Eine intensivere Analyse ĂĽber dieses Spiel hatte ich ja bereits in einem Video zuvor bei der Einleitung und der Ăśbersicht ĂĽber unsere Spiele gegeben. Schau es Dir gerne unter folgendem Link einmal an:
In der Transaktions-Analyse hat dieses Spiel „Ohne dich ginge es mir besser“ einen sehr hohen Stellenwert, denn es war in der zeitlichen Reihenfolge das zweite Spiel welchem man bei der Untersuchung der Kommunikation auf die Spur kam. Die wirklich große Entdeckung hierbei war, dass Kommunikationsspiele aus zwei voneinander getrennten Informations–Ebenen bestehen.
Neben den Worten und der offensichtlichen Sozial–Aktion war da ja noch eine unsichtbare, eine verdeckte Transaktionen.
Also begann man sich nun unter der FĂĽhrung von Erik Berne auf die psychologischen, unsichtbaren Motive der zweiten Ebene zu konzentrieren.
Spielen ist etwas, was uns eigentlich Vergnügen, Entspannung, Freude bereiten kann  Es geschieht häufig in Gesellschaft mit anderen und dann auch nach bestimmten Regeln.
Das Gefühl der Spannung und der Freude und das Bewusstsein genau jetzt „Anders zu sein“ als im gewöhnlichen Leben ist das was uns beim Spielen positiv begleitet
Diese gesamte Leichtigkeit verfliegt aber, sobald im Spiel der Wettbewerb aufkommt.
Und genau hier sind wir bei den Spielen der Erwachsenen – den Kommunikationsspielen die vom Wettbewerb durchzogen sind. Ist der Wettbewerb im Spiel ist nur „spielerisch“ schadet er nicht.
Ansonsten kommt es bei jedem Wettbewerb zu Stress, Druck und all dem, was wir beim Nichtspielen, also beispielsweise in der Arbeitswelt, sowieso erleben.Â
Das Spiel 2.5 „Ohne dich ginge es mir besser“ handelt von folgendem Thema:
Eine Frau heiratet einen Mann der sie etwas tyrannisch einschränkt und sie dadurch aber (positiv betrachtet) vor Situationen bewahrt, die ihr grundsätzlich Angst bereiten.Â
In der Transaktionsanalyse unterscheiden wir die Spiele (Manöver) von den einfachen Operationen.
Eine einfache Operation ist Folgendes:
Sie wĂĽrde sich dann im Anschluss dankbar dafĂĽr zeigen, dass er ihr geholfen hat fĂĽr seinen Dienst.
Bei einem Spiel ist das aber etwas anders. Die Reaktion geht hierbei genau in die entgegengesetzte Richtung: Sie nutzt die Situation aus, um sich lautstark über die Einschränkungen zu beklagen. Der Mann fühlt sich durch dieses Bombardement natürlich angegriffen während er beobachtet, dass sie für sich alle Vorteile aus dieser Aktion ergattert.
Tatsächlich ist das Spiel selbst der innerliche soziale Nutzeffekt. Allein durch das Spielen dieses Spiels hat die Frau einen inneren sozialen Nutzen – denn es handelt sich hierbei um eine Rechtfertigung ihrer Position.
Es gibt aber auch einen sehr starken äußerlichen sozialen Nutzeffekt für die Frau und zwar besteht dieser nun in dem Zeitvertreib. Sie kann in ihrer sozialen Umgebung immer wieder darauf hinweisen, dass er sie ja in ihren Radius einschränkt und sie eigentlich ein viel freieres Leben ohne ihn führen könnte.
Also noch mal kurz zusammengefasst:
Muss sie überhaupt beendet werden? Nein. Spiele selber sind an sich nichts Schlimmes und können Teil eines seelischen Gleichgewichtes darstellen. Werden sie aber zur Belastung dann sollte man über die Antithese / das Spielende nachdenken.
Und an der Antithese kannst Du auch erkennen ob es sich um ein Spiel handelt. Weigert sich einer der Spielbeteiligten dieses Spiel weiter aufrecht zu erhalten dann erfolgt keine negative Handlung bei einer Operation – jedoch eine starke Reaktion in einem Spiel.
In der Transaktions-Analyse gehen wir immer einem 3-Schritt-Programm nach:
In unserem jetzigen Fall könnte man zum Beispiel dem Mann beibringen, seiner Frau einen größeren Aktionsradius ein zu räumen. Dies hätte den großen doppelten Nutzen,
Dass sich dies fĂĽr ihn auch nutzbringend in seinem normalen Umfeld zeigen wird liegt klar auf der Hand.
Es ist der Ăśbergang von zuerst einem Gedanken hin zu einer Neigung.
Dann von einer Neigung zu einer Haltung um dann am Schluss zu einer Tugend zu kommen.
Es sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch ĂĽber Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind.Â
Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:
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Thomas Harris (Facharzt und Professor fĂĽr Psychiatrie) hatte mit Eric Berne die Transaktionsanalyse begrĂĽndet und auch in der Praxis immer wieder erprobt. Wo Eric Berne sehr in der Theorie aufgeht, erklärt uns Thomas Harris in einer sehr lebendigen Art und Weise, dass die Transaktionsanalyse in unserem Alltag einen wichtigen Beitrag leisten kann. Hier sind Themen wie Kindererziehung, Ehe, Depression und andere psychische Probleme, Gewaltfreie Kommunikation, Spannungen durch Religion und Kultur die Grundlage seiner Studien.Â
Ein tolles Buch zur Selbstreflexion. Ich vergleiche es sehr gerne mit einem SchlĂĽssel um das Schloss der eigenen Handlungsrituale zu öffnen. Mit diesem Buch werden die “DrehbĂĽcher des eigenen Verhaltens” sichtbar.