fehlregulation von Affekten mit, die stärksten Auswirkungen haben.

Nein, das ist jetzt kein Bashing von der armen Mutter und dem bösen Vater! Die Wahrnehmung, die Steuerung und der Ausdruck von Emotionen entwickeln sich halt fast vollständig in der frühen Bindung zu den Eltern.

So scheint beispielsweise der Rhythmus / die Häufigkeit des Miteinanders zwischen Eltern und Kind neben der Stärke und Häufigkeit der Zuwendung eine klare / deutliche Rolle für das Lernen der Gefühlskontrolle und Gefühlsregulierung zu spielen.

Ein ausgewogener / mittlerer Bereich von

      • Stärke,
      • Zahl der Reize,
      • Wechsel der Führung zwischen den Interaktionspartnern
      • und Fehler und Lernen aus den Fehlern zwischen den Bezugs-Personen

ist die allerbeste Voraussetzung um die Lern – und Entwicklungsprozesse des kleinen Säuglings ins Rollen.

Treten all diese Reize jedoch stärker auf, kommt es 

      • zum Erregungsanstieg beim Säugling
      • einem erhöhten Cortisol-Ausschuss
      • und den dann typischen Abschirmvorgängen (Kopf und Blick wegdrehen…)

Treten diese Reize im Gegensatz dazu viel schwächer als gewöhnlich auf – wenn z.B. die Mutter depressiv ist – führt dies bei dem Kind

      • zum Rückzug,
      • einem geringeren Erkundungs- / Forschungsverhalten
      • weniger Eigeninitiative
      • und zu stärkerer Zuwendung von Objekten (kämpfen um Aufmerksamkeit)

Ganz interessant wäre es aus neurobiologischer Hinsicht in diesem Zusammenhang, die Rolle der Spiegelneuronen für die Entwicklung der Affektregulation zukünftig zu studieren.

5.2.2 Traumata

Eines ist in vielen Studien immer wieder bewiesen worden: Die hohe Zahl von Traumata in der Kindheit! Körperlichen und sexuellen Missbrauch finden wir bei bis zu 70 % der Borderliner–Patienten.

Auch wurde ein fünffach erhöhtes Risiko (!) gegenüber der Normalbevölkerung für die Entwicklung von Borderline nach frühen traumatischen Erfahrungen berichtet.

Trotz dieser Übermacht an Zahlen, ist es aber immer noch offen, welche weiteren (!) Faktoren darüber entscheiden, welche psychische Richtung in der Entwicklung ein früh traumatisierter Mensch nimmt. Hier gibt es bislang nur Hinweise darauf, dass wiederholte Traumata in Kindheit und Jugend – speziell durch die primären Bezugspersonen – die Entwicklung von Borderline fördern.

5.2.3 Die Hypothalamus – Hypophysen – Nebennierenrinden – Achse (HHNA)

Wie wichtig Traumata in der Vorgeschichte eines Menschen sind, lässt vor allem an Funktionsstörungen in der Hypothalamus – Hypophysen – Nebennierenrinden – Achse (HHNA) für die Borderline–Persönlichkeitsstörung diskutieren. Studien mit dem sehr häufig verwendeten Dexamethason – Hemmtest ergaben z.B. deutlich unterschiedliche Ergebnisse der Nicht-Hemmungsraten zwischen 9,5 und 62 % auf 1 mg Dexamethason.

Dieser Test (abgekürzt DST) provoziert im Körper des Menschen einen Reiz auf den sogenannten „Stress“-Regelkreis zwischen einem Teil der Hirnanhangdrüse, der Nebennierenrinde und dem Cortisol-Blutgehalt.

Dexamethason ist ein künstliches Glucocorticoid (ein Steroidhormon aus der Nebennieren-Rinde) mit einer 25-fach stärkeren Wirkung als das körpereigene Cortisol.

Sinkt der Cortisolspiegel ab, produziert die Hirnanhangdrüse mehr Adrenocortocotropin (ACTH) ein Steuerungshormon. ACTH regt dann die Nebennierenrinde an, mehr Cortisol zu produzieren.

Beim DST-Test wird nun eine kleine Menge künstliches Cortisol(-Derivat) eingenommen – das Dexamethason. Ist mehr Cortisol im Blut, muss die Hirnanhangdrüse auch weniger von dem Steuerungshormon ACTH produzieren.

Da die häufig begleitend auftretenden depressiven Erkrankungen selber auch die HHNA / Hypothalamus–Hypophysen–Nebennierenrinden–Achse beeinflussen, ist eine Untersuchung in diesem Zusammenhang recht interessant, die ganz bewusst – unter Ausschluss von komorbiden Patienten – eine Nicht–Unterdrückung bei 25 % der Teilnehmer auf 1 mg Dexamethason ermittelte.

      • Forscher fanden einen Zusammenhang zwischen einer sehr stark reagierenden HHNA – mit gesteigerter Cortisol-Produktion bei Borderlinern vor, welche im Kindesalter lang andauernd missbraucht wurden.

Was bedeutet diese übersteigerte Aktivität der HHNA überhaupt? Eine stärkere Produktion von Cortisol und dem Corticotropin – Releasing – Hormon (CRH), steht praktisch immer mit einer stärkeren Amygdala-Aktivität im Zusammenhang, d.h. die Amygdala stimuliert die CRH-Ausschüttung und die verstärkt ihrerseits auch wieder die Amygdala-Aktivität verstärkt. Du erkennst einen „Teufelskreis“.

Auch die verkleinerten Bereiche der Amygdala und des Hippocampus stehen in direkter Verbindung mit einer hyperaktiven HHNA.

Ob die Störung der HHNA eine Folge von Stress ist oder genetisch bedingt ist, die eine Entwicklung von stressassoziierten Erkrankungen fördert, kann im Moment noch nicht eindeutig beantwortet werden.

Interessant ist eine erst vor kurzem gezeigte Studie sein, die entsprechende Verkleinerungen bei diesen Hirnbereichen bei Jugendlichen mit einer Borderline–Persönlichkeitsstörung nicht (!) nachweisen konnte.

Kann sich diese Veränderung also im Laufe des Lebens zeigen? … Wir dürfen gespannt sein – denn dieses Ergebnis hätte Sprengkraft – nicht nur in der Forensik!

5..4 Schlafstörungen

Eng verbunden mit den Traumata dürften die bei Borderline stark verbreiteten Schlafstörungen stehen, die ihrerseits nachweislich

      • die Fähigkeit zur Affektregulierung verschlechtern
      • dafür aber die Stressempfindlichkeit erhöhen.

Forscher fanden z.B. eine verkürzte Rapid – Eye – Movement (REM) – Latenz und auch eine erhöhte REM – Schlafdichte bei Borderlinern vor.

Andere Untersuchungen ergaben bei Borderlinern ohne begleitende Depression

      • stark verkürzte REM–Zeiten
      • und auch deutliche Widersprüche zwischen der empfundenen und der wirklichen Schlafqualität.

Hier wären weitere Studien zum Zusammenhang mit der Affekt-Fehlregulation sehr von Vorteil. 

Stress Amygdala und Cortisol

Zusammenfassung

Was ist der aktuelle Wissensstand?

      1.  Die Vermutung liegt nahe, dass Menschen entweder genetisch bedingt, oder aufgrund einer frühen Traumatisierung durch Bezugspersonen eine hohe Sensibilität der Stressachse entwickeln.
      2. Sie erleben selbst leichte zwischenmenschliche Unstimmigkeiten bereits als bedrohlich, werden durch diese von intensiven Affekten überwältigt und in der Folge davon können sie ihren Alltag viel schwieriger bewältigen.

Von außen ist dies nicht immer so deutlich sichtbar. Denn auch ein Borderliner versucht sich seiner Umgebung irgendwie anzupassen um nicht immer und permanent anzuecken.

      1. Aber dieses ständige Kognitive Bemühen bedeutet auch eine ständige Anstrengung mit der Gefahr der Erschöpfung, einer hohen Krisenanfälligkeit und einem völligen Zusammenbruch der Selbst-Steuerung.
      2. Was aber die Umgebung häufig noch mehr irritiert ist der Umstand, dass in Situationen, in denen ihr Stresssystem nicht aktiviert ist, Sie genauso funktionsfähig sein können wie jeder andere in ihrer Umgebung.

Das ist ähnlich irritierend wie wenn jemand mal einen Beinbruch hat und dann wieder keinen…. Die Umgebung kann sich beim Borderliner nicht auf ein „stabiles Krankheitsbild“ einstellen. 

Teil 6 – Auswirkungen auf Therapie-Strategien

Haben diese neurobiologischen Erkenntnisse irgendwelche Auswirkungen auf die aktuellen Borderline-Therapien? 

Durch die neueren Studien ergibt sich tatsächlich ein zusätzliches biologisches (!) Argument für ein Training der Affektregulation.

Im Rahmen der Dialektisch – Behavioralen Therapie (Linehan) lernen betroffene Patienten,

      • Ereignisse ohne eine Bewertung anzunehmen / zu analysieren,
      • sich auf die eigene Emotionalität zu konzentrieren,
      • plötzlich aufkommende Affekte abzumildern,
      • Stimmungsschwankungen früh zu erkennen
      • und gegen diese auch anzugehen.

Es gibt in der DBT einen besonderen Modulbaustein („Emotions-Modulation des Fertigkeiten Trainings“) in dem die Patienten lernen,

      • welche Gefühle es gibt,
      • wie man diese erkennt
      • und wie sie sich regulieren lassen.

Hier wird die Achtsamkeit für emotionelle Abläufe trainiert und auch eine Distanz zur Emotion erlernt. Dadurch lernen sie ihre eigenen Emotionen abzuschwächen, indem sie

      • kognitive Manöver einsetzen,
      • Körperhaltungen modulieren
      • oder einfach ihren Stress, z.B. durch Atemübungen runterregeln.

Du siehst in dem Bild ganz typische Eingriffe, die in den unterschiedlichen Phasen der Affektregulierung – also bereits von ganz am Anfang, wenn die Amygdala noch die Kontrolle hat, bis hin zur Verbesserung kognitiver (bewusster) Regulationen – Einfluss nehmen können.

Unabhängig von den eingesetzten Veränderungsstrategien benötigen die Patienten jedoch Therapeuten welche ihnen ihre Gefühle spiegeln und konkret bei der Regulierung dieser Gefühle und ihrer Impulse helfen. 

Diese Therapeuten müssen in der Lage ist,

      • auch nonverbale Äußerungen empathisch zu betrachten,
      • Zusammenhänge zwischen dem Verhalten und den Gedanken, Gefühlen und Einstellungen des Pateinten herzustellen
      • und damit seine Interpretations-Fähigkeit helfen zu verbessern.

Wir müssen uns dessen bewusst sein dass Psychotherapie da eingesetzt wird, wo innere Regulationsmechanismen trainiert werden müssen. Psychopharmaka vor allem dann, wenn die Reaktion der Amygdalar beruhigend beeinflusst werden muss.

Zwar ist die Studienlage hier noch recht dünn, aber es gibt bereits Hinweise darauf, dass vor allem atypische Neuroleptika und Stimmungs-Stabilisatoren hier helfen können.

Was erhoffe ich mir mit diesem Beitrag? Da wir hier von den neurobiologischen Grundlagen (!) der Borderline-Persönlichkeitsstörung sprechen, sollte sich dieses Wissen auch in der Psychotherapie und auch in der Psychopharmaka-Therapie niederschlagen und die Studien in diesem wichtigen Bereich weiter fördern.

Tatsächlich zeigt eine erste fMRT–Pilot-Studie,
die eine kleine Gruppe von Patientinnen bei fünf Messzeitpunkten über einen stationären Behandlungsverlauf während der Dialektisch – Behavioralen Therapie begleitete, Aktivitätsveränderungen im präfrontalen Kortex, besonders im ACC, und bei den Patientinnen – die auf die Therapie ansprachen, zusätzlich noch eine verringerte Amygdala-Aktivität.

Das ist ein hoffnungsvoller Ansatz und zeigt die Wichtigkeit der Therapie an! Leider steckt die Forschung neurobiologischer Zusammenhänge über die Veränderungsprozesse im Gehirn unter Psychotherapie noch tief in den Kinderschuhen. 

Zusammenfassung

      1. Die Störung der Affektregulation ist ein zentrales Kennzeichen der Borderline–Persönlichkeitsstörung. Sie zeigt eine hohe Reiz-Anfälligkeit auf äußere / negative Ereignisse.
      2. Experimentelle Studien konnten eine niedrigere Schwelle für die Auslösung emotionaler Reaktionen, qualitativ wenig differenzierte Affektreaktionen und auch eine geringere Fähigkeit zur Unterdrückung negativer Reize zeigen.

         

      3. Bildgebungsuntersuchungen wie z.B. durch das fMRT haben sich vor allem mit Veränderungen im präfronto – limbischen Netzwerk beschäftigt, dass mit seinen ventral gelegenen Arealen in der primären und weiter dorsal gelegenen Arealen an der sekundären Affektkontrolle beteiligt ist.
      1. Was die Sache für Außenstehende oft sehr kompliziert macht ist die Tatsache, dass Hirnareale der höheren, komplexen kognitiven Verarbeitung genauso funktionstüchtig wie bei „Gesunden“ arbeiten, Es zeigten sich vor allem aber Beeinträchtigungen in Bereichen der primären Affektregulation, vor allem der Amygdala, dem orbitofrontalen Kortex und dem ACC (Anteriores Cingulum).

        Das sind die Hirnareale, die sich auch in mehreren hirnstrukturellen Untersuchungen, zum Beispiel Volumenmessungen, als auffällig darstellten.

      2. Fragen nach dem Ursprung / der Ursache all dem stehen noch am Anfang –     einerseits mit Hinweisen auf genetische Ursachen, zum anderen weisen sie auf die Bedeutung von traumatischen Lebensereignissen mit einer frühen Sensibilisierung der Stressachse hin. 

Wir gehen noch spannenden Zeiten entgegen…

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