Schriftzug Marcsu Jähn

Depression – 17 Fragen und Antworten

Wenn das Leben plötzlich dunkel wird…. Auch wenn die Zahlen erschreckend sind: Zwischen 5 und 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Form der Depression. 

Warum kann diese Zahl aber auch Mut machen?
Nun, sie zählt zu den mit am intensivsten erforschten Krankheiten der Psyche und viele wirkungsvolle Therapien wurden hierfür bereits entwickelt. 

Warum diese Seite?
Da es manchmal ganz konkrete Fragen aus der Praxis / für die Praxis gibt, habe ich hier diejenigen  zusammengefasst, welche mit am häufigsten in diesem  Kontext gestellt werden. 

Wenn Sie ganz persönliche Fragen zu diesem Thema haben, dann freue ich mich, wenn Sie mich direkt kontaktieren.
Zu meinem Kontakt geht es hier:  Kontaktseite

1. Woran erkenne ich ob ich lediglich unglücklich bin oder bereits krank bin und mich in einer Depression befinde?

Wir alle erleiden immer wieder in unserem Leben Verluste und Schicksalsschläge. Dies gehört zu unserem Menschsein dazu. Depression zeichnet sich dadurch aus,

  • dass das Tief nicht mehr weggeht und das nach 14 Tagen immer noch keine Aussicht auf Besserung besteht.
  • Dass die Stimmung fast permanent negativ ist.
  • Das Interesse, der Antrieb und die Hoffnung auf eine Veränderung sind verloren gegangen.
  • Der Antrieb verloren gegangen ist
  • Und das viele weitere vegetative und körperliche Symptome noch dazukommen

2. Es gibt im Internet jede Menge Selbsttests – Sind diese empfehlenswert?

Statt sich durch diese Test durchzuwühlen ist es deutlich einfacher, sich 2 Fragen zu stellen:

  1. Habe ich in den letzten 14 Tagen eine deutliche Verschlechterung der Stimmung erlebt und
  2. sind die Aktivitäten welche ich sonst entwickelt habe und bei welchen ich Spaß und Freude hatte deutlich weniger geworden?

Das sind 2 recht einfache Fragen aber sie zeigen etwas deutlich an: Wenn die schon mit JA beantwortet werden, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, das Depressionen aufgetreten sind Dann lohnt es, sich mit diesen etwas näher zu beschäftigen Allerdings ist so ein einfacher Test aus dem Netz in der Regel nicht mehr ausreichend. Dann sollte man schon einen Arzt / einen Facharzt konsultieren

3. Welche körperlichen Symptome kann man bei einer Depression häufig erkennen

Wir müssen bei der Depression zwischen der leichten, der mittelschweren und der schweren Depression unterscheiden.

  • Bei einer schweren Depression sind Schlafstörungen mit frühem Aufwachen häufig mit einem Morgentief charakteristisch
  • Bei der leichten bzw. mittleren Depression kann das auch am Abend in Kombination mit Einschlafstörungen auftreten.
  • Die Lust am Essen ist vergangen – es kommt dann häufig zu Gewichtsveränderungen.
  • Die Lust am Sex geht verloren und
  • Der Verlust von Motivation zu Veränderungen
  • Und der Bewegungsdrang nimmt ab. Ich habe keine Lust mehr rauszugehen, Sport zu betreiben ect. Der persönliche Aktionsradius schrumft gewaltig.

5,3 Millionen Deutsche (11 % der Frauen und 5 % der Männer) sind aktuell in Deutschland an Depression erkrankt. Dies zeigt deutlich: Depression ist keine Einbildung! Depression ist eine tatsächlich anerkannte Krankheit welche im internationalen Katalog der Krankheiten (dem ICD 10, herausgegeben von der WHO) seit Jahren einen festen Platz hat unter der Kennziffer F32. Diese Krankheit hat durch ihre Auswirkungen und ihre Häufigkeit deutlich negative  Folgen für unsere Volkswirtschaft.

  • Arbeitsunfähigkeit ist z.B. eine relativ häufige Konsequenz. Wenn ich mich zu nichts mehr aufraffen kann dann leidet auch die Arbeitsfähigkeit
  • Andererseits ist das persönliche, das individuelle Leiden bei dieser Krankheit sehr groß

Andererseits kann man aber auch sagen, das die Depression eine recht „günstige Krankheit“ ist, da mehr als  90 % der Erkrankten in relativ kurzer oder längerer Zeit wieder gesund werden. Genau hier kann die Therapie ansetzen und dafür sorgen dass die Krankheit nicht so lange bleibt sondern früher wieder geht.

4. Welche Gesellschaftsschichten sind für Depressionen gefährdeter / anfälliger?

Sind es eher die oberen, die unteren Gesellschaftsschichten oder kann man dies nicht so genau sagen?

Generell finden wir die Erkrankten in allen Gesellschaftsschichten. Auffallend ist jedoch, dass Menschen die unter starkem finanziellen oder beruflichen Druck stehen und ein geringeres soziales Netz haben häufiger an Depression erkranken. Damit wären wir dann tendenziell wieder bei den unteren oder mittleren Schichten. Diese finden wir bei den Depressionskranken etwas häufiger als sozial etablierte Menschen.

5. Gibt es auch einen genetischen Anteil?

Kann ich eine Anfälligkeit für eine Depression vererbt bekommen?

Traurigkeit und Pessimismus gehört zu unserem täglichen Leben einfach dazu. Jedoch die Unfähigkeit aus der Traurigkeit wieder herauszukommen, diesen nicht mehr verlassen zu können, dies scheint etwas zu sein, was in unseren Genen bzw. in unser „Gehirnchemie“ verankert ist. Nach heutigem Wissen sind 2 Faktoren nachgewiesen

  1. es gibt also eine Häufung bei Menschen deren Eltern auch depressiv ertrank sind.
  2. Andererseits gibt es auch eine deutliche Häufung von Depression bei Menschen welche in ihrer Kindheit bestimmte schwierige Lebenssituationen und Verluste erlitten haben. 

Beide Faktoren sind in etwa gleichwertig zu sehen

6. Wieso schämen sich trotzdem so viele Leute darüber zu sprechen?

Viele berühmte Personen tauchen doch auf, wenn man mal nach Depressionserkrankungen sucht: Ludwig van Beethoven, Winston Churchill, Thomas Mann, Marilyn Monroe, Robert Enke, Heath Ledger, Prinzessin Diana. 

    1. Das was als typische Reaktion kommt wenn ich mich zu einer Depression „oute“ ist häufig einfach dieses: „reiß dich zusammen“ „das wird schon wieder“
  •  

Menschen die eine Depression selber noch nicht durchlebt haben können sich das alles nur schwer vorstellen. Sie kennen nur Ihre „Alltagstraurigkeit“ bei der ein „Zusammenreißen“ durchaus auch hilft. In der Depression ist die Basis hierfür jedoch gar nicht vorhanden. Das macht es so schwierig,  sich dazu zu bekennen „ich bin depressiv erkrankt“

    1. Als zweiten Punkt sollte man erwähnen, dass die Depression den Bereich der Psyche betrifft. Erkrankungen der Psyche sind in unserer Gesellschaft jedoch immer noch stigmatisiert und ausgegrenzt. Das ist etwas, was man nicht so gerne hat.

Jedoch sind die Depression und die Angststörungen Krankheitsbilder, die noch am wenigsten Ausgrenzungserfahrungen mit sich bringen Es ist durchaus möglich dass ich mit einem Menschen befreundet bin, welcher depressiv erkrankt ist oder in der Familie einen Schwiegersohn zu haben welcher auch an einer Depression leidet. 
Dies ist bei vielen anderen seelischen Störungen schon deutlich schwieriger

7. Was kann man gegen die Vorurteile der Umgebung tun? Gibt es einen präventiven Ansatz wie man dem begegnen kann?

Folgende Anlaufstellen geben im Internet hierauf gute Tipps:

    • Bündnis gegen Depression
    • Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Dies sind gute Initiativen welche Informationen verbreiten auf verschiedenen Wegen wie z.B. über Schulen, Vorträge, Krankenkassen usw. Dies alles ist im Wachsen begriffen Es ist auch ein wichtiger Punkt Menschen darauf hinzuweisen dass sie nicht zu lange warten wenn sie depressiv sind bis sich die Depression richtig verfestigt hat und es dann zunehmend schwerer wird – auch in der Behandlung – dann wieder herauszukommen

8. Was kann ich als Betroffener meinen Arbeitskollegen oder meinen Freunden sagen damit es bei denen klick macht?

Dies ist zwar nicht leicht, aber lösbar: Am ehesten sollte man dort ansetzen, wo Menschen selber schon depressive Erfahrungen hatten. Diese sind ja gar nicht so selten – 10% der Menschen erkranken daran – darum ist es durchaus möglich, dass auch im Freundschafts- oder Bekanntenkreis, auf der Arbeitsstelle jemand da ist, der diese Erkrankung schon kennt oder aus seiner Umgebung heraus kennt. Anders ist es schwieriger. Für Angehörige oder die Umgebung welche diese Erkrankung nicht kennen stellt sich häufig die Frage: „Will er nicht oder kann er nicht?“

In der Regel ist diese Diskussion jedoch müßig. Weil,  wenn ich nicht kann,  dann will ich auch nicht! Und das Wollen ist durch das „Nicht können“ betroffen, so dass sich beide Dimensionen miteinander verschränken und nichts mehr geht. Eine Diskussion oder ein Appellieren „Streng dich an“ hilft nicht. Der Betroffene kann nicht aus eigener Kraft aus der Situation und dies muss die Umgebung erst einmal realisieren.

Dies ist schwierig zu vermitteln aber es ist ein ganz wichtige Botschaft an die Umgebung: „Vermeiden Sie eine Diskussion darüber das der Betroffene nicht will, er reißt sich nicht zusammen oder tut nicht genügend um da raus zu kommen.“ Das was hilfreich ist, ist folgendes: Setzen Sie sich mit ihm zusammen und schauen Sie, was geht noch! Welche Möglichkeiten bleiben noch? Auf der Arbeitsstelle gibt es z.B. einfache Tätigkeiten die noch möglich sind. Gibt es zeitlich eingeschränkte Tätigkeiten die machbar sind? Das gleiche gilt für die häusliche Umgebung. Die Frage lautet dann: „Ist diese Hausarbeit noch möglich oder ist sie es nicht mehr?“  Wenn sie nicht mehr möglich ist dann sollte man diese lieber streichen!

Dies bedeutet für den Angehörigen: Wenn ich merke, bei meinem Partner meinem Kind ist irgendwas im Busch, er verändert sich – dann sollte ich nicht appellieren und sagen: „Jetzt mach doch mal“ Schauen Sie eher was noch geht. Auf welcher Basis können sie noch miteinander umgehen…?! Um eine gewisse Energie mit hineinzubringen ist es am leichtesten wenn ich als Angehöriger mitmache. Das würde z.B. bedeuten anzubieten gemeinsam eine Runde um den Block spazieren gehen. Dies ist deutlich besser als zu sagen: „nun mach mal und beweg dich aus dem Bett“ Alles was ich selber anbiete an Begleitung ist leichter anzunehmen für den Erkrankten als der Appell an seine Eigeninitiative welcher meist völlig versandet ist.

9. Was sollte man als Angehöriger tun? Warten oder stärker Einfluss nehmen?

Eines der Grundprobleme für Angehörige ist die Hilflosigkeit! Ich kann ja nicht über den Kopf des Betroffenen entscheiden. Er ist oft ein erwachsener Mensch und muss diese Entscheidung – zum Arzt zu gehen – selber treffen. Dann kommt man als Angehöriger schnell in einen Erschöpfungszustand, da die eigenen Hilfsangebote nicht zum depressiven Partner durchdringen. Darum wird die Empfehlung an Angehörige ausgesprochen, während der Zeit in der der Angehörige erkrankt ist, sich intensiv um sich selber zu kümmern.

Das bedeutet, eigene Kraftquellen zu suchen und immer wieder Auszeiten zu haben und jemand anderen zu bitten nach dem Partner zu sehen.

Man muss damit rechnen, dass so eine Depression unbehandelt über viele Monate gehen kann – durch eine Behandlung hoffentlich etwas kürzer – aber für diese Zeit braucht der Angehörige viel Ausdauer und Kraft. Er muss sich auch Grenzen setzen und sagen „Ich kann das nicht alles leisten – ich brauche meine eigenen Kraftquellen“

10. Wie oft endet eine Depression im Suizid?

Fälle wie die von Robert Enke rütteln lange ein ganzes Volk auf. Darum ist die offene Frage nach der Suizidhöhe berechtigt. So genau ist dies nicht verifiziert. Auf jeden Fall ist sie deutlich höher als in der  Durchschnittsbevölkerung.

Das Schlimme an der Depression ist ihre „Doppelmoral“ 
Einerseits ist es eine „günstige Krankheit“, weil sie im Gegensatz zu manchen anderen seelischen Störungen in den allermeisten Fällen wieder zu völliger Gesundheit führt. Aber es ist auch eine sehr gefährliche Krankheit von den zurzeit etwa 10.000 Todesfällen im Jahr durch Suizid in Deutschland sind die allermeisten durch eine Depression begründet Wenn wir dies mit den ca. 3.000 tödlichen Unfällen im Verkehr vergleichen (Stand 2019), dann handelt sich tatsächlich um eine gefährliche Krankheit. Suizidalität rechtzeitig erkennen und anzusprechen, das ist eine wichtige Aufgabe von Umgebungspersonen!

11. Sollen Freunde / Angehörige das Thema Suizid / Selbstmord ansprechen?

Sie sollten es nach heutigem Wissen offen ansprechen!  Dies bietet die Möglichkeit für den Betroffenen, endlich mal ein Gespräch darüber zu führen.

Denn diese Gedanken an einen Suizid sind gar nicht so selten werden aber häufig beschämt verschwiegen weil das ja als eine Belastung für die Angehörigen oder für die Umgebungspersonen erlebt wird. Wenn der Angehörige nun aber selber das Thema eröffnet dann ist es leichter möglich darüber zu sprechen

👉  Wie kann ich das Thema Suizid als Angehöriger feinfühlig eröffnen?

In der Gesprächstechnik lernt man in der Psychotherapie häufig über uns selber erst mal zu reden. 
Dies ist für einen Angehörige auch der einfachste Weg zu sagen „ich habe das Gefühl, dass es Dir  ganz besonders schlecht geht und ich mache mir sorgen darum weil du jetzt deine letzte Angelegenheiten geregelt hast / … oder weil so oft darüber sprichst bald Schluss zu machen“ Dadurch ist der Angehörige bei sich und eröffnet damit das Feld dem erkrankten sich dazu / neben ihn zu stellen Gut ist auch die Formulierung: Ich fühle mich geehrt, dass Du dich mir mit deinen Gefühlen öffnest und diese vielleicht letzten Gedanken mit mir teilst.

Wenn die Gefahr jedoch sehr groß ist dann sollte ich als Angehöriger das Thema Suizid nicht alleine behandeln. Wenn tatsächlich eine Gefährdung besteht, dann sollte man lieber den Krisendienst dazu holen oder einen sozialpsychiatrischen Dienst. Dieser ist rund um die Uhr in Deutschland immer erreichbar (Telefonseelsorge in Deutschland 0800 111 0 111) 
Notfalls erreicht man Hilfe auch über die 112. Dann kommt ein Fachmann ins Haus und schaut, ob notfalls sogar gegen den Willen eines Betroffenen eine Behandlung notwendig ist

12. Ich bin Betroffener der Depression und möchte nun etwas dagegen tun. Wo und wie fange am besten an?

    1. Schritt: Die Diagnostik

Zuallererst muss geprüft werden, ob es sich wirklich um eine Depression handelt, denn es gibt einige körperliche Krankheiten wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion, Medikamente mit depressiven Nebenwirkungen oder Suchtmittelabhängigkeiten welche ähnlich depressive Wirkungen haben können. Hierzu wende ich mich generell zuerst an meinen Hausarzt. Das muss erst mal abgeklärt werden, da dies Ansatzpunkte sind, welche anders behandelt werden und gänzlich andere Perspektiven eröffnen

    1. Schritt: Was kann ich selber tun?

Bei einer leichten Depression gibt es häufig die Möglichkeit selbst einzugreifen. Hierzu exemplarisch 3 Dinge welche in sich erfolgversprechend sind:

  • Bewegung ist hier das Mittel der Wahl. Wenn es noch möglich ist, sollten wir alle – Depressive besonders – uns jeden Tag Bewegung verschaffen. Ein kleines Wort zur Vorsicht: Depressive Menschen neigen in der Regel dazu, sich intensiv und perfekt an alles zu halten. Hier kommt es darauf an, sich überhaupt zu bewegen und nicht in einen Zwang zu verfallen welcher wiederum eine psychische Verschlechterung nach sich zieht.
  • Kontakt zu anderen Menschen außerhalb des eigenen kleinen Dunstkreises
  • jeden Tag sich etwas vornehmen dass die Stimmung so ein ganz kleines bisschen verändert. Hier sollte man sich auf Dinge konzentrieren, welche früher ein Genuss waren.
  • Wenn diese Schritte nicht greifen, dann ist der nächste Weg der zu einem Facharzt. Der kann dann entweder Medikamente verordnen oder Psychotherapie welche meistens von psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt wird. Es geht aber auch beides gleichzeitig.

In der schweren Depression sind Medikamente unerlässlich. Da stößt die Psychotherapie an ihre Grenzen. Bei einer leichten und mittleren Depression kann man es sich aussuchen die eine oder andere Methode einzusetzen

13. Welche Wirkung haben Antidepressiva? Werde ich durch diese ein anderer Mensch? Muss ich die den Rest meines Lebens nehmen?

Bei einer leichten und mittleren Depression hat Psychotherapie den gleichen Effekt wie Medikamente. Die Ansprechrate ist hier gar nicht so hoch bei einer Depression wie es Außenstehende oft vermuten würden.

Bei einer schweren Depression verbleibt nach heutigem Stand jedoch keine Alternative zu den Antidepressiva. Bei einer schweren Depression ist die Gefahr von Suizid und auch das persönliche Leiden so groß dass hier leider kein Weg daran vorbeiführt

Antidepressive Medikamente sind in einer großen Vielzahl vorhanden weil sie durch ihre Nebenwirkung eingesetzt und ausgewählt werden.  Jedes Präparat hat bestimmte vegetative oder Organnebenwirkungen die beachtet werden müssen. Nach diesen werden sie dann ausgewählt.  Zusätzlich wird noch die Komponente berücksichtigt, ob sie eher etwas müde machen – dann werden sie abends eingenommen gegen Schlafstörungen – oder ob sie etwas wach machen und die Person aktivieren, dann werden sie ihren morgens eingesetzt Das Antidepressivum wirkt auch nicht sofort, sondern braucht eine Zeit von mindestens 2 Wochen bis man beurteilen kann, ob das Medikament wirkt, oder nicht. Wenn nicht, dann kann man überlegen: ist die Dosis ausreichend, oder man wechselt auf ein anderes Präparat.

Die Dauer der Einnahme:  ein Antidepressivum muss nicht das Leben lang eingenommen werden. Es gibt hier jedoch einen „Sicherheitsabstand“ / eine Empfehlung dass das Medikament – auch wenn die Gesundheit wieder eingetreten ist – noch einige Monate weiter genommen werden sollte. Dann ist man auf der sicheren Seite um auch gesund zu bleiben

Anders ist das bei Depressionen welche häufig wieder kommen. 
Es gibt Menschen, bei denen die Depression regelmäßig jedes Jahr, oft sogar mehrmals im Jahr auftritt. Da kann man es sich überlegen ob man ein Medikament als Prophylaxe einnimmt. Ziel ist es, dass der Patient dann weniger depressive Phasen bekommt oder dass die Phasen ganz aufhören.

14. Kann ich von Antidepressiva abhängig werden?


Das ist bei Antidepressiva nicht der Fall! 
Vereinzelt gibt es zwar manche Absetzphänomene aber Abhängigkeit ist bei einem Medikament das erst nach 14 Tagen wirkt nicht gegeben. Für eine Abhängigkeit muss es sich um eine Substanz handeln, welche sofort wirkt.

15. Was kann man tun damit es nach eine erfolgreichen Behandlung nicht zu einem Rückfall kommt?


3 Bereiche sollten wir hierbei beachten 

    • Einerseits gibt es die körperliche Seite mit den Medikamenten und der regelmäßigen Bewegung, dem Sport. Dies wurde weiter oben bereits angesprochen.
    • Andererseits gibt es noch die Seite der psychischen Einstellung zu mir selbst und zum Leben.
      Diese kann im Rahmen einer Psychotherapie bearbeitet werden so dass ich dann
      • gelassener werden kann
      • mehr Vertrauen entwickeln kann
      • mich offen anderen Menschen gegenüber zeigen kann
      • Dankbarkeit als innere Haltung empfinde und
      • meine Konflikte bearbeite die mir bis da noch im Wege stehen und wegen denen ich dann immer wieder in die Falle der Depression tappen kann
    • die Sozialtherapie ist der 3. Baustein in der Behandlung
      Sie bedeutet, dass die Umwelt welche ich mir gestalte, in welcher ich lebe und die ich bewusst auswähle durchaus einen Einfluss darauf hat ob ich wieder erkranke oder nicht.

Wenn ich z.B. einen Arbeitsplatz habe, welcher mich völlig überfordert – an dem ich ausbrenne – dann ist das mit Sicherheit denkbar ungeeignet für eine Heilung. Hier wäre es durchaus sinnvoll an dieser Stelle mal zu überlegen ob eine Änderung der Arbeit sinnvoll wäre.

Wenn ich mit Menschen zusammen lebe, welche mich immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringen, dann wäre auch eine Familientherapie sinnvoll, oder eine Angehörigenberatung.

16. Wer trägt die Kosten für eine Psychotherapeutische, Psychologische Behandlung?

Die psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung ist in Deutschland Kassenleistung. 
Wer gesetzlich versichert ist wird auch durchweg mit allen zur Verfügung stehenden Methoden behandelt inklusive auch der verschiedenen ganz intensiven Behandlungsformen.

Wenn ich anschließend jedoch selber mein Leben ändern möchte, das wäre dann meine eigene Entscheidung – z.B. in einen Sportverein gehen, musizieren oder ich fange an Schriftsteller zu werden – das ist dann etwas was die Krankenkasse nicht bezahlt

17. Wo finde ich seriöse Informationen finde um mich tiefer in dieses Thema einzulesen?

Unter diesen Seiten kann man auf jeden Fall sinnvolle informationen finden.

Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen. 

Marcus Jähn Werde wieder stark durch CoachingEs sind viele Bereiche, die wir ansprechen können: Angefangen vom Umgang Borderline oder einer anderen belastenden Störung, aber auch über Future Faking, Love Bombing und Gaslighting die immer häufiger in unsere Gesellschaft zu beobachten sind. 

  • Was ist das eigentlich, eine Persönlichkeitsstörung, ein Perfektionismus, ein Spaltung oder eine Gegenübertragung?
  • Kann ich trotz Borderline oder Narzissmus eine stabile Partnerschaft aufbauen und damit über Jahre hinweg leben? 
  • Ist eine Kommunikation mit einem Borderliner möglich? Wie hilft hier die U.M.W.E.G.-Methode©? 
  • Kann ich meine Bindungsangst oder Verlustangst irgendwann einmal kontrollieren?
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Ich möchte aber nicht nur über Fragen sprechen, sondern auch praxisgerechte Lösungen anbieten:

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Der Fokus entscheidet …

Martin Seligman (amerikanischer Psychologe), war 1996 Präsident der APA und bekannt durch seine Studie „erlernte Hilflosigkeit“. 

Seine fast schon stoische Kultivierung von Ressourcen und der Blick auf das Positive sind das Kernmerkmal seiner PERMA-Strategie. Der Fokus liegt hier in der Erforschung von menschlichen Ressourcen, Stärken und Potenzialen und ganz besonders des inneren Wohlbefindens – dem flow… 

Die „Positive Psychologie“ ist keineswegs nur ein Thema für einzelne Personen. Sie wird an vielen Hochschulen und Unternehmen praktiziert. Aber auch der deutsche Bundestag setzte 2010 die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ und 2008 der damalige französische Präsident Sarkozy die „Stieglitz-Sen-Fitoussi-Kommission“ ein, um alternative Wohlstandsindikatoren zu erforschen. 

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