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  • Das Wort Neutralität kommt aus dem lateinischen ne-utrum „Keines von beiden“.

Im Grunde genommen bedeutet es nichts anderes als: unparteiisch, geschlechtslos, um geladen, ausgewogen

Eines der wichtigsten Ratschläge im Umgang mit einem Borderliner –Patienten in deiner Umgebung – und hier ist es wirklich egal ob er in deiner Verwandtschaft / Bekanntschaft / Arbeitskollegen / Schule / Verein mit dir in Kontakt ist.

Das Verhaltensschema der Borderline-Störung ist sich in seiner Spaltung sehr ähnlich und der Ratschlag bleibt darum immer der Gleiche:

Bleibe in deiner „technischen Neutralität“.

Das bedeutet aber nicht, dass du dich von jetzt ab total gleichgültig, uninteressiert in Deinem Umgang zum ihm verhalten solltest.

Sigmund Freud hatte aber in seinem Brief an seinen Freund Oskar Pfister 1916 bereits geschrieben, dass wir uns vor Mitleid schützen müssen.

Mitleid ist nichts anderes als eine Aggression in einem „veredelten Kleid“Man nennt dies eine sublimierte Aggression.

Wenn wir Mitleid zu einem Borderline-Patienten empfinden dann bedeutet dies dass wir ihn eigentlich herabsetzen und nicht als vollwertige, normale Person in unseren Augen respektieren.

Sei dir stets bewusst: dass ist bereits die erste Stufe der Verführung durch den Borderliner. Die Folge dieser Verführung wird die Spaltung sein indem du von ihm entweder zu einem idealisierten oder zu einem verfolgenden Objekt kategorisiert wird.

Was bedeutet dies nun aber für unseren Umgang mit einem Borderliner?

      • Das bedeutet, wir müssen ihm gegenüber immer direkt sein!
      • Wir müssen uns klar auch trauen, ihn zu fragen: „warum, wieso?“
      • Und wir müssen uns auch trauen, den Patienten nicht in seiner Mythologie / seinen Geschichten / seiner „Denkwelt“ zu bestätigen.

Zusammengefasst: Wir müssen alles versuchen, uns von seinen Übertragungen zu lösen.

Seine Fragen an uns:

      • glaubst du mir nicht?
      • Bist du nicht meiner Meinung?
      • Ist das nicht schrecklich? 
        diese sollten wir besser mit Gegenfragen erwidern:
      • „Warum brauchst du meine Meinung anstatt deine eigene zu vertreten?“

D.h. also nichts anderes als dass ich meiner persönlichen Meinung (bin ich Therapeut: dass ich meiner persönlichen Arbeit) treu bleibe anstatt den Wünschen des Gegenübers / des Borderliners  zu entsprechen.

Was wird in 9 von 10 Fällen die Folge sein?

Nun, sei Dir bewusst, das dies dann der Anfang einer typischen Übertragung sein wird, in welcher Du erstmal als sadistisches Objekt eingestuft wirst. Du bist dann der Böse!

Das ist natürlich schwer für einen Angehörigen, Freund aber auch für den Therapeuten zu tolerieren. Niemand ist gerne ein sadistisches / ein böses Objekt in den Augen des Anderen. Auch nicht wenn er ein Borderliner ist.

Meiner Meinung nach aber ist diese Toleranz / und diese Neutralität genau die richtige und wichtige Vorbedingung für eine Loslösung von Gegenübertragung und Übertragung mit dem Borderliner.

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